„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 15. Februar 2024

Wer ist ein Christ?

Im vergangenen Jahr fand in der Calvary Chapel Siegen ein Konzert mit der legendären „Petra“ Band statt, einer Band, die aus der Jesus People Bewegung meiner Jugendzeit erwachsen ist. Ein gewaltiges Konzert – in zweierlei Hinsicht.

Zum einen waren Musik und Texte ein echter Knüller. Gut, man muss das Genre mögen und Hörgeräte vielleicht etwas runterdrehen. Aber Sound und Botschaft waren einfach großartig.

Zum anderen die Zeugnisse. Keine Ahnung, wie der Sänger hieß, aber sein Zeugnis war beeindruckend. Sein Leben ziemlich schillernd, seine Musikerkarriere lang. Und während er davon berichtete, wie Jesus ihn fand fiel der Satz:

„Ich bin seit 25 Jahren Christ – dann stellte ich fest,
dass ich gar keine Beziehung hatte zu Jesus Christus!“

Weiter berichtete er, wie es dann doch noch zu dieser Beziehung zu Jesus kam.

Seit 25 Jahren Christ … ohne Beziehung zu Christus! Wie soll man das beschreiben? Wie erklären? Wie ein Gebäude, auf dem Hallenbad draufsteht – und drinnen befindet sich eine KFZ Werkstatt? Wie eine Traubensaftflasche, die mit Essigessenz gefüllt ist? Draußen steht was ganz anderes drauf als das, was wirklich drin ist.

Der gute Sänger wurde 25 Jahre als „Christ“ eingestuft. 25 Jahre lang behauptete er in unbewusster Selbsttäuschung, „Christ“ zu sein. Dann fiel ihm auf: Ich bin ein Christ ohne Christus! Ich habe das Etikett ohne Inhalt. Mir fehlt das Entscheidende.

Was aber ist das Entscheidende am Christsein? Wer ist ein Christ? Sind es solche, die da hineingeboren werden; getauft und konfirmiert sind? Die, die Kommunion empfangen und am Abendmahl teilgenommen haben; die Mitglied einer christlichen Kirche oder Freikirche sind – egal, ob sie glauben oder nicht? Johannes 1:12-13 verneint und korrigiert solches Denken:

All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. 13 Sie wurden dies weder durch ihre Abstammung noch durch menschliches Bemühen oder Absicht, sondern dieses neue Leben kommt von Gott.

Wer ist ein Christ? Sind es solche, die – ob Mitglied irgendwo oder nicht – an ein höheres Wesen „glauben“, vielleicht sogar an Gott? Jakobus 2:19 korrigiert auch solches Denken:

Du glaubst, dass es nur einen einzigen Gott gibt? Schön und gut. Aber das glauben sogar die Dämonen – und zittern vor Angst.

Hier ein paar hilfreiche Aussagen aus dem Mund Jesu und Seiner Nachfolger zum Christsein:

In Johannes 1:12 haben wir vorhin gelesen, dass es darum geht, Jesus „aufzunehmen“. Dieses „Aufnehmen“ geschieht durch Glauben an Jesus. Dieser Glaube ist mehr als ein „Für-wahr-Halten. Es ist das Erkennen Jesu, der kam, weil wir Menschen durch Sünde rettungsbedürftig geworden sind. Wir sind auf dem Holzweg – oder, genauer: auf dem Höllenweg. Jesus aber hat Vergebung für uns erwirkt, die uns auf einen neuen Weg bringt – wenn wir Ihm vertrauen (an Ihn glauben).  

Zu erwähnen ist dabei noch die Nachfolge – das ist: Jesu Vorbild zu folgen und Sein Wort zum Maßstab zu haben. Das ist keine Zusatzbedingung, sondern untrennbar mit dem rettenden Glauben verbunden ist. Alles andere wäre nur dieses minderwertige „Für-wahr-halten“. Rettender Glaube, der uns zu Christen macht (= zugehörig zu Christus) schließt die Bereitschaft ein, Sünde loszulassen und Jesus nachzufolgen, wie auch 1 Johannes 2:6 lehrt:

„Wer also behauptet, mit Christus verbunden zu sein, ist verpflichtet, auch so leben, wie Christus gelebt hat.“

Was könnte Jesus Christus in unzähligen Leben tun – und was könnte Er durch unzählige Leben tun, wenn Menschen, die sich „Christ“ nennen, ihre Beziehung zu Christus prüfen würden! Was kann Jesus in und durch Dein Leben tun, wenn Deine Beziehung mit Ihm existent und lebendig ist!

Bist Du Christ nach Gottes Definition? Hast Du eine lebendige Beziehung zu Jesus, die Dein Leben prägt?

Ich lade Dich ein, mir über das Seitenfenster zu schreiben. Gerne kannst Du diese Andacht auch über soziale Netzwerke verlinken. Der Herr segne Dich!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.