„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 24. Januar 2014

Kierkegaards Gänseparabel

Kennt jemand das Gänsegleichnis? Verschiedentlich ging es in diesem Blog um Gänse. Auch Sören Kierkegaard, der dänische Philosoph und Theologe hat über Gänse nachgedacht und uns ein „Gänsegleichnis“ hinterlassen. Er schreibt:

 „Ein Haufen schnatternder Gänse wohnt auf einem wunderbaren Hof. Sie veranstalten alle 7 Tage eine herrliche Parade. Das stattliche Federvieh wandert im Gänsemarsch zum Zaun, wo der beredtste Gänserich mit ergreifenden Worten schnatternd die Herrlichkeit der Gänse dartut. Immer wieder kommt er darauf zu sprechen, wie in Vorzeiten die Gänse mit ihrem mächtigen Gespann die Meere und Kontinente beflogen haben.

Er vergaß nicht dabei das Lob an Gottes Schöpfermacht zu betonen. Schließlich hat er den Gänsen ihre kräftigen Flügel und ihren unglaublichen Richtungssinn gegeben, dank deren die Gänse die Erdkugel überflogen. Die Gänse sind tief beeindruckt. Sie senken andächtig ihre Köpfe und drücken ihre Flügel fest an den wohlgenährten Körper, der noch nie den Boden verlassen hat.

Sie watscheln auseinander, voll Lobes für die gute Predigt und den beredten Gänserich. Aber das ist auch alles. Fliegen tun sie nicht.“

Keine Ahnung, ob dieses Gleichnis für uns Christen lustig, traurig oder überführend ist. Vielleicht von allem ein wenig. Schnattern können wir ganz gut, veranstalten sonntäglich eine Parade, in der wir ergreifende Worte hören und uns die Helden der Vergangenheit vor Augen halten. Bei allem vergessen wir nicht, Gott zu loben, der die Fähigkeit schenkt, Großes zu tun. Gott beeindruckt, die Vorbilder beeindrucken – nur wir haben uns zu viel Ballast angefuttert und vermögen es nicht, „die Schwingen empor[zuheben] wie die Adler“ (Jesaja 40:31) Und so watscheln wir auseinander mit gutgemeinten Worten. Aber Fliegen – das können wir nicht!

Glücklicherweise nur ein Gleichnis, nur eine Geschichte. Nicht 1:1 übertragbar.
Glücklicherweise passt das Gleichnis lange nicht auf jeden. Es gibt nach wie vor Wildgänse, die immer noch hoch oben fliegen – frei, nicht erdgebunden.
Glücklicherweise gibt es immer noch viele – ja, tatsächlich eine wachsende Zahl von solchen, die sich zur wöchentlichen „Parade“ treffen, und die nicht einen Gott loben, der ‚Helden der Vergangenheit’ ausgerüstet hat, sondern die selbst den Fußstapfen der Helden folgen und einen Gott loben, den sie persönlich kennen. Die wöchentliche Parade gibt ihnen von Woche zu Woche neue Kraft, ihre Schwingen zu heben und zu fliegen, wie Gott es für sie geplant hatte.

Gehört Dein Leben Jesus? Dann hat er einen Plan für Dich! Keinen erdgebundenen Plan. Sein Plan für Dich ist ein himmlischer Plan. Er möchte Dich mit himmlischem Segen beschenken, in himmlischen Werten leben lassen, in himmlischen Höhen segeln lassen – und vor allem möchte Er, der Herr des Himmels, mit Dir sein – jeden Tag! Er möchte mit Dir sein in den irdischen Dingen, im Alltag, der zu unser aller Leben gehört. Er möchte mit Dir sein in den Tagen der Krankheit. Er möchte mit Dir sein am schwierigen Arbeitsplatz, im Schul- oder Unialltag. Er möchte mit Dir sein im Stress des Familienalltags. Er möchte auf den „Bergen der Verklärung“ mit Dir sein ebenso wie in den Tälern, wo die Schatten lang sind.

Auch die freien Wildgänse haben ihre Bodenzeiten. Aber sie erheben sich immer wieder in die Luft. Sie werden nie erdgebunden.

Solange Gott uns Atem gibt, ist es nie zu spät, neu zu Ihm zu blicken, Kraft zu empfangen und das Fliegen wieder neu zu trainieren.

Er gibt dem Müden Kraft und Stärke, 
genug dem Unvermögenden.
Knaben werden müde und matt, und junge Männer straucheln
und fallen;
aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft,
daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler,
daß sie laufen und nicht matt werden,
daß sie wandeln und nicht müde werden. 
(Jesaja 40:29-31)

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