William Tyndale (um 1494 - 1536), übersetzte die Bibel ins Englische. Dafür verbrannte man ihn im Alter von 42 Jahren.
Tyndale studierte in Oxford und Cambridge und besaß den starken Wunsch, die Bibel auch den einfachen Leuten in England zugänglich zu machen, um die „biblische Unwissenheit der Priester“ zu korrigieren. Einmal sagte Tyndale zu einem Priester: „Wenn Gott mein Leben verschont, werde ich dafür sorgen, dass ein Junge, der den Pflug lenkt, mehr über die Heilige Schrift weiß als du.“ Ein schöner Traum, aber wie sollte Tyndale seine Aufgabe erfüllen, wenn die Übersetzung der Bibel ins Englische damals verboten war?
In London verweigerte ihm Bischof Tunstall seine Bitte, die Bibel ins Englische zu übersetzen. Daher entschloss er sich, ermutigt und unterstützt durch einige britische Kaufleute, nach Europa zu gehen, um seine Übersetzung fertigzustellen. Dort wollte er sie dann drucken lassen und nach England zurück schmuggeln.
1524 segelte Tyndale nach Deutschland. In Hamburg übersetzte er das Neue Testament, in Köln wollte er es drucken lassen. Ein Gegner der Reformation erfuhr jedoch von diesen Aktivitäten und ließ die Druckerei überfallen. Tyndale floh mit den bereits gedruckten Seiten nach Worms, wo das Neue Testament bald veröffentlicht wurde. Sechstausend Exemplare wurden gedruckt und nach England geschmuggelt. Die Bischöfe taten alles, was sie konnten, um die Bibeln auszurotten. Bischof Tunstall ließ Exemplare in St. Paul's feierlich verbrennen. Auch der Erzbischof von Canterbury kaufte Exemplare auf, um sie zu vernichten.
Tyndale ließ verbesserte Ausgaben drucken und versteckte sich weiterhin unter den Kaufleuten in Antwerpen. Während die Agenten des Königs in ganz Europa nach ihm suchten, begann er, das Alte Testament zu übersetzen.
Ein Exemplar von Tyndales Buch „Der Gehorsam eines Christenmenschen“ fiel in die Hände Heinrichs VIII. und lieferte dem König die Begründung, die Kirche in England 1534 von der römisch-katholischen Kirche abzuspalten.
1535 wurde Tyndale verhaftet und über ein Jahr lang im Schloss von Vilvoorde (Filford) außerhalb von Brüssel eingesperrt. Sein Werk wurde von den Autoritäten der römisch-katholischen Kirche angeprangert und Tyndale selbst der Ketzerei beschuldigt. Nach anderthalb Jahren im Gefängnis wurde er vor Gericht gestellt – weil er unter anderem an die Vergebung der Sünden glaube und daran, dass die im Evangelium angebotene Gnade für die Erlösung genug sei.
Im August 1536 wurde er verurteilt und am 6. Oktober 1536 in einer kleinen Stadt in Belgien öffentlich hingerichtet (lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt). Als er verbrannte, sagte Tyndale angeblich: „Herr, öffne die Augen des Königs von England.“
Wurde sein Gebet erhört? Ja! Das Gebet wurde zunächst teilweise erhört, als Heinrich VIII. drei Jahre später, 1539, jede Gemeindekirche in England aufforderte, ihren Gemeindemitgliedern eine Kopie der englischen Bibel zur Verfügung zu stellen.
Lass Tyndales Hingabe Dich ermutigen, wertvolle Zeit mit diesem herrlichen Buch zu verbringen, für das dieser große Diener buchstäblich sein Leben gab. Heute ist es schwer, sich die Welt ohne eine Bibel vorzustellen, und es existieren inzwischen Hunderte solcher Übersetzungen. In mehreren tausend Sprachen wird gearbeitet. Vor Tyndale war das nie der Fall. Ohne den Mut und das Genie von Frauen und Männern wie Tyndale wäre dies vielleicht nie möglich gewesen.
Quelle: HIER (übersetzt und stark bearbeitet)

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