Der Prophet Amos erinnert uns daran, dass Gott völlig unabhängig ist von Hintergrund und Herkunft der Menschen, die Er gebrauchen möchte. Wie David, der gottesfürchtigste König Israels, wuchs auch Amos als einfacher Hirte auf und wurde zu einem mächtigen Werkzeug in Gottes Hand. Nicht nur rief Er das Volk Israel zur Umkehr auf. Er verkündigte auch und unerschrocken das Gericht Gottes, selbst auf die Gefahr hin, dass die Menschen es nicht hören und ihm Schaden zufügen würden.
Es sind schon besonderer Verse, wenn der Prophet in Amos 5:21-23 schreibt:
Ich hasse, ich verachte eure Feste und mag eure Festversammlungen nicht riechen! 22 Wenn ihr mir auch euer Brandopfer und Speisopfer darbringt, so habe ich doch kein Wohlgefallen daran, und das Dankopfer von euren Mastkälbern schaue ich gar nicht an. 23 Tue nur hinweg von mir den Lärm deiner Lieder, und dein Harfenspiel mag ich nicht hören!
Tatsächlich geht es hier um Feste und Festversammlungen, die Gott dem Volk als Hilfe zu geistlichem Wachstum gegeben hatte. Es ging um Brand- Speise- und Dankopfer, die der Herr vorgeschrieben hatte. Und es ging um Lieder, die der Herr den Komponisten wie David, Asaph und anderen eingegeben hatte, damit sie Ihn loben und erheben sollten.
Jetzt verkündet Amos, dass Gott all das hasst, verachtet und nicht hören mag, wenn es von Seinem Volk kommt. Das sind schlimme Aussagen, ernste Aussagen, die auch uns heute ins Nachdenken bringen sollen.
Feste und Festversammlungen – nun, da haben wir einige. Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten – um nur einige zu nennen. Kann es sein, dass Gott es heute hasst, wenn Feste, die uns an Ihn, Seine Liebe, Sein Leiden, Seine Kraft etc. erinnern sollen – gefeiert werden? Wenn sie gefeiert werden um der Feste willen und nicht um Seinetwillen? Ich vermute, dass es so ist.
Opfer – nun, die brauchen wir zum Glück nicht mehr … oder? Spontan fällt Römer 12:1 ein:
Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!
Auch Paulus erinnert nicht nur – er ermahnt. Er ermahnt, nicht zu vergessen, dass auch wir neutestamentlichen Gläubigen Opfer bringen sollen – und zwar lebendige, heilige und Gott wohlgefällige Opfer. An den Opfern, die die Juden im AT immer noch brachten, hatte Gott kein Wohlgefallen. Ebenso wenig Wohlgefallen hat Gott daran, wenn sich Christen in reiner Gesetzestreue und völlig uninteressiert ihre Leib zum Gottesdienst schleppen, die Zeit absitzen und unverändert nach Hause gehen. Sie waren anwesend, aber es war kein Gottesdienst. Gott wollte ihnen begegnen, aber ihr Herz war hart und verschlossen. Lebendig im Geist, heilig und wohlgefällig dem Herrn – das ist das Opfer, das Gott gefällt.
Und dann geht es um das Harfenspiel und die Lieder, die die jüdische Gemeinde sang. Ja, sie sangen! Die Leviten sangen! Das Volk sang! Geistliche Lieder! Kompositionen von David, Asaph und anderen. Der Inhalt stimmte. Die Musik stimmte. Das Instrument stimmte. Alles stimmte – nur das Herz nicht. Und so kamen Stimmen und Musik nur als Lärm bei Gott an, als „Geplärr“, wie Luther es übersetzt.
Kann das für uns heute sein? Dass unser Lob Gottes nur noch für uns schön und ansprechend klingt, dass es nur noch unsere Herzen bewegt, nur noch uns erfreut? Dass Gott sich aber längst anderen zugewandt hat, die schlechter singen, schlechter spielen, andere Loblieder singen … das aber von ganzem Herzen?
Besonderer Verse aus dem Propheten Amos! Vielleicht besonders nachdenkenswert zur Selbstprüfung. Besonders ernst! Aber auch ernste Verse können sehr besonders sein, denn sie erinnern uns, dass nicht das Äußere zählt, sondern unser Herz.
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