„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Mittwoch, 22. Januar 2014

Von Gott enttäuscht (1)

Ich weiß nicht, was der Auslöser war. Ein nicht erhörtes Gebet? Eine Krankheit? Eine Enttäuschung durch andere Christen? Ein Auftrag Gottes, der ihm nicht passte? Es kann so vieles gewesen sein, das den jungen Mann in die Situation hineingebracht hat, in der er sich jetzt befindet. Es scheint, dass er – wie man so sagt – enttäuscht ist von Gott. Obwohl ich den Auslöser dafür nicht kenne, weiß ich eines ziemlich sicher: Glücklich ist er jetzt nicht.  

Wir alle kennen Zeiten, in denen wir durch ein Stück geistlicher Trockenheit gehen müssen. Der Weg ist mühsam, die Hitze drückend und die Bitterkeit kreist über unseren Köpfen wie ein Schwarm hungriger Geier, nur darauf wartend, dass wir zusammenbrechen.

Was tun in diesen Zeiten? Wohl dem, der „heilige Gewohnheiten“ in seinem Leben entwicklelt hat. Wohl dem, der festhält am Wort Gottes, am Gebet und an der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Wohl dem, dessen geistliche Spurrillen so tief eingefahren sind, das sie ihn in der Spur halten, auch in Zeiten, wo man versucht ist, auszubrechen.

Ebenso wohl dem, der in seiner Not und Schwachheit zu Jesus schreit. Vielleicht sind die Spurrillen noch nicht so tief, die Erfahrungswerte im Leben mit Jesus noch nicht so massiv und der Glaube noch jung und zart. Wer in seiner Not zu Jesus schreit, der wird Hilfe erfahren. In einer solchen Situation hat der Herr einmal Psalm 12:6 in meinem Leben gebraucht:

»Weil die Elenden unterdrückt werden und die Armen seufzen, so will ich mich nun aufmachen«, spricht der Herr; »ich will den ins Heil versetzen, der sich danach sehnt!«

Aber ich denke an so manchen, der den Geiern der Bitterkeit eine Plattform gegeben hat. Und die haben sich häuslich eingerichtet. Mit Bitterkeit und Herzenshärtigkeit haben sie sich zunächst an Gott „rächen“ wollen. Dann hat die Bitterkeit Wurzeln geschlagen und sich festgesetzt. Die Geier haben gebrütet und sich vermehrt. „Die Geister, die man rief, wird man nun nicht mehr los.“  Verblasst, aber immer noch da sind die Erinnerungen an die Zeiten in Jesu Nähe. Sehnsucht regt sich nach dem Tröster, nach der Frucht des Geistes, nach Freiheit in und durch Jesus. Aber die Wurzeln sitzen tief und die Geier haben Junge gekriegt. Bitterkeit hat Verstockung gebrütet – und Stolz – und Unversöhnlichkeit. Ein Gefängnis, aus dem ein Entrinnen so ohne Weiteres nicht möglich ist. Man möchte mittlerweile gerne – aber man sitzt zu lange und zu tief. In 2 Chronik 7:14 und Jesaja 61:1 findet man Hilfe:

[Wenn] mein Volk, über dem mein Name ausgerufen ist, sich demütigt, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, dann werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.

Er (der Vater) hat mich (Jesus) gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, den Gefangenen die Freiheit zu verkündigen, und Öffnung des Kerkers den Gebundenen.

Freund, wenn Du Dich in Kategorie #3 wiederfindest, brich aus! Gib Deine Bitterkeit Gott gegenüber auf. Kehr um und komm wieder hinein in die Freude Jesu. Warum sollte Dein Stolz und Deine Bitterkeit Dir Dein Leben verderben, wo Jesus noch so viel vorhat mit Dir. Zögere nicht. Bring Ihm Deine Bitterkeit und Deinen Schmerz und lass Ihn Dich befreien. 
(W)

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