Kennt jemand das Gänsegleichnis? Verschiedentlich ging es in diesem Blog
um Gänse. Auch Sören Kierkegaard, der dänische Philosoph und Theologe hat über
Gänse nachgedacht und uns ein „Gänsegleichnis“ hinterlassen. Er schreibt:
„Ein Haufen schnatternder Gänse wohnt auf
einem wunderbaren Hof. Sie veranstalten alle 7 Tage eine herrliche Parade. Das stattliche Federvieh wandert im Gänsemarsch
zum Zaun, wo der beredtste Gänserich mit ergreifenden
Worten schnatternd die Herrlichkeit
der Gänse dartut. Immer wieder kommt er darauf zu sprechen, wie in
Vorzeiten die Gänse mit ihrem mächtigen Gespann die Meere und Kontinente
beflogen haben.
Er vergaß
nicht dabei das Lob an Gottes
Schöpfermacht zu betonen. Schließlich hat er den Gänsen ihre kräftigen Flügel und ihren unglaublichen Richtungssinn gegeben,
dank deren die Gänse die Erdkugel überflogen. Die Gänse sind tief beeindruckt.
Sie senken andächtig ihre Köpfe und drücken ihre Flügel fest an den
wohlgenährten Körper, der noch nie den Boden verlassen hat.
Sie watscheln auseinander, voll Lobes für die gute Predigt und den
beredten Gänserich. Aber das ist auch
alles. Fliegen tun sie nicht.“
Keine Ahnung, ob
dieses Gleichnis für uns Christen lustig, traurig oder überführend ist.
Vielleicht von allem ein wenig. Schnattern können wir ganz gut, veranstalten
sonntäglich eine Parade, in der wir ergreifende Worte hören und uns die Helden
der Vergangenheit vor Augen halten. Bei allem vergessen wir nicht, Gott zu
loben, der die Fähigkeit schenkt, Großes zu tun. Gott beeindruckt, die
Vorbilder beeindrucken – nur wir haben uns zu viel Ballast angefuttert und
vermögen es nicht, „die Schwingen empor[zuheben]
wie die Adler“ (Jesaja 40:31) Und so watscheln wir auseinander mit gutgemeinten
Worten. Aber Fliegen – das können wir nicht!
Glücklicherweise
nur ein Gleichnis, nur eine Geschichte. Nicht 1:1 übertragbar.
Glücklicherweise
passt das Gleichnis lange nicht auf jeden. Es gibt nach wie vor Wildgänse, die
immer noch hoch oben fliegen – frei, nicht erdgebunden.
Glücklicherweise
gibt es immer noch viele – ja, tatsächlich eine wachsende Zahl von solchen, die
sich zur wöchentlichen „Parade“ treffen, und die nicht einen Gott loben, der ‚Helden
der Vergangenheit’ ausgerüstet hat, sondern
die selbst den Fußstapfen der Helden folgen und einen Gott loben, den sie persönlich kennen. Die
wöchentliche Parade gibt ihnen von Woche zu Woche neue Kraft, ihre
Schwingen zu heben und zu fliegen, wie Gott es für sie geplant hatte.
Gehört Dein Leben
Jesus? Dann hat er einen Plan für Dich! Keinen erdgebundenen Plan. Sein Plan
für Dich ist ein himmlischer Plan. Er möchte Dich mit himmlischem Segen
beschenken, in himmlischen Werten leben lassen, in himmlischen Höhen segeln
lassen – und vor allem möchte Er, der Herr des Himmels, mit Dir sein – jeden
Tag! Er möchte mit Dir sein in den irdischen Dingen, im Alltag, der zu unser
aller Leben gehört. Er möchte mit Dir sein in den Tagen der Krankheit. Er
möchte mit Dir sein am schwierigen Arbeitsplatz, im Schul- oder Unialltag. Er
möchte mit Dir sein im Stress des Familienalltags. Er möchte auf den „Bergen
der Verklärung“ mit Dir sein ebenso wie in den Tälern, wo die Schatten lang
sind.
Auch die freien
Wildgänse haben ihre Bodenzeiten. Aber sie erheben sich immer wieder in die
Luft. Sie werden nie erdgebunden.
Solange Gott uns
Atem gibt, ist es nie zu spät, neu zu Ihm zu blicken, Kraft zu empfangen und
das Fliegen wieder neu zu trainieren.
Er gibt dem Müden Kraft und Stärke,
genug dem Unvermögenden.
Knaben werden müde und matt, und junge Männer straucheln
und fallen;
aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft,
daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler,
daß sie laufen und nicht matt werden,
daß sie wandeln und nicht müde werden.
(Jesaja 40:29-31)
genug dem Unvermögenden.
Knaben werden müde und matt, und junge Männer straucheln
und fallen;
aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft,
daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler,
daß sie laufen und nicht matt werden,
daß sie wandeln und nicht müde werden.
(Jesaja 40:29-31)
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