„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Dienstag, 11. März 2014

Mein Vorschlag

Bei dem Treffen einer Organisation, in der ich Mitglied bin, ging es vor einiger Zeit um unser Selbstverständnis, unser Leitbild, wer wir sind und was wir wollen. Die Organisation besteht seit über 60 Jahren. Ihr Ziel ist, Jesus überall auf der Welt durch Nächstenliebe in Wort und Tat zu bezeugen. Seit 31 Jahren bin ich mit dieser Gruppe verbunden. Bereits als wir sie kennen lernten, begann jeder Werktag mit einer Stunde gemeinsamen Gebets: Hören auf Gottes Reden und Reden mit Gott. Diese Stunde gehört zur bezahlten Arbeitszeit- seit über 60 Jahren. Verwundert es, dass diese Organisation mit hunderten von Mitarbeitern in fast 80 Ländern der Welt tätig ist? Verwundert es, dass unzählige Menschen im Lauf der 60 Jahre Jesus gefunden haben, dass Gemeinden gegründet wurden, Minderheiten geholfen wurde, Menschen aus Drogen, Alkohol und Prostitution befreit wurden, Christen, Moslems, Hindus, Buddhisten und Atheisten die Liebe Jesu durch praktizierte Nächstenliebe erfahren haben. Verwundert es?

Bei unserem Treffen fiel der Satz: „Gebet ist unser Standbein!“ Auf Gebet ruht das Werk. Gebet trägt das Werk. Ohne Gebet fällt alles zusammen. Und ich bin überzeugt, dass diese Aussage 100% stimmt. Gebet ist das Standbein. Wir können reden, singen, dienen, aktiv sein bis dorthinaus – ohne Gebet fehlt der Draht nach oben und damit die Kraft. Wir können (fast) alles richtig machen. Alles kann schön aussehen. Aber ohne Gebet fehlt Gottes Kraft und der äußere Schein hat keinen wertvollen, bleibenden Inhalt. Aktivität ohne Gebet produziert bestenfalls „geschminkte Schönheit“ – niemals Echtes.

Es tut mir weh, zu sehen, wie Gebet in unserem Leben mit Jesus und unseren Gemeinden als Standbein aufgegeben wird. Wir haben große Pläne, hohe Investitionen, gewaltige Visionen – aber leere Gebetstreffen – vom persönlichen Gebet ganz zu schweigen. Was meinen wir eigentlich, wie Gott wirkt? Durch unsere Anstrengungen? Durch unseren guten Willen? Durch unsere Begabungen oder Opferbereitschaft? Nein. All das ist Gott bereit zu übernehmen, all das braucht Er nicht, um zu wirken. Allerdings hat Er klar gemacht:

Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es vollbringen! Denn wie würde ich sonst gelästert! Und ich will meine Ehre keinem anderen geben.(Jesaja 48:11)

„Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.(Jakobus 4:2)

Gebet bekennt vor Gott: Ich kann es nicht aus eigener Kraft. Du musst es tun. Dir kommt alle Ehre für das Ergebnis zu. Was fehlendes Gebet bekennt, ist das (unausgesprochene) Gegenteil: Ich schaffe das schon. Wenn Du willst, Gott, kannst Du ja helfen. Pass mal auf, was ich für dich tun kann!“

Vielleicht schießt es Dir durch den Kopf: Nein, so denke ich nicht! Ich weiß, dass alles von Gott abhängt. Lass mich Dich fragen: Betest Du? Alleine? In der Gemeinde? Wenn nicht, was bringst Du zum Ausdruck? Du magst antworten: Ich bin zu beschäftigt, zu müde, brauche mal einen Abend mit der Familie, habe zu viele Termine. Gottes Wort bleibt bestehen:

„Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.(Jakobus 4:2)

Und Gottes Verheißung bleibt ebenso gültig:

(Wenn) mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, sich demütigt, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen. (2.Chronik 7,14)

Mein Vorschlag: Beginn diese Woche, Dich regelmäßig an einer Gebetsstunde Deiner Gemeinde zu beteiligen. Wenn Deine Gemeinde keine Gebetsstunde anbietet, fang eine an, geh zu einem übergemeindlichen Gebetstreffen oder besuche die Gebetsstunde einer anderen Gemeinde. Aber bete - allein und mit anderen. (W)

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