Gestern ging es um den Evergreen "Sag Ja zu Gottes Wegen", ein Lied, das über 50 Jahre alt ist und bis heute in neueren Liederbüchern zu finden ist. Aber es gibt auch unter den neuen Liedern und Chorussen Texte, die in die gleiche Richtung gehen und die völlige Hingabe zum Ausdruck bringen.
Ich kenne liebe Geschwister, die Lieder in der Gemeinde so singen, wie sie gesungen werden sollten: betend, ehrlich und von Herzen. Und ich habe mit Geschwistern gesprochen, die so ehrlich waren, dass sie bekannten: „Ich konnte lange Zeit dieses oder jenes Lied nicht mitsingen!“ Die Texte, oft Gebete, waren herausfordernd, gefährlich. Wer mit ganzem Herzen mitsingen wollte, musste sich fragen: Sage ich wirklich „Ja“ zu den Wegen Gottes, auch, wenn sie mir nicht gefallen?
Eins der vermutlich aktuellsten Beispiele finden wir im Lied „Meer“, wo wir singen:
Lass mich auf dem Wasser laufen, wo immer du mich hinführst!
Führ mich tiefer, als ich selber jemals gehen kann,
dass ich fest im Glauben stehe
in der Gegenwart des Retters!
Meine Güte! Beten wir wirklich um diese "Petrus Erfahrung", um Stürme in unserem Leben, die Todesängste hervorrufen, um Situationen, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen in einem Maß, dass ich es (tatsächlich!) nicht mehr schaffen würde ohne Jesus? Bitte ich Jesus wirklich darum.
Oder dieses andere Lied: „Presence, Power, Glory“, in dem wir singen:
„Befreie mich von all meinem Stolz,
meinem Besitz;
bis alles, was ich will und alles, was ich suche
deine Gegenwart ist. (...)
Komm, alles verzehrendes Feuer!“
Echt jetzt? Beten wir, dass Gott uns von Stolz befreit (das wäre ja noch ok) – aber auch von meinem Besitz? Meinem Handy, Laptop, Auto, Haus, Haustier, angelegtem Geld ... nicht auszudenken! Meine ich wirklich, was ich betend singe, wenn ich den Herrn bitte, mir alles zu nehmen, alles zu verbrennen, was mich daran hindert, Seine Gegenwart über alles zu suchen?
Es ist lobenswert ehrlich, wenn ich das Mitsingen bei solchen Liedern unterlasse, wenn ich es nicht wirklich meine. Andernfalls, wenn Gott erhört, dürfte unser Herz recht mürrisch, rebellisch und vielleicht sogar abspenstig werden.
Der gesunde Weg in solcher Situation ist selbstverständlich, unsere Herzen vor Gott zu beugen und Jesus aufrichtig zu bitten, diese Einstellung der Hingabe in uns zu bewirken. Im Herzen mögen wir denken: „Es sind ja nur Lieder! Dann setze ich halt bei Strophe 3 aus und singe erst ab Strophe 4 wieder mit, wenn es um die Beschreibung der Majestät Jesu geht und um Seine Segnungen für mich.“ Das ist sicher ein möglicher Weg, aber kein biblischer und im Ergebnis kein gesegneter. Denn was solche alten und modernen Lieder zum musikalischen Gebet machen, ist in Gottes Wort gegründet, wo es unter anderem heißt (Lukas 14:33; Markus 10:29+30):
So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat.
Jesus aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen, 30 der nicht hundertfältig empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben.
„Ja!“ sagen zu Gottes Wegen ist tatsächlich immer der beste Weg und das Tor zu dem reichen Segen Gottes!
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