„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 15. Dezember 2023

Der Preis der Erweckung

In unserer letzten Gemeindegebetsstunde haben wir einen Teil des Abends im Gebet für verfolgte Christen verbracht. Dazu wurde auch ein Blatt mit Zeugnissen und Anliegen verteilt. Eins dieser Zeugnisse soll hier erwähnt werden.

Viele Christen sehnen sich nach und beten für Erweckung. Die Motivation dahinter ist sicher unterschiedlich. Manche möchten Erweckung, weil sie sich dann besser zu fühlen glauben. Andere möchten Wellen von Emotionen, andere eine neue Ausgießung von Geistesgaben. Dann sind da solche, die eine große, übernatürliche Ernte von Seelen für das Reich Gottes herbeisehnen und wieder andere möchten einfach, dass Gott die Ehre und Anbetung bekommt, die Ihm zusteht. Alles nicht schlecht! Ich persönlich bin überzeugt, dass Gott Kernpunkte jeder Motivation erkennt und auf alles reagiert, was Ihn zum Ziel hat – auch wenn wir meinen, unsere Motivation sei die einzig richtige. Oh, die große Gnade Gottes!

Aber Erweckung kostet! Erweckung fordert einen großen Preis. Die Grundlage wurde durch einen unübertreffbaren Preis gelegt: Blut und Leben Jesu, des Sohnes Gottes. Dieser Preis ist nicht mehr zu überbieten. Aber um heute Erweckung zu erfahren, ist ein weiterer Preis zu zahlen. Der kann unterschiedlich aussehen: Wie sehr liegt mir Erweckung auf dem Herzen? Welchen Preis bin ich persönlich bereit, zu zahlen – z.B. eine Stunde in der Woche im Gebet für Erweckung zu verbringen? Die Erweckung 1858 startete mit Jeremiah Lamphere, der zunächst alleine, dann mit anderen die tägliche Mittagspause zum Gebet für Erweckung nutzte. (Mehr HIER

Bin ich bereit – sehne ich so mich nach Erweckung – dass ich bereit bin, einen Preis dafür zu zahlen? Meine Mittagspause? Meinen freien Abend? Meine Kraft? – oder auch meine Freiheit? Folgendes Zeugnis war auf dem verteilten Blatt in unserer Gebetsstunde abgedruckt (Quelle: OPEN DOORS

Im Januar 2019 waren Athit* und Malana* anlässlich einer Hochzeit in Athits entlegenes Heimatdorf im Süden von Laos gereist. Mehrere Gäste hörten begeistert zu, als Athit ihnen von Jesus erzählte. Nach der Feier kamen weitere Dorfbewohner zu Athit und wollten Christen werden. 50 Menschen wurden an diesem Tag getauft. Nach weiteren Treffen in der Folgezeit kamen 200 bis 300 Menschen zu den Gottesdiensten zusammen. Doch den Dorfvorstehern gefiel diese Entwicklung nicht. Nachdem Athit sich weigerte, die Treffen einzustellen, ließen sie ihn schließlich verhaften.

Malana musste sich nun allein um ihre drei Kinder kümmern – und auch um Athit, der im Gefängnis war. Denn in Laos bekommen Häftlinge nichts zu essen und müssen von ihren Angehörigen versorgt werden. Und während ihr Mann im Gefängnis war, versammelte Malana die Gemeinde mehrmals pro Woche zum Bibelstudium. 

Malana ließ sich nicht entmutigen. „Ich fühlte mich Gott näher als zuvor“, berichtete sie. Sie fand außerdem Hilfe von anderen Christen und lokalen Partnern von Open Doors. Sie halfen ihr, ihre Kinder und Athit im Gefängnis mit Lebensmitteln zu versorgen. Nach mehr als einem Jahr Haft und der Zahlung einer Geldstrafe, ließ man Athit frei und er bekam vor Gericht unter gesetzlichen Auflagen sogar die Erlaubnis, ein Kirchengebäude zu eröffnen.
* Name geändert

Ermutigend! Jesus hat den Preis bezahlt, dass alle Seelen gerettet werden können und viele gerettet werden. Er möchte diese Art Erweckung senden. Ermutigend und herausfordernd auch, weil wir sehen, dass Christen bereit sind, den Preis zu zahlen, den der Herr vor sie legt.

Das mag für uns nicht Gefängnis bedeuten, aber vielleicht Schmach, Spott, Zeit oder Veränderung in anderen Lebensbereichen. Aber der Segen des Herrn wird nicht ausbleiben.

Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. (Römer 8:18)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.