Und der Beurteilungstrend unseres Glaubens? Heute wurde ich inspiriert durch Zeilen, die mir ein Freund zuschickte. In ihrem Buch „Dangerous Wonder“ zeigen die Autoren Michael Yaconelli und Steve Bjorkman auf, wie unsere Reaktion auf Jesu Ansprüche immer mehr verflacht und der hohe Anspruch Jesu an Seine Nachfolger immer mehr herabgestuft wird. Drei Gebiete werden als Beispiele erwähnt.
Da ist zunächst die Aussage, dass wir das Staunen verlernt haben. Eigentlich ist ja die Botschaft, die uns zu Jesus geführt hat, die Gute Botschaft. Und damit meine ich, DIE GUTE Botschaft! Viele haben sie herabgestuft zu einer „Okay Botschaft“. Da fehlt die Begeisterung. Da fehlt die Überzeugung. Und da fehlt der Gedanke der Einzigartigkeit. Mit einer Okay Botschaft lockt man in einer Zeit der Überangebote niemanden mehr hinter dem Ofen hervor (oder vom Fernseher weg). Eine Okay Botschaft ist nicht schlecht, überhaupt nicht. Aber sie reiht sich ein in die Menge anderer Botschaften, die auch nicht schlecht sind. Die Gute Botschaft herabgestuft zu „einer von vielen“.
Als zweite Problematik wird das Christsein generell erwähnt. Christsein ist nicht mehr lebensverändernd, es ist bestenfalls eine Lebensverbesserung. Das ist schon eine drastische Herabstufung. Lebensverbessernd kann nämlich auch ein 5er oder 6er im Lotto sein. Oder eine Brille für einen Menschen mit Sehschwäche. Oder auch eine größere Wohnung. Aber lebensverändernd? Die Bibel sagt, dass wir durch Jesus neu gemacht sind – eine neue Kreatur. Wenn unser Glauben nicht mehr bewirkt als eine Lebensverbesserung, sollten wir unbedingt eine Glaubensechtheitsprüfung durchführen. Tatsache ist, eine Lebensverbesserung ist uns nicht mal verheißen – eine Lebensveränderung schon!
Und schließlich die Veränderung. Die Bibel beschreibt Menschen, die Jesus kennen lernen, als feurige, radikale* Nachfolger. Der Christenmörder Paulus wurde zum großen Missionar für Jesus. Johannes, der Menschen durch Himmelsfeuer verbrennen lassen wollte, wird zum Apostel der Liebe. Petrus, der Mann vieler oberflächlicher Worte wird zu einem leidenschaftlichen Redner mit Tiefgang. Die Problematik nach der Herabstufung der Ansprüche Jesu ist, dass es jetzt nicht mehr feurige, radikale* Nachfolger sind, in die Jesus uns verändern will, sondern bestenfalls in „nette Menschen“. Aber von denen gibt es viele, überall auf der Welt; auch in Indien, Indonesien und Irian Jaya. Dazu braucht es Jesus nicht!
Wie werde ich als Christ gesehen? Als netter Mensch, dessen Leben sich hier und da verbessert und der an eine Okay Botschaft glaubt?
NEIN! Wenn das alles ist, dann bin ich nicht interessiert. Diese Definition ist so verkehrt, so unbiblisch, so Christus-entehrend, dass ich daran kein Interesse habe.
Ich für meinen Teil bekenne: Ich habe DIE Gute Botschaft gefunden. Durch sie hat Jesus mein Leben grundlegend verändert, erneuert und in eine völlig andere Richtung gelenkt. Mir reicht es nicht, nur „nett“ zu sein. Doch, nett möchte ich auch sein und soll ich auch. Aber gleichzeitig möchte ich feurig sein – ausverkauft für Jesus – 100%!
* radikal im Sinne von konsequent, nicht im Sinne von extrem.
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