„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 28. November 2012

Halb & halb

Was mich an der Predigt letzten Sonntag besonders beeindruckt hat, waren die Aussagen über König Saul. Wir hatten einen Gastredner eingeladen, der über den geistlichen Kampf sprach, in dem wir stehen. Es ist ein ständiger Kampf mit unserem Fleisch und den zerstörerischen Werken des Fleisches, wie etwa Zorn, Unglauben, Lust oder Neid.

Irgendwann während der Predigt ging es dann um König Saul. Gott hatte ihm eine fantastische Möglichkeit geschenkt. Saul war der von Gott erwählte König für Israel. Gott wollte ihn segnen und gebrauchen. Unter anderem sollte er sich gegen die Götzendiener stellen, die der Nation Israel einen Fallstrick drehen wollten. Saul sollte alles zerstören und wegwerfen, dass in irgendeiner Weise mit den Götzendienern und den Götzen verbunden war.

Aber Saul redete sich ein, dass einige Abstriche sicher auch für Gott akzeptabel sein würden. In 1 Samuel 15:9 heißt es:
„Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Mastvieh und die Lämmer und alles, was von Wert war, und sie wollten den Bann daran nicht vollstrecken; was aber nichts taugte und gering war, daran vollstreckten sie den Bann.“

Das war nicht im Sinne Gottes. Im Gegenteil – es war Gottes Willen direkt entgegengesetzt. Aber Saul argumentierte:
„Saul sprach: Von den Amalekitern hat man sie gebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie zu opfern dem HERRN, deinem Gott; an dem andern haben wir den Bann vollstreckt.“ (1 Samuel 15:15)

Gehorsam wäre gewesen: den Bann vollständig zu vollstrecken.
Tatsache war: Man hatte sich des Wertlosen entledigt und das Wertvolle zur Beute genommen.
Der Versuch war: Man versuchte, diesem gravierenden Ungehorsam einen frommen Anstrich zu geben. Was wir unrechter Weise genommen haben, ist für den Herrn geschehen. Unsinn!

Halbherziger Gehorsam zählt bei Gott nicht als halber Gehorsam, sondern als ganzer Ungehorsam – nicht nur bei Saul. Wie oft passiert es, dass wir unseren Ungehorsam zu rechtfertigen suchen, indem wir mit einem Teilgehorsam argumentieren. Dieser Teilgehorsam soll den Ungehorsam rechtfertigen. Oder wir argumentieren, dass ein leichter Ungehorsam das Gewicht unseres Gehorsams nicht beeinflussen kann. Oder wir meinen, Gott müsse von unserem Gehorsam in so vielen Dingen so begeistert sein, dass Er bei dem bisschen Ungehorsam gerne mal ein Auge zudrückt. Alles falsch. Von einem Gehorsam des Königs ist nirgends die Rede. Nur von seinem Ungehorsam. Der Prophet Samuel muss Saul sagen:

„Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern. Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst.“ (1 Samuel 15:22+23a)

Sauls „Gehorsam“ fiel gar nicht ins Gewicht. Es war ganzer Ungehorsam, was er sich da leistete und es führte zu seiner Verwerfung. Auch viele Jahre später lehrte Gott dieselbe Wahrheit durch Salomo, der in Prediger 10:1 schreibt:
Tote Fliegen lassen das Öl des Salbenmischers stinken und gären.
 Ein wenig Torheit hat mehr Gewicht als Weisheit und Ehre.“

Es braucht nicht viel, um das Öl zu verderben, um den Heiligen Geist zu betrüben und zu dämpfen. Halbherziger Gehorsam ist ganzer Ungehorsam.
Ein guter Gottesdienst, eine herausfordernde, gesalbte Predigt die Mut machte, Gott von ganzem Herzen gehorsam zu sein und den vollen Segen zu erfahren, den Er für gehorsame Herzen bereit hält.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.