„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 24. Januar 2024

Bleibe

Im 1. Korintherbrief lesen wir in Kapitel 7, dass das Wort „bleibe“ auffällig oft wiederholt wird. Einmal sagt Paulus deutlich (1 Korinther 7:20):

Jeder bleibe in dem Stand, in dem er berufen worden ist.

 Ein weiteres Mal (Vs 24) wiederholt er fast wörtlich:

 Brüder, jeder bleibe vor Gott in dem Stand, in dem er berufen worden ist.

 Im Kapitel geht es zuerst um Ehe oder Ehelosigkeit, dann um Beschnittensein oder Unbeschnittensein und zuletzt darum, ob jemand Sklave ist oder frei.

Jeder bleibe in dem Stand, in dem er berufen worden ist.

Das bedeutet weder, dass ein lediger Mensch nach der Bekehrung nicht heiraten soll, noch dass ein Sklave versklavt bleiben soll. Es bedeutet vielmehr, dass wir Gott nicht in Eigeninitiative unter die Arme greifen müssen, um richtig für Ihn leben zu können.

Von einem kleinen Kind wird berichtet, wie es durch den Garten ging und eine besonders schöne Blume bemerkte. Es bewundert die Schönheit, schnuppert dran und geniest ihren Duft. So hübsch!  Als dann aber seine Augen am Blumenstängel runterschauen bis zur Erde, in der die Blume steckt, ruft es aus: „Die Blume ist zu schön, um in solchem Dreck gepflanzt zu sein!  Es greift den Stengel, zieht die Blume samt Wurzel aus dem Boden und rennt zum Wasserhahn, um die Erde wegzuspülen. Nach kurzer Zeit ist die Blume verwelkt und tot.

Der Gärtner sieht, was geschehen ist, und ruft: „Du hast meine schönste Pflanze zerstört!“ „Tut mir leid!“ antwortet das Kind. „Aber mir hat der Dreck nicht gefallen“ worauf der Gärtner antwortet: „Ich selbst hab diesen Ort ausgewählt und die Erde gemischt, weil ich wusste, dass nur dort so eine schöne Blume wachsen kann.

Manchmal fühlen wir uns, als habe Gott uns an die falsche Stelle gepflanzt und wir könnten nicht für ihn blühen. Und manchmal möchte Gott uns tatsächlich irgendwann umpflanzen und uns in eine andre Richtung bewegen. Aber dazu braucht Er unsre Hilfe nicht. Er möchte lediglich unseren Gehorsam.

Manchmal wundert sich ein hingegebener Christ über seine Arbeit im Beruf. Er sagt sich: Ich möchte Jesus so gerne dienen!  Aber ständig nur Steuerelemente einbauen …? oder: Ständig nur kaputte Autos reparieren …?  oder: Ständig nur Versicherungen verkaufen …?  Was hab ich da am Ende meines Lebens für Jesus getan? Er fühlt sich, als habe Gott ihn an der falschen Stelle eingepflanzt und er könnte nicht für Ihn blühen.

Gott mag uns irgendwann sehr wohl in eine neue Richtung lenken. Tatsache ist: Er sucht bis jetzt an Menschen, die gehen und Ihm vollzeitig dienen. Aber bis dass Gott uns umpflanzt gilt: Bleib in dem Stand, in dem Gott Dich berufen hat! Blühe und dufte für Jesus an dem Ort, an den Er Dich gepflanzt hat. Der Prediger Charles Spurgeon sagte:

Wer Gott nicht dienen kann, wo er gerade ist,
kann Ihm auch nirgends anderswo dienen.

Unser Stand ist bedeutungslos für unsere Berufung durch Gott.

  • Unser Zustand: ob Ehe oder Ehelosigkeit …
  • Unsre Herkunft / Vergangenheit: ob Beschnitten oder nicht …
  • Unsere gegenwärtigen Umstände: ob Sklave oder frei …

All das ist nebensächlich. Blühe und sei ein Wohlgeruch für Jesus an dem Ort, an den Er Dich im Moment gepflanzt hat, und sei gleichzeitig bereit, von Ihm umgepflanzt zu werden, wenn Er es Dir deutlich macht.

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