„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 10. Mai 2010

Haustürmission

Idea Sperktrum veröffentlichte vor einiger Zeit das Ergebnis einer "chrismon" Umfrage. Demnach wollen 76% (!) aller Deutschen nicht an der Haustüre missioniert werden. Was das im Einzelnen bedeutet, erklärte der kurze Artikel nicht.

Ich stimme dem zu. Ich möchte weder an der Haustüre, noch sonst wo missioniert werden. Auf keinen Fall möchte ich von Zeugen Jehovas oder Mormonen an der Haustüre missioniert werden. ABER: Ich bin offen für Gespräche. Für ein kurzes an der Haustüre (vielleicht ein ganz kurzes, aber freundliches) und für ein etwas längeres auf der Strasse.

Vieles hängt von der Definition des Begriffes: "missioniert werden" ab. Gestern waren wir mit der Gemeinde auf der Strasse. Es war ein durchaus erfolgreicher Tag, der (nach meiner subjektiven Beobachtung) allen Spaß gemacht hat. Einer unserer Mitarbeiter hatte ein 40 Minuten Gespräch mit einem Mann, der sich weigerte, sich unseren Glauben "aufdrängen zu lassen". Wodurch erhielt er diesen Eindruck? Man hatte ihm ein kostenloses Traktat angeboten (so wie es die Parteien bis vor der Landtagswahl auch taten, ebenso einige Firmen, die ebenfalls am Frühlingsmarkt vertreten waren). Aber was bei anderen eine Infobroschüre war, war bei uns eine Missionskeule (meine Definition).

Mir liegt es am Herzen, das Umfeld unserer Gemeinde flächendeckend mit der Frohen Botschaft zu erreichen. Niemand soll uns später anklagen: "Warum habt ihr uns das nicht gesagt?" Auch wenn 76% nicht an der Haustüre "missioniert" werden wollen, 24% freundliche oder gar interessierte Menschen ist ein phänomenaler Prozentsatz. Außerdem wollen wir nicht "missionieren" (im säkular verstandenen Sinn) sondern wichtiges Informationsmaterial und Einladungen austeilen.

Allerdings, auch das ist wahr: Wir brauchen weder eine Rechtfertigung vor Menschen noch ihren Beifall. Wir haben einen Auftrag erhalten von dem, vor dem sich jedes Knie einmal beugen und den jede Zunge einmal als "Herrn" bekennen wird. Jesus sagt:

"Friede sei mit euch! Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch." (Johannes 20:21)

"Wie der Vater mich … so ich euch!" Und wie hatte der Vater ihn gesandt?
  • In eine Welt, die nicht hören wollte! Danke, Jesus, dass du trotzdem gesprochen hast!
  • In eine Welt, in der mehr als 76% nicht "missioniert" werden will! Danke, Jesus, dass Du uns trotzdem alle Informationen zur Verfügung gestellt hast, die wir brauchen.
  • In eine Welt, die so wenig missioniert werden wollte, dass sie die Quelle des Lebens ans Kreuz nagelte. Danke, Jesus, dass Du bis zum Ende durchgehalten hast!
Man könnte weiter darüber meditieren, wie der Vater den Sohn gesandt hat - und wie der Sohn uns jetzt sendet. Gestern am Frühlingsmarkt war es gar nicht so schlimm. Der Herr hat uns eine durchaus positive Erfahrung gegeben. Wir haben viele getroffen, die gerne Infos angenommen haben - und jetzt beten wir, dass der Herr an ihnen weiterarbeitet. Wenn das "missionieren" ist - ja, dann haben wir wohl missioniert.

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