„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 12. September 2023

Ein besonderer Vers aus dem Buch des Propheten Micha

In den vergangenen Tagen hab ich mal wieder ein paar Minuten im Austausch mit Facebook Freunden verbracht. Es war ein Beitrag zu dem ich meinen „Senf“ hinzugegeben habe – zum Leidwesen des ursprünglichen Kommentators.

Heute hab ich auch ein paar Minuten genutzt, um einen Beitrag zu kommentieren. Ein paar Menschen in einer christlichen Facebook Gruppe beleidigten sich gegenseitig, weil sie sich nicht über ein theologisches Thema (Calvinismus / Armenianismus) einigen konnten.

Gibt es eigentlich etwas Neues unter der Sonne? Ich stimme dem Buch Prediger zu, wo es in Kapitel 1:9 heißt:

Was einst gewesen ist, das wird wieder sein, und was einst geschehen ist, das wird wieder geschehen. Und es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Korrupte Regierungen hat es immer gegeben – und wird es immer geben, egal wie sehr wir uns dagegen auflehnen. Ungerechtigkeit hat es immer gegeben … die Armen hat es immer gegeben … die ungleiche Verteilung der Güter hat es immer gegeben … die Übervorteilung anderer hat es immer gegeben … theologische debatten und Streitigkeiten und die Rebellion der Menschen gegen die Obrigkeit hat es auch immer gegeben. All das ist höchst tragisch. Aber das Tragischste ist, dass viele Christen sich hineinziehen lassen in den Sog der Kläger und Ankläger.

Der Prophet Micha lebte in einer Zeit, in der das mit Sünde durchtränkte Nordreich Israels kurz vor der Auslöschung stand und das sündige Südreich den Spuren des Nordreichs folgte. Kurzzeitige Erweckungen konnten das Gericht aufhalten, aber nicht mehr verhindern.

Micha trat auf gegen Sünde – aber nicht in beleidigender Weise!

Micha nannte Sünde beim Namen – aber immer in Verbindung mit Gott!

Michas höchstes Ziel war nicht Wohlstand und Gerechtigkeit, sondern Besinnung auf Gott und Sein Wort.

Micha war kein Wutbürger, getrieben Missmut. Er war getrieben von Trauer über die Sünden des Volkes und klagt (Micha 1:9):

Darum klage und weine ich, voller Trauer gehe ich barfuß und ohne Obergewand umher. Ich will eine Wehklage halten wie die Schakale und eine Trauer wie die Strauße.

Michas Augen waren nicht verschlossen vor dem Elend seines Volkes und dem Missmanagement seiner Regierung. Er weinte und trauerte und schrie diesbezüglich zum Herrn. Aber über allem kommt er zu einem weisen Entschluss (Micha 7:7):

Ich aber will nach dem Herrn ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören.

Das ist der besondere Vers aus dem Buch Micha für heute. So passend für unsere Zeit! Inmitten einer gottlosen, menschenverachtenden Zeit beschließt Micha, auf den Herrn zu schauen – nicht auf die Umstände. Auf den Herrn zu hoffen – nicht auf seine eigene Stimme und zu vertrauen, dass der Herr zu Seinem Ziel kommt.

Das erinnert an Paulus in Korinth, der in der Stadt der Sünde und Ungerechtigkeit nicht die Stadtregierung oder den Kaiser angriff, sondern die Korinther erinnert (1. Korinther 2:2):

Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten.

Mit dem heutigen „besonderen Vers“ möchte ich uns alle ermutigen, uns auf das zu konzentrieren, was der Herr uns aufgetragen hat: Nicht zu murren, nicht zu klagen oder zu verunglimpfen, sondern: In einer Welt, in der all das von (fast) allen praktiziert wird, anders zu sein! Du magst viel wissen, viel Einsicht haben, gute oder gut gemeinte Vorschläge haben – aber gib es ab! Kämpf‘ Dich dahin, mit Paulus sagen zu können:

Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten.

Übergib Deinen Zorn, Sarkasmus und auch Deine theologische Rechthaberei und Deine vermeintlichen Rechte an Jesus und ruhe mit Micha 7:7:

Ich aber will nach dem Herrn ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören.

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