„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 30. August 2012

Im Regen

Gute Laune, herrliches Urlaubswetter, viel Zeit, ein gutes Buch und eine Tasse Kaffee draußen auf dem Balkon. Der Tag begann ganz ordentlich. Als der Nachmittagsspatziergang losgehen sollte, bewölkte es sich zusehends. Mit Schirm im Rucksack zogen wir los und schafften es in ca 25 Minuten zu einer kleinen Hütte mit harter Bank und Sichtschlitzen. Die Hütte lag am See und war ein exzellenter Platz zum Beobachten verschiedener Vögel. Davon gab es genug. Ohne zu zählen, bot der See sicher hunderten von Vögeln der verschiedensten Arten ein Zuhause. Die einen waren mitten im See, andere am Ufer, andre in der Nähe eines Nests und wieder andere flogen ständig ihre Runden. Es tat gut, dort zu sitzen, zu beobachten und die Ruhe zu genießen.

Nach 20 Minuten machten wir uns auf, um weiter zu gehen. Nach 20 Metern hatten wir uns eines Besseren besonnen. Es begann zu regnen, und wir entschlossen uns, den Regen in der Hütte auszusitzen und Vögel zu beobachten.

Ein Gewitter am See ist beeindruckend und ein lehrreiches Schauspiel. Zunächst wurde es dunkel. Der Regen nahm zu. Die Anzahl der umherfliegenden Möwen nahm ab.  Nachdem es sich eingeregnet hatte, änderte sich die Szene.

Das Licht änderte sich. So, wie sich die Sonne durch die Wolken kämpfte, entwickelten sich beeindruckende Lichtverhältnisse. Die gesamte Vogelwelt schien den Regen zu genießen. Klar, es waren ja alles Wasservögel. Die Schwäne schwammen aus dem Schilf in die Mitte des Sees. Glänzend weiß Ihr Gefieder durch die wenigen Strahlen der Sonne. Entenfamilien schwammen raus, die Möwen begannen erneut, ihre Kreise zu ziehen. Alles harmonisierte miteinander. Ihnen machte der Regen und die Nässe nichts aus. Klar, das ist ihr Element. Sie lieben den Regen.

Die Parallele drängte sich förmlich auf (vielleicht auch durch mein Lesematerial während des Ausflugs). Die Bibel vergleicht den Heiligen Geist mit einem Spätregen, der den Boden bewässern und fruchtbar machen möchte. Wie ein Regen von oben soll Er uns erfrischen, durchdringen und erfüllen. – Tja, hier endet oftmals die Parallele. Während wir beobachteten, wie Wasservögel sich im durchbrechenden Licht tummelten, das Regenbad genossen, miteinander harmonisierten und leuchteten, sehen wir in der Anwendung oft das Gegenteil. Christen scheuen den Spätregen des Heiligen Geistes. Sie haben Angst davor, nass zu werden. Lieber vorsichtig sein und mit einem geistlichen Regenschirm rumlaufen. „Vorsicht!“, warnen sie, „wenn der Regen kommt und das Licht durchbricht. Blos nicht zu viel von dem, was da von oben kommt.“

Christen sind Kinder des Geistes Gottes (Lukas 9:55). Der geistliche Regen, das lebendige Wasser ist eigentlich ihr Element. Statt einzutauchen, zu genießen, sich zu freuen und sich wohlzufühlen in ihrem Element, spannen sie den Regenschirm auf, suchen Schutz vor dem, was ihnen gut tut und wundern sich, warum ihr Leben nicht das ist, was die Bibel ihnen verheißt.

Verlass das Schilfgebiet! Mach den Schirm zu! Fürchte Dich nicht vor dem, was Gott Dir schenken möchte! Bitte vielmehr darum (Lukas 11:13): Erfrischung und Leben im Licht durch den Heiligen Geist!

„Wenn ihr nun, die ihr doch böse seid, 
euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, 
wie viel mehr wird euer Vater im Himmel 
denen Heiligen Geist geben, die Ihn bitten!“  
(Lukas 11:13, KNT)

(passender video clip "Let it rain" im Seitenfenster)

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