… und Walen. Die könnte man auch noch hinzunehmen. In der vergangenen Woche glänzte ein großer Artikel mit Bild im Lokalteil unserer Zeitung. Helle Aufregung, denn Frösche und Kröten gehen bald wieder auf Wanderschaft. Sowohl der Amphibienschutzverein, wie auch die Stadt und der Kreis suchen noch viele Helfer, die den Kleinen das gefahrlose Überqueren der Straßen ermöglichen. Jedes Jahr sterben Tausende einen qualvollen Verkehrstod (so die Zeitung). Aber jetzt wollen die Menschen für den Schutz der wehrlosen Kröten kämpfen. Krötenzäune werden errichtet, „Stationäre Amphibienleitsysteme“ errichtet, einige Straßen abends und nachts für den Verkehr gesperrt. Informationsveranstaltungen und Infoblätter werden angeboten. Soviel zu Fröschen und Kröten.
Am gleichen Tag veröffentlichte dieselbe Zeitung einen Artikel über 80 Wale, die an der Küste von Neuseeland gestrandet sind. Sogar der Tod eines Waljungen wurde wahrgenommen und darüber berichtet. Hunderte (!) Rettungskräfte setzten sich am Strand für die gestrandeten 80 ein. Man bemühte sich, die Tiere zu kühlen und vor der Sonne zu schützen. Der Versuch, sie ins Wasser zurückzubringen, sollte in Kürze gestartet werden.
Beide Bemühen, Amphibien und Walen zu helfen, ist lobenswert. Gott hat uns die Schöpfung anvertraut, sie zu bewahren. Nur scheint der Menschheit (als Ganzes, nicht jedem Einzelnen) die Verhältnismäßigkeit abhanden gekommen zu sein. Nicht in der Tagesausgabe der Lokalzeitung, aber aus Veröffentlichungen der WHO ist zu erfahren, dass jährlich nicht 80 - auch nicht Tausende - sondern 46 Millionen (!) Babys durch Abtreibung getötet werden. In Deutschland gibt das Statistische Bundesamt die Zahl von 110,700 Abtreibungen für das Jahr 2009 an. Die tatsächliche Zahl dürfte mindestens doppelt so hoch liegen.
Was macht das Überleben von Kröten und Walen so wichtig und das Überleben von Embryos so unwichtig? Warum werden die einen in die Schlagzeilen gehoben und die anderen daraus verbannt? Warum haben die einen eine große politische und gesellschaftliche Lobby, die bewundert wird und die anderen eine kleine Lobby, die oft von allen Seiten beschossen wird?
Hier ist die Gute Nachricht: Nicht nur Frösche, auch Föten haben einen Fürsprecher – und zwar einen mächtigen. In Psalm 139:16 schreibt der Psalmist über Gott:
Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim,
und in dein Buch waren geschrieben alle Tage,
die noch werden sollten,
als noch keiner von ihnen war.
Keiner soll davon abgehalten werden, sich für Kröten und andere Geschöpfe einzusetzen. Aber als Jesusjünger sind wir auch - und in erster Linie aufgefordert, denen eine Stimme zu geben, die zu unserer eigenen Spezies gehören und unsere Hilfe am nötigsten brauchen, sei das durch Gebet, Gaben oder praktische Hilfe.
Weblink: http://www.kaleb.de/
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