Irgendwann während der Predigt ging es dann um König Saul.
Gott hatte ihm eine fantastische Möglichkeit geschenkt. Saul war der von Gott
erwählte König für Israel. Gott wollte ihn segnen und gebrauchen. Unter anderem
sollte er sich gegen die Götzendiener stellen, die der Nation Israel einen
Fallstrick drehen wollten. Saul sollte alles zerstören und wegwerfen, dass in
irgendeiner Weise mit den Götzendienern und den Götzen verbunden war.
Aber Saul redete sich ein, dass einige Abstriche sicher auch
für Gott akzeptabel sein würden. In 1 Samuel 15:9 heißt es:
„Aber Saul und das
Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Mastvieh und die
Lämmer und alles, was von Wert war, und sie wollten den Bann daran nicht
vollstrecken; was aber nichts taugte und gering war, daran vollstreckten sie
den Bann.“
Das war nicht im Sinne Gottes. Im Gegenteil – es war Gottes
Willen direkt entgegengesetzt. Aber Saul argumentierte:
„Saul sprach: Von den
Amalekitern hat man sie gebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe
und Rinder, um sie zu opfern dem HERRN, deinem Gott; an dem andern haben wir
den Bann vollstreckt.“ (1 Samuel 15:15)
Gehorsam wäre gewesen: den Bann vollständig zu vollstrecken.
Tatsache war: Man hatte sich des Wertlosen entledigt und das
Wertvolle zur Beute genommen.
Der Versuch war: Man versuchte, diesem gravierenden
Ungehorsam einen frommen Anstrich zu geben. Was wir unrechter Weise genommen
haben, ist für den Herrn geschehen. Unsinn!
Halbherziger Gehorsam zählt bei Gott nicht als halber
Gehorsam, sondern als ganzer Ungehorsam – nicht nur bei Saul. Wie oft passiert
es, dass wir unseren Ungehorsam zu rechtfertigen suchen, indem wir mit einem
Teilgehorsam argumentieren. Dieser Teilgehorsam soll den Ungehorsam
rechtfertigen. Oder wir argumentieren, dass ein leichter Ungehorsam das Gewicht
unseres Gehorsams nicht beeinflussen kann. Oder wir meinen, Gott müsse von
unserem Gehorsam in so vielen Dingen so begeistert sein, dass Er bei dem
bisschen Ungehorsam gerne mal ein Auge zudrückt. Alles falsch. Von einem
Gehorsam des Königs ist nirgends die Rede. Nur von seinem Ungehorsam. Der
Prophet Samuel muss Saul sagen:
„Meinst du, dass der
HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen
die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser
als das Fett von Widdern. Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und
Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst.“ (1 Samuel 15:22+23a)
Sauls „Gehorsam“ fiel gar nicht ins Gewicht. Es war ganzer
Ungehorsam, was er sich da leistete und es führte zu seiner Verwerfung. Auch
viele Jahre später lehrte Gott dieselbe Wahrheit durch Salomo, der in Prediger
10:1 schreibt:
„Tote Fliegen lassen das Öl des Salbenmischers stinken und gären.
Ein wenig Torheit hat mehr
Gewicht als Weisheit und Ehre.“
Es braucht nicht viel, um das Öl zu verderben, um den
Heiligen Geist zu betrüben und zu dämpfen. Halbherziger Gehorsam ist ganzer
Ungehorsam.
Ein guter Gottesdienst, eine herausfordernde, gesalbte
Predigt die Mut machte, Gott von ganzem Herzen gehorsam zu sein und den vollen
Segen zu erfahren, den Er für gehorsame Herzen bereit hält.
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