"Die allerdunkelsten Wege Gottes, die wir hier am wenigsten verstehen, werden einmal in der Ewigkeit im allerhellsten Licht seiner ewigen Liebe strahlen." (Friedrich von Bodelschwingh)

Mittwoch, 17. September 2025

Politik in der Bibel

Politik finden wir überall in der Bibel. Bibelverse oder biblische Begriffe werden von allen möglichen Politikern und Bewegungen zitiert, oft natürlich ohne den Zusammenhang zu beachten. Dann greift man einen Vers auf, spannt ihn vor das politische Wägelchen und zieht los, laut tompetend und zitierend. Dass der Vers etwas ganz anderes meint, spielt dabei keine Rolle. Beispiel gefällig?

In den 1980er Jahren kaperte die Friedensbewegung die Aussage „Schwerter zu Pflugscharen“, machte die Aussage populär und demonstrierte damit gegen Krieg und für Abrüstung. Bis heute wird diese Formulierung als Symbol für Frieden benutzt. Der Prophet Micha beschrieb damit allerdings weder seine eigene (alttestamentliche) Zeit, noch prophezeite er über unsere (heutige) Zeit. Er sagte die Umwandlung von Schwertern zu Pflugscharen voraus für eine immer noch zukünftige Zeit, wenn Jesus, der Messias, die Herrschaft übernehmen wird.

Auch die Frage nach dem Wohl einer Nation wird divers beantwortet. Demokratien, Diktaturen, Monarchien ... sie alle haben ihre eigenen Vorstellungen, davon, wie man ein Volk am besten regiert und eine zufriedene Nation aufbaut. Zu ihren Vorstellungen gehören unterschiedliche Philosophien:

Die einen meinen, dass ein Volk unmündig ist und mit eiserner Hand regiert werden muss.
Andere verstehen sich als Repräsentanten des Volkes, zu dessen Wohl sie regieren sollten.
Wieder andere Regenten geben Freiheit, solange sie immer noch davon profitieren.

Und so gibt es Länder mit unterschiedlichem Lebensstandard des Volkes, oft stark bedingt durch ihre Regenten und ihr eigenes Verhalten.

Die Bibel äußert sich mit erstaunlicher Klarheit, wie das Wohl eines Volkes erreicht werden kann. In Sprüche 14:34 heißt es:

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.

Interessant ist, dass die Forderung nach Gerechtigkeit sich nicht speziell an die Regierenden richtet und auch nicht speziell an die, die regiert werden. Die Forderung nach Gerechtigkeit richtet sich an beide: Volk und Leiter des Volkes. Der Fingerzeig auf den jeweils anderen bei Schuldzuweisung ist demnach völlig fehl am Platz.

Es bedarf keines Politikwissenschaftlers, um festzustellen, dass sowohl im Volk, wie auch auf Regierungsebene das biblische Verständnis von Gerechtigkeit immer mehr abnimmt – und das weltweit. Die Terrorstaaten der Welt machen, was sie wollen und die Staaten, die sich demokratisch nennen, werden in unserer Zeit immer wieder auf harte Proben und vor harte Herausforderungen gestellt. Nicht selten gebiert dabei Böses das Böse.

Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.

Kein Wunder, dass es mit den Völkern der Welt – so scheint es – nicht bergauf, sondern eher bergab geht.

Und wir? Wir Christen? Wie verhalten wir uns? Drei Vorschläge aus Gottes Wort, über die nachdenken sollten:

1.     Wir streben nach Gerechtigkeit, ohne uns in den Streitigkeiten der Politik zu verlieren. Unser #1 Bürgerrecht ist im Himmel, nicht auf der Erde. Daher gilt unsere erste Loyalität dem „Herrscher des Himmels“. Alles, was von Ihm und unseren Verpflichtungen Ihm gegenüber ablenkt, müssen wir ablegen; auch übermäßige Ereiferung im Land unserer Fremdlingschaft.

2.     Wir beten und suchen dadurch der Stadt Bestes. Das sollte Israel damals tun, als sie in der Fremde waren und das sollen wir heute tun, wenn wir aufgefordert werden, für die Regierenden zu beten.

3.     Wir lassen unser Licht leuchten und verstehen uns als Salz der Erde, das berufen ist, der Welt die himmlische Würze zu bringen, die sie so dringend nötig hat.

Damit haben wir alle Hände voll zu tun, sind im Willen Gottes und arbeiten in unserem Einflussbereich mit daran, Gottes Gerechtigkeit zu verkünden und Sein Reich zu bauen.

Gerechtigkeit erhöht ein Volk;
aber die Sünde ist der Leute Verderben.
(Sprüche 14:34)

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