„Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll
begegnet,
ist das etwas Besonderes?
Das tun auch die, die von Gott nichts wissen. (HfA)
Liebe, die ihresgleichen liebt, ist nichts Besonderes.
Liebe, die Liebenswürdiges und liebenswürdige Menschen liebt, ist
selbstverständlich. Während die Frage Jesu im Matthäusevangelium rhetorisch ist
und Jesus selbst eine Antwort gibt, die uns nicht verwundert, machen uns andere
Aussagen schon betroffen. In Johannes 13:35 sagt Jesus:
„Daran wird jedermann erkennen,
dass ihr meine Jünger seid,
wenn ihr Liebe untereinander habt.“
Die Jünger waren – bis auf wenige Ausnahmen – nicht
miteinander verwandt. Im Gegenteil! Sie kamen aus unterschiedlichem
Hintergrund, der manchmal fast gegensätzlich war. Matthäus war ein ehemaliger Steuereintreiber
der römischen Besatzungsmacht, Simon, der Zelot war Ex-Widerstandskämpfer.
Etliche waren raue Fischer, andere waren zahme Landratten. Da waren Spannungen
vorprogrammiert. Jesus gebietet ihnen, einander zu lieben – bis zu dem Punkt,
dass man daran ihren gemeinsamen Glauben an Jesus erkennen soll. Das ist die
andere Liebe – eine Liebe, die nicht nach Wert, Herkunft oder Vergangenheit des
zu Liebenden fragt. Solche Liebe schafft erst den Wert, macht einen Menschen
wertvoll.
Jemand erzählte von der Stoffpuppe seiner Tochter Rosmarie:
Mit 3 Jahren erhielt
Rosmarie eine Stoffpuppe, die innerhalb kürzester Zeit zur untrennbaren
Freundin wurde. Rosmarie hatte andere Spielzeuge, die wesentlich wertvoller
waren – nichts davon war so geliebt wie die Stoffpuppe. Nach nicht allzu langer
Zeit sah die Stoffpuppe mehr nach Lumpen als nach Puppe aus und wurde immer
schmutziger. Versuche, die Puppe zu waschen, machten sie immer mehr zu einem
Lumpen. Ließ man sie ungewaschen, wurde sie noch schmutziger. Vernünftigerweise
hätte man die Lumpenpuppe wegwerfen sollen. Aber niemand, der die 3jährige
Rosmarie liebte, hätte das tun können. Undenkbar! Wer Rosmarie liebte, liebte
die Lumpenpuppe. Die beiden kamen im unzertrennlichen Doppelpack.
Auch Gott und unser Bruder / unsere Schwester kommen im
Doppelpack. Johannes schreibt:
„Wenn jemand
sagt: ‚Ich liebe Gott’, und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner;
denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann der Gott lieben, den
er nicht sieht? Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch
seinen Bruder lieben soll.“
Das ist die „andere Liebe“, von der Johannes hier schreibt. Ich
liebe den anderen, weil ich Gott liebe – um Jesu willen. Ich liebe den anderen,
auch wenn er immer mehr zu einem „Lumpen“ wird, den ich normalerweise links
liegen lassen würde. Aber Gott und mein Bruder / meine Schwester kommen im
Doppelpack. Wer sagt, dass er Gott liebt, den er nicht sieht, und hasst seinen
Bruder, den er sieht, dann stimmt das alles so nicht mit der Liebe zu Gott.
Was bleibt? Hier ist, was bleibt:
Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.
(1 Johannes 4:19)
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