Immer wieder mal werde ich gefragt: „Was ist eigentlich Deine Vision für Eure Gemeinde?“ Das hört sich sehr fortschrittlich und zeitgemäß an, denn heute hat jede Organisation, jedes Unternehmen und – eben auch – viele Gemeinden ein „Vision Statement“.
Seitdem ich den Dienst als Pastor ausführe, habe ich mir Apostelgeschichte 2:42 zum Ziel gesetzt. Ich glaube, Apostelgeschichte 2:42 gibt uns Gottes Vision für die Gemeinde, Seinen Leib – egal, wo auf der Welt. Wenn wir Apostelgeschichte 2:42 als Vision vor Augen haben, sind wir auf Gottes Weg
"Und sie blieben beständig
- in der Lehre der Apostel
- und in der Gemeinschaft
- und im Brotbrechen
- und in den Gebeten.“
Gestern, in unserem Gottesdienst ging es um den Aspekt der Gemeinschaft. Der Herr bezeichnet alle Gläubigen als „Seinen Leib“. Natürlich (!) möchte Er, dass wir in Gemeinschaft miteinander leben und kein Einzelgänger-Christentum leben. Wie unbeschwert gehen wir manchmal durchs Leben, ahnungslos, welche Gefahren und Kämpfe vor uns liegen.
Linda (alle Namen geändert), eine junge Frau, wollte spät im Herbst allein über einen kurvenreichen Pass in Osteuropa fahren. Allein! Die Straße war holprig und steil. Linda wusste nicht, dass man nicht alleine in einem rappeligen PKW diesen Pass überquert. Sie fuhr einfach los – eine Straße entlang, auf der gewöhnlich nur Allradfahrzeuge fahren. Am ersten Abend fand sie kurz vor dem Berggipfel ein Zimmer mit Frühstück.
Sie verstand zwar zunächst nicht, warum der Rezeptionist so überrascht aussah, als sie ihn bat, am nächsten Morgen um 5 Uhr geweckt zu werden. Aber als sie erwachte, verstand sie es, denn das Motel und der ganze Berg lagen in dichtem Nebel.
Linda wollte sich keine Blöße geben, stand auf und ging zum Frühstück. Zwei Trucker – LKW Fahrer – luden Linda ein, sich zu ihnen an ihren Tisch zu setzen. "Wohin geht die Reise?" fragte einer der Trucker. 'Über den Pass und runter in die Nachbarprovinz' sagte Linda. „In der kleinen Rappelkiste da draußen? Niemals! Bei dem Wetter ist der Pass echt gefährlich.“ - „Ich werde es auf jeden Fall versuchen“, war Lindas Antwort. „Dann müssen wir dich wohl umarmen“, meinte der Trucker. Als Linda eine defensive Bewegung machte, kicherte der Mann und erklärte: „Wir fahren mit einem LKW vor Dir her und mit dem anderen hinter Dir. Auf die Weise kommst Du heil an.“
Bis ins Tal war dichter Nebel. Linda folgte den beiden roten Punkten vor sich und hatte die Sicherheit einer starken Eskorte hinter sich. So kam sie wohlbehalten an ihrem Ziel im Tal an.
Unser Lebensweg ist oft ein Weg mit nebligen oder anderweitig gefährlichen Abschnitten. Abschnitte, in denen wir einander brauchen.
In unserem geistlichen Leben benötigen wir die Umarmungen der Geschwister, die mit uns unterwegs sind, die den Weg kennen, uns vorangehen und die Nachhut bilden. Geschwister, die hinter uns stehen und uns ermutigen voranzukommen.
Das möchte Gott aus uns allen machen, auch aus Dir! Einen Beitrag zur Gemeinschaft innerhalb Seines Leibes, der Gemeinde. Gemeinschaft ist Seine Vision für Dich und die Gemeinde, zu der Du gehörst.
Ist schon ein interessanter Gedanke, dass Du Teil der Vision Gottes bist für die Seinen und für Sein Werk, nicht wahr?!
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