„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 30. November 2012

Vom Zehnten (1)

Die einen lachen, die andern stöhnen, dritte mahnen und vierte ignorieren – und viele vom Rest der Menge haben überhaupt keine Meinung.
 
Ich wurde diese Woche wieder daran erinnert, als ich las, mit welcher Botschaft Gott den Propheten Samuel zu dem dem Volk sandte. Samuel sollte das Volk über die Folgen des Königtums in Israel informieren. In 1 Samuel 8:11-17 heißt es (auszugsweise):

Das wird das Recht des Königs sein:
  • Eure Söhne wird er nehmen und sie für sich einsetzen...
  • Eure Töchter aber wird er nehmen und sie zu Salbenmischerinnen, Köchinnen und Bäckerinnen machen ...
  • Eure besten Äcker, Weinberge und Ölbäume wird er nehmen und seinen Knechten geben ...
  • Dazu wird er den Zehnten von eurer Saat und von euren Weinbergen nehmen und ihn seinen Hofbeamten und Knechten geben ...
  • Er wird eure besten Knechte und Mägde und Burschen und eure Esel nehmen und sie für seine Geschäfte verwenden ...
  • Er wird den Zehnten eurer Schafe nehmen, und ihr müßt seine Knechte sein ...
Das Beste, Stärkste, Schönste würde für den König sein. Dazu 10% des Einkommens.

Vom Zehnten ist im Alten Testament oft die Rede. Im Alten Testament war oft der zehnte Teil von allem für Gott bestimmt. Die Abgabe des zehnten Teils an Gott war die Voraussetzung für Seinen Segen. Treue Gott gegenüber belohnte Gott mit Seiner Treue den Seinen gegenüber.

Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle. (Maleachi 3:10)

Im Neuen Testament findet man „den Zehnten“ als verbindliche Auflage oder festgelegten Prozentsatz des Einkommens nicht. Vielmehr schreibt Paulus in 1 Korinther 16:2:
 An jedem ersten Wochentag lege jeder unter euch etwas beiseite
und sammle, je nachdem er Gedeihen hat...“ (d.h.: wie es ihm möglich ist)

Und im 2 Korintherbrief fügt er hinzu:
Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; 
nicht widerwillig oder gezwungen,
denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb!

Beide Verse (neben anderen) scheinen zum Ausdruck zu bringen, dass die 10% Klausel des Alten Testaments nicht in die neutestamentliche Zeit der Gemeinde übernommen wurde.

Was bedeutet das für Jesusjünger? Wieviel geben wir? Vom Brutto oder Netto? Auch vom Urlaubsgeld? Vom Geburtstagsgeld? Von der Erbschaft?

In den Kirchen liegt die gesetzliche Kirchensteuer in ganz Deutschland unter 10%. Im Islam liegt der Spendensatz bei unter 3%. Und bei den freiwilligen Spenden der Jesusjünger, die keiner kirchensteuerpflichtigen Konfesion angehören?

Der Spendensatz dieser Gruppe wird nicht festgelegt. Es werden nur Rahmenbedingungen gegeben, u.a. die oben zitierten:
- wie es ihm möglich ist (1 Korinther 16:2)  und fröhlich (2 Korinther 9:7)

Die 10% Klausel des Alten Testaments mag für viele eine biblische Orientierungshilfe sein, bei der sie ansetzen. Vielen ist es möglich, mehr zu geben – und sie geben mehr. Vielen ist es kaum möglich, mehr zu geben – und sie geben dennoch mehr, weil sie fröhlich und gerne geben. Andere schaffen es beim besten Willen nicht – und stehen nicht unter einem Gesetz. Sie geben, was sie können und geben es gerne – und erfahren den Segen dessen, der das Herz sieht und der sich nichts schenken läßt.

Im Alten Testament erklärte Gott dem Volk, dass ein irdischer König Söhne, Töchter, Knechte, Mägde, Äcker, Ernte und Vieh für sich beanspruchen würde. Es war dem Volk recht.

Jesus Christus, der König aller Könige fordert diese Zwangsaben nicht. Er will unser „Alles“ aber das beginnt zunächst einmal nicht mit äußeren Dingen. Es beginnt mit den inneren.

Gib mir, mein Sohn, dein Herz 
und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen. (Sprüche 23:26)

Wenn das geschieht, stellt sich die Frage nach dem Zehnten kaum noch!

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