„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 17. Januar 2012

Darf ein Christ „Scheiße“ sagen? (Teil 2)

Gestern haben wir diese Frage gestellt – aber nicht konkret beantwortet. Vielleicht haben uns die Überlegungen aus dem säkularen Bereich nachdenklich gemacht. Vielleicht auch die Aufforderung Gottes, uns nicht durch Anpassung, sondern durch Unterscheidung auszuzeichnen. Abgeschlossen hatten wir gestern mit dem Gedanken, dass nicht unsere Meinung oder Überlegung ausschlaggebend ist, sondern was Gottes Wort und Gottes Geist zu dieser (Art) Frage sagt. Alle, die sich vom Geist Gottes regieren lassen, sind Kinder Gottes.(Römer 8:14 HfA) Dazu gehören unsere Worte und Einstellungen!

Bevor wir uns durch Gottes Wort inspirieren – und Ihn selbst zu uns reden lassen – hier noch ein paar Fragen, die uns helfen können, eine Antwort auf diese heikle Frage zu finden.

WWJD / WWJS – Die meisten wissen, wofür diese Buchstaben stehen. Sie sind die Initialen der Frage (in Englisch) Was würde Jesus tun / sagen?“ Hilft uns das weiter auf der Suche nach einer Antwort? Gibt es in den Reden Jesu irgendwelche Hinweise, dass Jesus, der zweifelsfrei „die Sprache des Volkes“ sprach, diese so ausgeprägt übernommen hatte, dass er sich der „Fäkaliensprache“ bediente? Zielt irgendeiner der vielen Vorwürfe Seiner Gegner, mit denen man ihn angriff, auf seine Wortwahl? Wie hat Jesus sich ausgedrückt – oder „Was würde Jesus sagen?“ Welchen Vokabulars würde Er sich heute bedienen?

Eine andere Überlegung, die uns helfen kann, ist die Frage nach unserer Sprache im Umgang mit Menschen unserer Zeit. Bewerbe ich mich für eine neue Arbeitsstelle, wähle ich meine Worte weise. Werde ich im Radio oder Fernsehen interviewt, sind meine Worte gut überlegt. Stehe ich auf der Kanzel oder vor einer Schulklasse, werde ich gewisses Vokabular meiden. In der Gegenwart bestimmter Personen wählt selbst der gleichgültigste Mensch seine Worte weise. Kein Brite würde in Gegenwart der Majestät Worte den Mund nehmen, die breite Akzeptanz vermissen lassen. Sind unsere Worte als Christen völlig einerlei, obwohl der Gott des Universums unser Herr und König ist?

Abschließend einige Gedanken zum Thema – direkt aus dem Herzen Gottes – und Worte direkt aus Seinem Mund:
  • In Gerechtigkeit ergehen alle Worte meines Mundes; nichts in ihnen ist verschlagen oder falsch. (Sprüche 8:8)
  • Wer unbedacht schwatzt, der verletzt wie ein durchbohrendes Schwert; die Zunge der Weisen aber ist heilsam. (Sprüche 12:18)
  • Ein Verständiger wird gerühmt als ein weiser Mann, und liebliche Rede mehrt die Erkenntnis. (Sprüche 16:21)
  • Freundliche Worte sind wie Honigseim, süß für die Seele und heilsam für das Gebein. (Sprüche 16:21)
  • Im übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgend eine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht! (Philipper 4:8)
  • Und alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn! (Kolosser 3:17)
  • Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und mein Erlöser! (Psalm 19:15)
  • Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unnützen Wort, das sie reden werden, Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts; (Matthäus 12:36)
Natürlich hat jeder gemerkt, dass auch diesmal keine „Ja / Nein“ Antwort den Blog abschießt. Ist auch nicht nötig. Aus irgendwelchen Gründen gibt Gott uns zwar Wegweisung, wie wir reden sollen, aber Er gibt uns keine Checkliste. Gott offenbart uns Seine Gedanken, wo wir uns anpassen sollen und wo nicht, Er gibt uns Seinen Geist, der uns auf den Wegen der Wahrheit und der Gottesfurcht leitet. Wie weit wir Ihm folgen, das liegt an uns.

1 Kommentar:

  1. Interessant ist in diesem Zusammenhang ja auch Philipper 3,8. Nachdem Paulus alle seine weltlichen/jüdischen Vorzüge aufgelistet hat, schreibt er, dass er diese ganzen Vorzüge wörtlich als "Dung" erachtet. Frei übersetzt: "Das alles ist mir sch...-egal."
    Verblüffend finde ich allerdings, dass sogar Martin Luther, der ja für seine derbe Sprache bekannt ist, an dieser Stelle das relativ harmlose Wort "Dreck" gebraucht.

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