Letzte Woche machte ich eine interessante Entdeckung in einem Text, der uns allen aus Matthäus 8 bekannt ist. In den Versen 23-28 heißt es:
Und er trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm nach. 24 Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See, sodass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief. 25 Und seine Jünger traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns! Wir kommen um! 26 Da sprach er zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf und befahl den Winden und dem See; und es entstand eine große Stille.
Ein Tag mit vielen Heilungen, einer besonders wundersamen Heilung (obwohl Heilungen allesamt wundersam sind) und herausfordernden Lehren lag hinter Jesus und Seinen Jüngern. Vermutlich war die ganze Mannschaft erschöpft und müde. Jesus entscheidet sich, den Arbeitstag zu beenden und mit den Jüngern ans gegenüberliegende Ufer des Sees Genezareth zu fahren. Er ist so müde, dass Er einschläft und trotz Sturm und Wasser im Boot nicht aufwacht. Die Jünger hingegen kämpfen verzweifelt - und mit wachsender Todesangst - gegen den Sturm. Schließlich ist ihre Angst und Verzweiflung so groß, dass sie Jesus wecken und um Hilfe schreien.
Wir kennen den Ausgang des biblischen Berichts. Wir kennen auch die Anwendung für unseren Alltag: Jesus ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Er stillt die Stürme in unserem Leben, Er glättet die Wellen und Er macht alles gut.
Gut!
Und dann fielen mir Jesu Worte in Vers 26 auf:
Da sprach er zu ihnen:
Was seid ihr so furchtsam, ihr
Kleingläubigen?
Was verwunderte Jesus? Was wollte Er damit sagen? Ich vermute, er wollte den Jüngern gegenüber zum Ausdruck bringen, dass in Seiner Gegenwart weder Sturm noch Wellen etwas ausrichten können. Tod, Zerstörung, Untergang, Katastrophen, Not und Leid – all das hat keine endgültige Chance, solange Jesus bei uns ist. Nicht, dass im Leben immer die Sonne scheint und das Wasser spiegelglatt und ungefährlich ist. Aber in Jesu Gegenwart müssen wir uns nicht fürchten, dass irgendetwas passiert, das Jesu Pläne durcheinanderwirbeln könnte.
In Seiner Güte und Liebe steht Jesus auf, bedroht den Wind und die Wellen, alles wird ruhig und niemandem passiert etwas. Aber auch ohne Jesu Eingreifen wäre nichts passiert, das sie hätten fürchten müssen, denn mitten in Sturm und Wellen war Jesus bei ihnen.
Natürlich dürfen auch wir Jesus bitten, die Stürme in unserem Leben zu stillen und die Wellen zu glätten. Aber wir müssen auch mitten im Sturm nicht kleingläubig oder furchtsam sein. Solange Jesus im Boot ist, solange wir in seiner Gegenwart sind, kann uns nichts passieren. Das formulierte vor 400 Jahren bereits Paul Fleming in seinem Lied „In allen meinen Taten“, wo es in der dritten Strophe heißt:
„Es kann mir nichts geschehen, als
was er hat ersehen
und was mir nützlich (orig.: selig) ist.“
Lassen wir uns heute ermutigen, dass Jesus alle Stürme in unserem Leben stillen kann und alle Wellen in unserem Leben glätten kann! Aber lasst uns auch erkennen, dass es durchaus Zeiten geben mag, in denen Er unseren Glauben, unser Vertrauen in Ihn, stärken möchte, indem Er die Stürme nicht stillt, sondern uns durch die Stürme hindurch begleitet. Die Stürme werden nicht ewig andauern und die Wellen werden sich wieder glätten. Und in der Zwischenzeit lernen wir, nicht kleingläubig zu sein, sondern Ihm zu vertrauen!
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
(Psalm 23:4 / LÜ)

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