Ich kann mich gut
an die erste Zeit nach meiner Bekehrung erinnern. An einem Tag saß ich mit dem
Freund im Auto, der mich zu Jesus geführt hatte. „Wolfgang“, meinte er,
bevor ich ausstieg, „pass auf, dass Du immer nah bei Jesus bleibst. Zu viele
machen einen guten Anfang und verlieren dann die Liebe zu ihrem Retter.“
Ich war erstaunt und fasste mein Erstaunen in Worte. „Das kann ich mir in
meinem Leben nicht vorstellen. Ich habe Jesus so lieb. Ich würde Ihn niemals verlassen
wollen!“
Die folgenden
Jahre sollten zeigen, wie berechtigt die Warnung meines Freundes war.
Charles G.
Finney, der im 19. Jahrhundert als Erweckungsprediger tätig war und durch den
Tausende zum Glauben an Jesus kamen schrieb in Seinem Buch: "Reflections on
Revival" (S. 42):
“… wenn man
die Flamme anfacht, wird es oft eine überwältigende Begeisterung in der
Versammlung erzeugen. Viele werden davon überkommen werden, und Menschenmassen
werden bekennen, sich Gott unterwerfen zu wollen, obwohl fast keiner von ihnen …
am Ende als wirklich bekehrt angefunden wird.“
Auch er kannte
das Phänomen, dass schnell ein helles Strohfeuer entstehen kann. Aber sobald
das Stroh verbrannt ist, geht das Feuer aus oder entwickelt sich zu einem
quälenden Qualm.
Wir leben in
einem deutlich nachchristlichen Land, in dem sich noch ca. 48% der Bevölkerung –
zumindest namentlich – mit dem Christentum identifizieren. Aber mit Finney
müssen wir feststellen, dass „fast keiner von ihnen ... am Ende als wirklich
bekehrt angefunden wird.“
Kein Feuer mehr, nur noch Qualm - oder gar kalte Asche? Und
die Asche redet sich selbst ein, dass sie doch Merkmale eines Feuers aufweist.
Und der Qualm spricht zu sich selbst, dass er doch zum Feuer gehört.
Wunschdenken ... vielleicht nicht einmal das. Vielleicht nur noch kalte
Berechnung.
Aber Gott lässt sich nicht auf unsere Rechenspielchen
ein. Kalte Asche zeugt davon, dass die Hitze fehlt, weil nichts mehr brennt. Viel Qualm belegt,
dass das Feuer nicht mehr richtig lodert. Wo aber Gott durch Seinen Geist am Werk
ist, da brennt das Feuer hell. Jesus definiert in Lukas 12:49 sein klares Ziel:
“Ich bin gekommen,
ein Feuer anzuzünden auf Erden;
was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!“ |
Das möchte Jesus! Ein Feuer! Nicht Qualm, der erstickt, der ein
Feuer simuliert oder kalte Asche. Jesus möchte ein Feuer, ein helles Feuer, das
leuchtet und für Ihn brennt. Das ist es, woran Er arbeitet. Machen wir uns
nichts vor. Wenn unser Leben nicht mehr ist als ein dicker Qualm, von dem Leute
denken: Ach, da wird auch Feuer sein ... ach ‚irgendwo’ brennts da
vielleicht – das ist zu wenig. Auch kalte Asche ist zu wenig. Beides sind
bestenfalls Erinnerungen, dass da ein Feuer sein sollte.
Brennst Du für Jesus? Ich meine – grundsätzlich. Wir alle
haben mal trockene Tage, an denen etwas mehr Qualm mit der Flamme aufsteigt.
Wir alle haben mal einen Tag, an dem die Flamme nicht ganz so heiß brennt. Aber
grundsätzlich: Brennst Du für Jesus oder qualmst Du nur noch. Brennst Du
überhaupt oder ist alles nur kalte Asche?
Zu viele haben irgendwann mal ein Gebet nachgesprochen,
eine Hand gehoben oder eine Karte unterschrieben und gedacht, eine Handlung mache
uns zu einem Kind Gottes, gerettet für Zeit und Ewigkeit. Weit gefehlt! Es ist
kein nachgesprochenes Gebet, keine gehobene Hand und keine Unterschrift auf
einer Entscheidungskarte. Es ist der lebendige Glaube an Jesus, der sich
ausdrückt in feuriger Nachfolge.
Feuer? Dampf? Oder gar nur kalte Asche? Was beschreibt Dich?
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