„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 22. August 2013

1 Chronik 1-9

Die etwas Bibelkundigeren werden sich bei der Überschrift des Blogs gewundert haben, was heute wohl kommt. Oder sie haben sich gedacht: Heut’ lass ich ausfallen. Morgen les’ ich wieder. In 1 Chronik 1-9 finden wir die wohl ausführlichste Auflistung von Geschlechtsregistern in der Bibel. Kapitel nach Kapitel, voll mit Namen.

Wenn man sich allerdings die Mühe macht, sich durch die Namen durchzukämpfen (vielleicht auch ohne sie alle zu buchstabieren), dann stellt man fest, dass hier und da Aussagen eingebaut werden, die durchaus Gewicht haben. Vorgestern, z.B., las ich die bekannten Verse aus Kapitel 4, in denen es um Jabez geht. Bruce Wilkinson hat ein ausgezeichnetes Buch darüber geschrieben. Ich habe das Gebet des Jabez zu meinem eigenen gemacht.

Heute las ich die Verse aus Kapitel 5. Hier wird neben einer Menge Namen erwähnt, dass 2½ Stämme Israels Krieg führten. Es heißt:

„Und es ward ihnen geholfen wider sie (d.h.: wider ihre Feinde) 
und die Hagariter,und alle, die mit ihnen waren, 
wurden in ihre Hand gegeben; 
denn sie riefen im Streite zu Gott, und er ließ sich von ihnen erbitten, 
weil sie auf ihn vertrauten.“ (1 Chronik 5:20)

Scheint irgendwo ein normaler Vers zu sein, wie er überall in der Bibel zu finden sein könnte. Was mir an dem Vers auffiel und Mut machte ist die Aussage: „sie riefen IM Streit zu Gott.“ Während sie kämpften, dachten sie an Den, der ihre Hilfe ist und riefen Ihn um Hilfe an.

Gott ermutigt uns oft und durch Viele – allermeist durch das Zeugnis von Jesus selbst – regelmäßige Gebetszeiten zu haben und zu pflegen. Wer nicht zu festen Zeiten betet, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er überhaupt betet. Aber im oben erwähnten Vers wird deutlich, dass auch Gebete mitten in unseren Aktivitäten Gott wohlgefällig sind, Vertrauen zum Ausdruck bringen und von Gott erhört werden. Der Nebensatz in 1 Chronik 5:20 ist kein Einzelfall.
Im Buch Josua wird berichtet, wie Josua mitten im Kampf Gott bittet, die Sonne stillstehen zu lassen – und Gott erhört ihn. Wie oft brachte Mose während der Wüstenwanderung die Anliegen des Volkes vor Gott, ohne sich jedes Mal für Stunden zurückzuziehen! Die Jünger schreien spontan im Sturm zu Jesus: „Herr hilf! Wir verderben!“ – und Jesus stillt den Sturm.

Verse und Berichte wie diese dürfen uns Mut machen. Sie sind zwar kein Ersatz für feste Gebetszeiten, sie sind aber ein Beispiel für das, wozu uns Paulus in 1 Thessalonicher 5:17 auffordert: „Betet ohne Unterlass!“ Für die Israeliten bedeutete das: Betet, während ihr kämpft und Hilfe braucht. Für die Jünger bedeutete das: Betet, wenn ihr in Gefahr seid oder euch fürchtet. Für uns bedeutet das: Betet, wenn ihr das Mittagessen kocht, einen Geschäftstermin wahrnehmt, eine Klassenarbeit schreibt, ein Vorstellungsgespräch habt, einkaufen geht, über etwas nachgrübelt – Betet!

„Sie riefen IM Streit zu Gott.“ – Sie riefen IM Alltag zu Gott – sie riefen während ihrer Aktivitäten zu Gott und dachten an Den, der ihre Hilfe ist. „Und er ließ sich von ihnen erbitten, weil sie auf ihn vertrauten.“

Was für ein Mutmacher, sich jederzeit an Den zu wenden, der auch unsere Hilfe ist, dem kein Anliegen zu groß, aber garantiert auch kein Anliegen zu klein ist.

Probier’s doch einfach mal aus.

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