Nach 20 Minuten machten wir uns auf, um weiter
zu gehen. Nach 20 Metern hatten wir uns eines Besseren besonnen. Es begann zu
regnen, und wir entschlossen uns, den Regen in der Hütte auszusitzen und Vögel
zu beobachten.
Ein Gewitter am See ist beeindruckend und ein
lehrreiches Schauspiel. Zunächst wurde es dunkel. Der Regen nahm zu. Die Anzahl
der umherfliegenden Möwen nahm ab.
Nachdem es sich eingeregnet hatte, änderte sich die Szene.
Das Licht änderte sich. So, wie sich die Sonne
durch die Wolken kämpfte, entwickelten sich beeindruckende Lichtverhältnisse.
Die gesamte Vogelwelt schien den Regen zu genießen. Klar, es waren ja alles
Wasservögel. Die Schwäne schwammen aus dem Schilf in die Mitte des Sees.
Glänzend weiß Ihr Gefieder durch die wenigen Strahlen der Sonne. Entenfamilien
schwammen raus, die Möwen begannen erneut, ihre Kreise zu ziehen. Alles
harmonisierte miteinander. Ihnen machte der Regen und die Nässe nichts aus.
Klar, das ist ihr Element. Sie lieben den Regen.
Die Parallele drängte sich förmlich auf (vielleicht
auch durch mein Lesematerial während des Ausflugs). Die Bibel vergleicht den
Heiligen Geist mit einem Spätregen, der den Boden bewässern und fruchtbar
machen möchte. Wie ein Regen von oben soll Er uns erfrischen, durchdringen und
erfüllen. – Tja, hier endet oftmals die Parallele. Während wir beobachteten,
wie Wasservögel sich im durchbrechenden Licht tummelten, das Regenbad genossen,
miteinander harmonisierten und leuchteten, sehen wir in der Anwendung oft das
Gegenteil. Christen scheuen den Spätregen des Heiligen Geistes. Sie haben Angst
davor, nass zu werden. Lieber vorsichtig sein und mit einem geistlichen
Regenschirm rumlaufen. „Vorsicht!“, warnen sie, „wenn der Regen kommt
und das Licht durchbricht. Blos nicht zu viel von dem, was da von oben kommt.“
Christen sind Kinder des Geistes Gottes (Lukas 9:55). Der geistliche Regen, das lebendige Wasser ist eigentlich ihr
Element. Statt einzutauchen, zu genießen, sich zu freuen und sich wohlzufühlen
in ihrem Element, spannen sie den Regenschirm auf, suchen Schutz vor dem, was
ihnen gut tut und wundern sich, warum ihr Leben nicht das ist, was die Bibel
ihnen verheißt.
Verlass das Schilfgebiet! Mach den Schirm zu!
Fürchte Dich nicht vor dem, was Gott Dir schenken möchte! Bitte vielmehr darum (Lukas 11:13): Erfrischung und Leben im Licht durch den Heiligen Geist!
„Wenn ihr nun, die ihr doch böse seid,
euren Kindern gute Gaben zu geben wisst,
wie viel mehr wird euer Vater im Himmel
denen Heiligen Geist geben, die Ihn bitten!“
(Lukas 11:13, KNT)
(passender video clip "Let it rain" im Seitenfenster)
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