Gestern, noch vor dem Gottesdienst kam eine liebe Schwester auf mich zu mit den Worten. „Wie geht’s Dir? Die beiden letzten Tage gab’s keinen neuen Blogeintrag!“ Mit Schrecken musste ich später feststellen, dass sie recht hatte. Ich war während der Woche unterwegs, hatte gedacht, die Blogs seien bis einschließlich Sonntag vorbereitet, lag damit falsch – und jetzt war es zu spät. Spontan kam mir das Thema meiner Predigt in den Sinn, die ich gestern Abend in einer Gemeinde halten durfte: „Gott kommt nie zu spät!“
So oft im Leben erfahren wir Nachteile, weil wir oder andere zu spät erscheinen oder reagieren. Manchmal allerdings werden wir später eines Besseren belehrt.
Jairus war sicher nicht erfreut über die Verzögerung, die er erlebte. Er war zu Jesus gelaufen und hatte ihn gebeten, seine todkranke Tochter zu heilen. Jesus ließ sich aufhalten und kurze Zeit später kommen Jairus‘ Boten mit der Nachricht (Lukas 8:49):
Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Meister nicht!
Zu spät! So muss es für Jairus ausgesehen haben.
Auch David schien manchmal zu empfinden, dass Gott ihn zu lange warten ließ. Verzweifelt schreit er zum Herrn (Psalm 13:2+3):
Wie lange, o Herr, willst du mich ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Angesicht vor mir? Wie lange soll ich Sorgen hegen in meiner Seele, Kummer in meinem Herzen tragen Tag für Tag? Wie lange soll mein Feind sich über mich erheben?
Für die beiden Schwestern, Maria und Martha, mag es nicht viel anders ausgesehen haben. Auch die hatten einen Boten zu Jesus geschickt, als ihr Bruder Lazarus noch lebte. Und nachdem der Bote die Bitte um einen Besuch überbracht hatte, verzögerte sich die Reise Jesu nach Bethanien. Er kam an, nachdem Lazarus bereits seit 4 Tagen im Grab lag.
Ob Abraham sich ebenfalls fragte, ob Gott sich wohl verspäten würde? Er hatte das Messer schon in der Hand um seinen Sohn Isaak zu opfern. Ich möchte nicht in Abrahams Haut gesteckt haben!!!
Man könnte weitere Beispiele der Bibel erwähnen: die Freunde Daniels im Feuerofen … Daniels selbst in der Löwengrube … aber in keinem dieser Beispiele kam Gott zu spät. Der Herr schenkte Bewahrung, Er schenkte Leben, Er war immer zu Stelle.
Und als Paulus gefangengenommen wurde und eine jahrlange Gefangenschaftstortur über sich ergehen lassen musste? Er selbst empfand es nicht als ein „Zu-spät-Kommen“ Gottes. Er blieb dankbar, verfasste mehrere inspirierte Briefe und wurde vielen Menschen zum Segen – auch gerade wegen seiner Gefangenschaft.
Und Johannes der Täufer? Er starb und wurde nicht auferweckt! Nun, nicht hier, aber dort – in Abrahams Schoß, dem Ruheort der verstorbenen Gläubigen des Alten Testaments. Nicht, dass Johannes hatte sterben wollen. Aber die Ermordung durch Herodes brachte ihn in einem Augenblick an den Ort, an dem jede gläubige Seele ewigen Frieden findet.
Gott kam nie zu spät! NIE! Gott hat sich nicht geändert. Wenn Du durch Situationen in Deinem Leben gehst, in denen Du befürchtest, dass Gott sich verspäten könnte, dann gilt auch Dir das Wort Jesu, dass Er Jairus sagte:
„Fürchte dich nicht; glaube nur!“
Und wenn es scheint, als sei es bei Dir anders, als würde Dich das Los des Täufers Johannes treffen, wo alles anders lief als erhofft, da vertraue Ihm, wie Maria Jesus vertraute! Noch bevor Jesus ihren Bruder ins Leben zurückholte sagte sie zu Ihm:
„Herr! Ich glaube …“
Gott kommt nie zu spät! Oder, wie ich es von einem Freund einmal hörte: Gott kommt nie zu spät! Er kommt spätestens pünktlich!
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