„So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“ (Römer 14:12)

Donnerstag, 6. Juni 2024

Der unkluge Baum

Nur auf Gott wartet still meine Seele; von ihm kommt meine Rettung. (Psalm 62:2)

Es war einmal ein Baum. Wunderschön, formschön, stark und stattlich sah er aus; aber dem äußeren Anschein kann man nicht immer trauen. Das konnte man auch im Fall dieses Baumes nicht, denn der Baum wusste innerlich, dass seine enorme Kraft zu schwinden begann. Bei starkem Wind hatte er gespürt, wie er bedrohlich zitterte, und er hatte ein verdächtiges Knarren gehört. Also nahm er sich klugerweise zusammen.

Mit viel Mühe wuchsen ihm ein oder zwei weitere Äste. Dadurch sah er anschließend stärker und sicherer aus als je zuvor. Aber als der nächste Sturm aufkam, brachen die Wurzeln fürchterlich, und ohne die Unterstützung eines freundlichen Nachbarbaums wäre er flach auf dem Boden gelegen.

Als sich der Baum von dem Schock erholt hatte, sah er seinen Nachbarn neugierig an. „Sag mal“, fragte er, „wie kommt es, dass du nicht nur standhaft geblieben bist, sondern mir sogar helfen kannst?“ „Oh“, antwortete der Nachbarbaum, „das ist einfach. Während du damit beschäftigt warst, neue Äste wachsen zu lassen, habe ich meine Wurzeln gestärkt.

            Und Du, lieber Leser? „Wunderschön und stattlich“ – so mag Dich manch einer beschreiben. „Aktiv, stark und gesund!“ Aber in Deinem Inneren merkst Du, dass Deine geistliche Kraft zu schwinden beginnt. Der letzte Sturm hat Dich durcheinander gewirbelt und irgendein Knarren war zu hören … oder zu spüren. Nein, nicht für andere, aber für Dich.

Du hast ausgehalten, weitergemacht. Immer noch stattlich und schön. Du schafftest es sogar, noch zuzulegen. Der kleine Dienst hier, der etwas Größere dort. Ein zusätzliches Stündchen an diesem Tag, eine kleine Gefälligkeit an jenem Tag.

Aber auch die Stürme kamen immer wieder und eines Tages war es zu viel. Ein unerwarteter Sturm aus unerwarteter Richtung brachen Deine Wurzen ab und rissen Dich aus der Verankerung. Schieflage im Glauben!

Aber die anderen standen noch. Auch nach dem Sturm! Anstatt Äste wachsen zu lassen, die das äußere Ansehen aufbesserten, stärkten sie ihre Wurzeln – und waren für alle Stürme gerüstet.

Lieber Leser! Versäume es nie, Deine Wurzeln im Glauben zu stärken. Versäume keins der 4 wichtigen Standbeine des Glaubens zu stärken – allen voran den Austausch mit Jesus durch das Wort Gottes und Gebet. Du BRAUCHST es! DU brauchst es! Du brauchst das WORT GOTTES und das GEBET! Eine weitere Wurzel ist die Gemeinschaft der Heiligen, Deine Gemeinde. Keine oder unregelmäßige Gemeinschaft mit anderen Christen lässt Dein Wurzelwerk verkümmern und wird Dich schließlich schwächen. Und auch das Bezeugen Deines Glaubens ist ein weiteres Standbein, das zum „Glaubens-Wurzelwerk“ gehört.  Nur, wenn Deine Wurzeln im Glauben stark und verankert sind, wird der äußere Anschein Deines Glaubenslebens nicht trügen.

Sucht den Herrn und seine Macht, sucht seine Gegenwart alle Zeit. (1 Chronik 16:11)

Schließlich: Werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke! (Epheser 6:10)

Da machte sich Jonatan, der Sohn Sauls, auf und ging zu David nach Horescha und stärkte seine Hand in Gott. (1 Samuel 23:16)

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