„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Mittwoch, 29. August 2012

Ganz oben!

Am 17. August 2012 war ich ganz oben. Über mir war niemand mehr – zumindest nicht innerhalb Deutschlands. Wir waren im Urlaub auf der Zugspitze. 2964 Meter über NN. Höher gehts nicht. Mit Auto, Zug, Zahnradbahn und Gletscherbahn (Gondel) kamen wir (fast) bis zum Gipfelkreuz. Nur die letzten ca 25 Meter mussten zu Fuß bewältigt werden. „Alpine Gefahr“ war angekündigt, aber überall gab es Tritteisen, Haltegriffe und Stahlseile zum Festhalten. Darum hab ich es gewagt. Es gab zwei ständige Menschenströme. Die einen bewegten sich zum Kreuz, die anderen waren auf dem Rückweg. Nur an zwei Stellen musste man aufeinander Rücksicht nehmen, weil man dieselben Tritteisen benutzte. Wer immer es zum Kreuz schaffte und eine Kamera dabei hatte, hielt den einzigartigen Moment für immer fest. Man war mal oben gewesen, am höchsten Punkt Deutschlands!

Allerdings stellte ich 30 Minuten nach meiner Rückkehr zur Aussichtsplattform ernüchtert fest, dass ich immer noch derselbe war. Mein Aussehen hatte sich nicht verändert, mein Hunger nicht nachgelassen, abends war ich müde wie immer, mein Urlaub wurde nicht auf Lebenszeit verlängert und ein Titel wurde mir auch nicht verliehen. Alles war beim alten geblieben. Ich war kein veränderter Mensch. Glücklich schon! Stolz – ja (die gute Art J)! Aber verändert? Nein!

Ich habe mich gefragt, wie sich unsere Medalliengewinner nach der Olympiade gefühlt haben. Glücklich? JA!!! Auf jeden Fall! Stolz? Und ob – und verdientermaßen! Aber verändert? Das wage ich sehr zu bezweifeln, Nach ein paar Tagen, vielleicht Wochen, kommt man wieder in der Realität an.

Fazit: Eine Gipfelbesteigung verändert mich nicht wirklich. Eine Medallie auch nicht. Ebensowenig wie ein Titel, ein erfüllter Lebenswunsch, Reichtum, Gesundheit oder Ruhm. (Trag hier ein, was immer Du willst). All das mag Umstände verändern, aber nicht unser Leben – zumindest nicht so, wie wir es erhoffen. Ganz oben zu sein (oder zumindest etwas weiter oben) ist das falsche Ziel. Es wird enttäuschen. Gott sagt uns:

„Siehe, ich mache alles neu!“ (Jesus in Offenbarung 21:5)
„Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“ (Paulus in 2 Korinther 5:17)
„Der Größte unter euch soll euer Diener sein.“ (Jesus in Matthäus 23:11)

Sagt nicht auch gerade das letzte Zitat aus, was Jesus selbst durch Sein Leben illustriert hat: Alles wird anders – nicht wenn wir ganz oben sind, sondern wenn wir ganz unten sind.

Vieles im Leben kann (soll und darf) uns Freude bereiten. Eine gut abgeschlossene Ausbildung, ein abgeschlossenes Geschäft, eine überstandene Krankheit, eine gewonnene Medallie – oder sogar 20 Sekunden am höchsten Flecken Deutschlands. Aber seien wir uns sicher: Ganz oben zu sein verändert in Wirklichkeit nichts. Ganz unten bei Jesus zu sein – das verändert alles. Es hört sich an wie ein Paradox, wie eine Wahrheit von einem anderen Stern. Aber es ist die Aussage unseres Herrn, des Schöpfers. Und es ist die Erfahrung von Millionen Jesus-Nachfolgern. Freu Dich, wenn Du oben bist, wenn Dir was gelingt oder der Herr Dich segnet. Aber bilde Dir nichts drauf ein. Bleibenden Segen erfahren die, die sich zu Jesus halten.

Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen. (Römer 12:18)

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