„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 15. Juni 2012

Christen und die SOKO

Hier mein Bekenntnis (aber bitte nicht weitersagen): Meine Frau und ich gestalten unser Abendessen in der Regel in einer Art und Weise, die jedem Eheberater die Totenblässe oder die Zornesröte ins Gesicht treiben würde. Während wir unser Brot mampfen, schauen wir uns von 18 – 19 Uhr die SOKO im Zweiten an. Dass es die SOKO ist, hängt vielleicht mit unserem Alter zusammen – aber die Sendung gefällt uns nun mal. Und unsere Ehe hat darunter auch nicht gelitten.

Nicht um unsere kommunikations-tötenden Abendessenspraktiken zu rechtfertigen – aber mir kamen tatsächlich einige Gedanken während einer SOKO, die (angewandt) auch unser Christsein betreffen.

Wenn immer Kommissar X oder Hauptkommissarin Y einen Besuch machen, zücken sie ihren kleinen Ausweis und halten ihn als Identifikation den Besuchten unter die Nase. Dieser Ausweis identifiziert sie als Ordnungshüter. Daran sind sie erkennbar als Gesandte der Polizei oder, im weiteren Sinne der Regierung. Ihre ID müssen sie immer dabei haben. Sie ist wichtig und darf nicht verloren gehen.

Was ist eigentlich meine ID als Christ? Meine Kleidung? Meine Musik? Mein Lebensstil? Meine Sprache? Meine Fähigkeit zu beten? Mein Gemeindebesuch am Sonntagmorgen? Was soll ich den Menschen unter die Nase halten, das mich als Nachfolger Jesu ausweist? Gibt es da überhaupt etwas konkretes? Oder ist es vielleicht das christliche Mischmasch aus den verschiedenen, oben erwähnten Dingen? In Johannes 13:34-35 sagt uns Jesus:

„Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“

So, das ist es also! Das ist unsere Christen – ID, unser Christen-Personalausweis. Das ist alles? Nur „einander lieben“? Das reicht? Nun, wenn das so einfach wäre, würden wir sicher schon lange damit begonnen haben. Die Welt wäre von uns begeistert und wir würden überall als Jünger Jesu identifiziert – was gleichzeitig bedeuten würde, dass Jesus viel bekannter und beliebter wäre. Aber dem ist ja offensichtlich nicht so. Viel Leid und – leider - auch Spott resultiert daraus, dass wir unsere ID nicht immer mit uns herumtragen, sie vielleicht sogar „verlegt“ oder „verloren“ haben. Da muss sich dann keiner mehr wundern, wenn niemand erkennen wird, dass wir Jesu Jünger sind.

Und wie kann sich unsere Liebe zueinander ausdrücken? Nun, Liebe ist natürlich zunächst einmal eine innere Einstellung, (1 Kor 13) die grundsätzlich in jedem Christen vorhanden ist. (Römer 5:5) Und dann, ja, das ist schon richtig, drückt sich Liebe aus. Nicht gezwungenermaßen, sondern wie eine Quelle, die hervorbricht. Durch Werke der Liebe verherrlichen wir unseren Vater im Himmel, der dadurch Menschen errettet. (Matthäus 5:16) Durch Worte der Liebe (Epheser 4:15) heilen und helfen wir in einer Welt, in der Worte eher zur Zerstörung eingesetzt werden. Mit Sicherheit werden Werke der Liebe und Worte der Liebe uns Christen so in der Welt präsentieren, dass Menschen stutzig werden und bekennen müssen, wie in den ersten Jahrhunderten der Gemeinde Jesu: "Seht wie sie einander lieb haben!"

Es war Liebe, diese Gott-gegebene ID für Jesu-Jünger, die der Gemeinde Zulauf verschaffte. Die Liebe der Christen untereinander öffnete Herzen und Ohren für das Evangelium. Wer in der SOKO Gottes dabei sein möchte, sollte heute seine ID nicht vergessen!     (Whg.v.10.3.2010)

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