So hatte es auch Lilly verstanden. Sie hatte sich bereits ein
hübsches Sümmchen Geld in ihrer Spardose gespart und sparte fleißig weiter. Eines
Tages kommt der Vater, um ihr den Wert des Sparens zu erklären. Er ermutigt sie,
ihr Geld einer Bank anzuvertrauen. Mit schlichten, aber klaren Worten erklärt
er ihr: „Wenn Du das Geld der Bank
anvertraust, ist das wie beim Säen. Du säst Dein Geld in die Bank und erntest
gute Frucht. Die nennt man: Zinsen. Dein Geld wächst!“
Der große Tag kommt und die beiden gehen zur Bank. Lilly
gibt ihre Spardose der Bankangestellten, die das Konto für sie eröffnet. Lilly
aber bleibt erwartungsvoll stehen und starrt die Frau unentwegt an. „Kann ich noch etwas für dich tun, kleine
Dame?“ fragt die Angestellte. „Nein!“
kommt unmittelbar die Antwort! „Ich warte nur auf die Zinsen.“
Tja, so schnell geht das weder bei der Bank, noch im Garten –
aber auch nicht in unserem Leben. George Müller war ein ungewöhnlicher Mann des
Gebets. Täglich betete er das Essen für die zuletzt über 10,000 Kinder in
seinen Waisenhäusern herbei. Und immer erhörte der Herr. George Müller säte
seine Gebete in Gottes Ohr, täglich, monatlich und jährlich. Nicht immer kam
die Ernte schnell. Für die Bekehrung des Sohnes eines Freundes betete George
Müller 52 Jahre lang. George Müller starb. Aber an seiner Beerdigung übergab dieser
Sohn des Freundes sein Leben Jesus. 52 Jahre lang säen im Glauben und Vertrauen
auf die Zuverlässigkeit von Gottes Aussagen. Die Ernte kam, auch wenn Müller
sie nie gesehen hat.
Dasselbe erleben viele Eltern, die ihre Kinder auf Jesus
hinweisen, ihnen Gottes Wort, Gottes Gemeinde und das Gebet lieb machen. Sie
säen in das Leben ihrer Kinder. Das beginnt mit dem Gebet für sie im Babyalter,
den Liedern und Geschichten, die die Kinder mitbekommen. Das setzt sich fort, indem
Eltern ihr christliches Vorbild in die Kinder säen, ihnen vorleben, wo die Prioritäten
im Leben gesetzt werden müssen. Das setzt sich auch dann fort, wenn die
Kinder, die sich oft im Kindesalter für Jesus entscheiden, in späteren Jahren den
Weg des Glaubens verlassen – und die Eltern weitersäen, mit Ausdauer und
Geduld. Sie säen Gebete in Gottes Ohr. Sie säen Liebe in die Leben ihrer
Kinder. Sie säen Worte der Liebe und Warnung. Sie säen das Vorbild eines lohnenswerten
Lebens mit Jesus. Oft dauert es lange, bis die Frucht aufgeht. Manchmal sehen
wir sie nicht mehr. Und, auch das müssen wir zugeben – manchmal verstehen wir
den Ausgang unseres Säens nicht. Es bleibt die Tatsache: Säe weiter! Gib nicht
auf. Erwarte morgen keine Kirschernte, wenn Du heute den Kern in die Erde
steckst. Aber – um Himmels Willen – gib nicht auf! Gib nicht auf zu Beten! Gib
nicht auf, Gutes zu tun! Gib nicht auf, für Jesus zu leben – als Vorbild für Andere.
Lass Dich nicht von der Zeit zwischen Säen und Ernten entmutigen, denn Du hast
die Verheißung Gottes:
Zur rechten Zeit wirst
Du ernten, wenn Du nicht ermattest.
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