„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 9. November 2023

Gottes Bodenpersonal (2)

Ja, aber …“ Es ist schon interessant, wie oft wir manchmal die gleiche Botschaft hören müssen, bevor wir unser „Ja, aber …“ aufgeben.

Gestern ging es um Gottes seltsames Bodenpersonal. Versager, sozusagen. Auch die schillernden Namen der Bibel, wie etwa Noah, David oder Abraham – sie waren alle Menschen mit Dreck am Stecken. Versager! Aus menschlicher Perspektive betrachtet untauglich für eine Freundschaft oder auch nur als Diener eines heiligen, gütigen Gottes. Trotzdem setzte Gott sie in Seiner Arbeit ein. Nicht, weil Er niemand anders fand, nicht, weil Er es aus irgendwelchen Gründen gemusst hätte. Er setzte sie ein, weil Er es so wollte.

Und doch sind wir manchmal langsam, zu verstehen. Wir alle sollten verstehen, dass Gott unqualifizierte Menschen gebraucht, um für Ihn zu leben und Ihm Ehre ich bringen. Andere als Unqualifizierte gibt es nämlich nicht. Was diese Unqualifizierten mitbringen müssen ist einzig und allein die Bereitschaft, sich von Gott gebrauchen zu lassen. Das haben wir gestern gesehen. (Hast Du die Andacht gestern verpasst? Lies sie am Besten noch nach!)

Aber da wir alle langsam sind zu hören und langsam zu verstehen (ich auch!), hier noch ein paar Nachträge, die bestätigen: Gottes Bodenpersonal besteht aus fehlerhaften Menschen, die im Gehorsam die Nähe Jesu suchen.

  • Jakob – in vielen Episoden seines Lebens wird er als Mann der List und als Mann mit Angst beschrieben. Aber Gott bezeichnet sich als sein Gott: der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
  • Jeremia – ein gewaltiger Prophet vor dem Herrn! Zitiert im Neuen Testament. Manche seiner Prophetien erfüllten sich zu seinen Lebzeiten und bestätigten ihn als Prophet des lebendigen Gottes. Aber der Inhalt seiner Prophetien ließen ihn oft als „Weichling“ erscheinen. Er trägt den Spitznamen: „der weinende Prophet“.
  • Petrus – Er gehörte zum engeren Kreis „der Drei“. Er sticht aus der Zahl aller Jünger hervor. Fischzüge, Hütten bauen, Jesus verteidigen – bei allem spielt Petrus eine Hauptrolle. Aber wird von irgendeinem anderen Jünger mehr Versagen berichtet als von Petrus, diesem Heißsporn. Trotzdem: Auf ihn, auf sein Zeugnis, will Jesus Seine Gemeinde bauen.
  • Thomas – einer der 12 engen Jünger Jesu. Er war treu! Blieb 12 Jahre durch dick und dünn bei Jesus, diente Ihm, folgte Ihm, lernte von Ihm. Aber er ging in die Kirchengeschichte ein als „der Zweifler“. Keine erhebende Reputation für einen Gläubgen. Aber er erkannte und anbetete Jesus als seinen Herrn und Gott und verbreitete das Evangelium bis nach Indien.
  • Johannes – der „Apostel der Liebe“. Kein anderer Schreiber des Neuen Testaments schreibt mehr über die Liebe Gottes als er. Er wurde vermutlich älter als alle anderen Apostel, die nach der Überlieferung alle den Märtyrertod starben. Das Problem des Johannes war wohl eher sein Alter. Man sagt, man musste ihn zum Schluss zu den Versammlungen tragen. Wie brauchbar er sich wohl fühlte, als er auf Patmos verbannt war – oder im hohen Alter? Aber er ist und bleibt der Jünger, „den Jesus liebhatte“.
  • Paulus – wie oft hat er wohl darüber nachgedacht, wieviel mehr er für Jesus tun könnte, wenn er nur gesund wäre. Er empfand seine Krankheit als Bremse für seinen Dienst … bis Jesus ihm versicherte, dass er mit seiner Krankheit brauchbarer war als wäre er gesund.

Niemand sollte auf sich selbst sehen und verzweifeln. Niemand sollte an seinem Wert zweifeln. Niemand sollte an Gottes Liebe zweifeln oder an Seinem Plan, jeden von uns zu gebrauchen. Gott kann jeden von uns gebrauchen – besonders aber solche, die ihre Schwachheiten erkennen und sich Ihm trotzdem zur Verfügung stellen. Bist Du dabei?

Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er von mir ablassen soll. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. (2 Korinther 12:8-10)

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