2007 wurde das Buch des früheren Boxers, George Foreman, mit dem Titel: „God In My Corner“ (Gott in meiner Ecke) veröffentlicht. Darin schreibt der ehemalige Schwergewicht-Boxweltmeister:
Bevor
ich 1974 nach Afrika ging, um gegen Muhammad Ali zu kämpfen, gab mir ein Freund
eine Bibel, die ich auf meine Reise mitnehmen konnte. Er sagte: „George, behalte
das als Glücksbringer bei dir.“ Gage Skidmore / creative commons
Ich glaubte, die Bibel sei nur ein Hirtenhandbuch, wahrscheinlich, weil der einzige Vers, den ich kannte, lautete: „Der Herr ist mein Hirte.“ Aber ich war immer auf der Suche nach Glück, also trug ich diese Bibel bei mir. Ich hatte Glückspfennige und Glücksbringer und fügte meiner Sammlung abergläubischer Gegenstände nun die „Glücksbibel“ hinzu.
Nachdem ich den Kampf verloren hatte, warf ich die Bibel weg. Ich habe sie nie geöffnet. Ich dachte: Die Bibel hat mir nicht zum Sieg verholfen, warum brauche ich sie also? Ich dachte, ich würde Macht bekommen, wenn ich sie einfach nur besitze; Mir war nicht klar, dass ich sie lesen musste und glauben, was darin steht. Seitdem ist mir klargeworden, dass die Bibel mein Wegweiser und nicht mein Glücksbringer ist.
Manche mögen denken: Wie kann man nur so abergläubisch sein? Natürlich bringt ein Buch kein Glück, vermittelt keine Kraft und schon gar keinen Sieg im Boxring.
Aber halt – ist unser Denken nicht manchmal ganz ähnlich?
So manch ein Christ hat Gewissensbisse, wenn er seine „Stille Zeit“ nicht gemacht hat. Wie viele gute Ratschläge lauten: „Lies regelmäßig Deine Bibel, am besten täglich!“ Im alten Kinderlied wurde gesungen: „Lies die Bibel, bet´ jeden Tag, wenn Du wachsen willst!“ Und bevor mir jemand vorwirft, das Bibellesen zu abzuwerten, füge ich schnell hinzu: Ich bin ein starker Verfechter dafür, dass ein Christ jeden Tag Gemeinschaft mit Gott verbringt – Im Wort Gottes und im Gebet.
Trotzdem: Die Bibel hat keine Magie in ihren Blättern! Die Pharisäer und Schriftgelehrten zur Zeit Jesu kannten mitunter das gesamte Alte Testament (39 Bücher mit 929 Kapiteln und 23.208 Versen!). Das war eine Meisterleistung. Aber ihre Herzen waren leer, denn sie betrachteten das Wort Gottes als etwas magisches, unabhängig von ihren Herzen und ihrer Verbindung zu Gott. In Johannes 5:38-40 sagt Jesus den Schriftgelehrten:
Sein (Gottes) Wort habt ihr nicht bleibend in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. 39 Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben. 40 Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen.
Im nächsten Kapitel erklärt Jesus (Johannes 6:63):
Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben.
Und der Apostel Jakobus erklärt sehr bildlich und verständlich (Jakobus 1:22-25):
Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. 23 Denn wer nur Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut; 24 er betrachtet sich und läuft davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war. 25 Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, dieser Mensch, der kein vergesslicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, er wird glückselig sein in seinem Tun.
Gottes Wort im Gepäck mit rumtragen oder es kennen und im Kopf rumtragen – das nützt wenig. Es im Herzen zu bewahren und im Alltag auszuleben bringt vielfachen Segen: Es bringt Freude und Kraft im eigenen Leben, es bringt Segen zu unseren Mitmenschen und es bringt Ehre für Jesus.
Wenn wir Gottes Wort kennen und leben, dann ist die Bibel kein Glücksbringer mehr, sondern ein himmlischer Wegweiser.
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