Wie immer befahlen
wir unsere Reise dem Herrn an und fuhren los. Es war eine ganz tolle Fahrt.
Keine LKW, relativ wenig Verkehr, eine gute Predigt auf CD, nicht zu heiß –
alles stimmte. Dann näherten wir uns Ulm. Der Wetterbericht hatte bereits
heftige Unwetter in Bayern angekündigt. Bis jetzt hatten wir davon noch nichts
gesehen, nicht mal irgendwelche Vorboten in Form von dunklen Wolken oder donnerartigem
Grummeln am Himmel.
Dann die SMS mit der
Nachricht, dass unsere Nichte am Ulmer Bahnhof 3 Stunden festsaß – wegen
Unwettern. An Ulm mussten wir vorbei. Noch immer keine dunklen Wolken. Um die
Geschichte kurz zu machen: Wir kamen an unserm Ziel an, trocken, ohne Regen,
ohne Sturm. Mich erinnerte unsere ruhige, trockene und bewahrte Fahrt
unmittelbar an den Durchzug durchs Rote Meer. Vielleicht ein etwas drastischer
Vergleich. Aber wenn es an vielen Ecken gewaltig stürmt, nur da nicht, wo man
gerade fährt, darf man schon mal Vergleiche ziehen. Der Herr hatte unser Gebet
am Anfang der Reise erhört, das tosende Unwetter geteilt und uns bequem durch
den Sturm hindurchgeleitet.
Ein anderer Sturm
entstand später, wurde aber ebenfalls gestillt. Bei einem unserer Ausflüge fand
ich ein tolles kleines Täschchen an meinem Rucksack. Mit Klettverschluss war es
außen befestigt und gerade groß genug für unseren Autoschlüssel. Die Fahrt von
der Ferienwohnung bis zum Ziel dauerte nicht länger als eine gute halbe Stunde.
Wir parkten auf einem Parkplatz, von dem aus wir vor Jahren eine Familie mit
zum nächsten Bahnhof mitgenommen hatten. Sie hatten den Autoschlüssel verloren
und mussten nun den Ersatzschlüssel holen. Erinnerungen! Dann ging’s für uns bergauf. Nach einer
Stunde waren wir an einem herrlichen Aussichtsort. Drei Bänke, ein Baumstumpf
als Tisch und einen tollen Blick auf die 3 Königsschlösser von König Ludwig. Wir
hatten Kaffee und Kuchen mitgebracht – und natürlich unsere Bücher. Es waren
schöne 1½ Stunden auf dem Berg. Um 16:30 Uhr wollten wir uns auf den Rückweg
machen, packten alles zusammen, zogen unsere Rucksäcke auf und wollten
losziehen. Warum ich nach der kleinen
Tasche am Rucksack griff, in der ich den Autoschlüssel deponiert hatte, weiß
ich nicht. Dafür gibt es keinen Grund, außer …! Jedenfalls ging mein Griff ins
Leere. Das kleine Täschchen mit Klettverschluss außen und Autoschlüssel innen
war weg. Richtig weg! Ganz weg, „weg weg!“ „Annerose,
warte mal! Ich kann den Autoschlüssel nicht finden!“ Rucksack ab – innen
untersucht – nichts! Außen untersucht – nichts! Mittlere innere Panik! War es
auf dem Hinweg verloren gegangen? Hatte es jemand gefunden? Wo könnte man
fragen? Wir suchen den Boden um die 3 Bänke und den Baumstumpf ab – nichts! „Na, dann müssen wir unseren Freund anrufen,
dass er uns holt und zur Fereinwohnung fährt. Da haben wir den Ersatzschlüssel.
Unser Freund müsste uns zurück zum Parkplatz fahren …“ schießt es mir durch
den Kopf. „Ruhig!“ sage ich mir. „Es gibt Schlimmeres. Es ist nichts
passiert. Nur ein paar Unannehmlichkeiten.“ Ob ich in diesen Augenblicken
gebetet habe, weiß ich nicht.
Nachdem wir Rucksack
und Sitzecke ergebnislos abgesucht haben und kurz davor sind, den Platz zu
verlassen, fällt mein Blick auf ein schwarzes „Etwas“, ca 2-3 Meter von einer
Bank entfernt. Das Täschchen mit Schlüssel. Es musste sich gelöst haben, als
ich den Rucksack beim Verlassen aufzog, um zum Parkplatz zurück zu gehen.
Halleluja! Ein weiterer Sturm, den der Herr gestillt hat! Zwei Erlebnisse aus
dem Alltag, die zeigen, dass Gott noch heute die Wasser teilt und die Stürme
stillt!
… Aber warum hatte
ich ohne Grund beim Losgehen das Täschchen mit dem Autoschlüssel kontrolliert?
Dafür gibt es keinen Grund, außer … Gott! Und warum hat Er uns geholfen obwohl
ich gar nicht gebetet hatte (bestenfalls ein Stoßgebet)? Weil Er hört, bevor
wir rufen! Weil Er gut ist – immer! Und weil Er unser guter Hirte ist. – Das
gilt übrigens auch dann, wenn die Geschichte umständlicher ausgegangen wäre.
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