Auch wenn Jeremia berufen war, Israel durch ernste Worte zur Umkehr zu bewegen, finden wir doch immer wieder auch Edelsteine der Gnade und der Verheißungen Gottes. Ganz bekannt ist Gottes Zuspruch an die Seinen in Jeremia 31:3:
„Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“
Aber der Hauptteil des Buches sind nun mal Warnungen und Verheißungen von kommenden Gerichten. Unter diesen Warnungen sticht ein Vers mit deutlichen Worten hervor, Worte, die über die Gültigkeit des Alten Testaments hinausgehen. In Jeremia 48:10 warnt Gott durch den Propheten:
Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt
(Jeremia 48:10a / SchlÜ)
Verflucht sei, wer meinen Auftrag nachlässig
ausführt!
(Jeremia 48:10a / HfA)
Das sind nicht nur ernste Worte, sondern erschreckende Worte. Eine Generation zurück haben sie die Menschen Ehrfurcht gelehrt. Heute werden sie eher verschwiegen, denn Liebe, Gnade und Vergebung Gottes schmecken uns besser. Wie sollte Gott verfluchen, selbst wenn Sein Werk lässig, müßig und ohne echtes Anliegen getan wird?
Jan Palach wurde am 11. August 1948 in Prag geboren. Er starb mit 20 Jahren am 19. Januar 1969, 3 Tage, nachdem er sich aus Protest gegen den Einmarsch der Sowjetunion und die Niederschlagung des Prager Frühlings mit Benzin übergossen und angezündet hatte.
Weitere Information über den Tod Palachs
kommen durch den Bibellehrer William MacDonald. Er schreibt zu dem
Vers aus Jeremia 48:10: „Verflucht sei,
wer das Werk des Herrn lässig treibt“:
Das Werk des Herrn ist so wichtig,
dringend, erhaben und ehrfurchtgebietend, dass ein Fluch auf jedem liegt, der
es nachlässig tut. Gott, der das Beste will und auch verdient, kann Faulheit,
Zögern, Halbherzigkeit und schlampige Methoden nicht ertragen. Wenn wir an die
unendlich wichtigen Dinge denken, um die es geht, wundert uns das nicht.
Im Herbst 1968 gab ein junger Christ in Prag einem anderen jungen Tschechen
namens Jan Palach Zeugnis. Jan zeigte aufrichtiges Interesse, worauf der Christ
ihm versprach, ein Neues Testament vorbeizubringen. Er war voller guter Absichten,
ließ aber Wochen verstreichen, bevor er das Neue Testament überhaupt besorgte.
Dann schob er es immer wieder auf, es vorbeizubringen.
Am 16. Januar 1969 stand Jan Palach auf dem Wenzelsplatz, übergoss sich mit
Benzin und verbrannte sich. Er hat es nicht mehr erlebt, das ihm versprochene
Neue Testament auch nur zu sehen.
Gute Vorsätze sind nicht genug. Es wird oft gesagt, dass die Straßen der Hölle
mit guten Vorsätzen gepflastert sind. Aber durch sie wird die Arbeit nicht
getan. Sie müssen in Taten umgesetzt werden. Im Folgenden einige Möglichkeiten,
wie das geschieht:
Erstens: Lehnen wir es niemals ab, wenn der Herr uns deutlich macht, eine
x-beliebige Tat oder einen Dienst für Ihn zu tun. Wenn Er Herr ist, haben wir
ihm ohne Wenn und Aber zu gehorchen.
Zweitens: Schieben wir die Sache niemals
auf. Verzögerungen sind tödlich. Sie rauben anderen Hilfe und Segen und
erfüllen uns mit Schuld und Gewissensbissen.
Drittens: Tun wir es sorgfältig. „Alles, was deine Hand zu tun vorfindet, das tue
mit deiner ganzen Kraft“ (Prediger 9,10). Wenn es überhaupt zu tun wert ist, dann ist
es auch wert, gut getan zu werden. Immerhin tun wir es zur Ehre Gottes. „Ob
ihr nun esset oder trinket oder irgend etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes“ (1.
Korinther 10,31).
Wir sollten alle mit der Gesinnung von Amy Carmichael (1867-1951, englische
Indienmissionarin und Dichterin) erfüllt sein, die schrieb: „Die Gelübde Gottes
sind auf mir. Ich kann mich nicht aufhalten, mit Schatten zu spielen oder
irdische Blumen zu pflücken, bis ich mein Werk getan und darüber Rechenschaft
abgelegt habe.“
Lasst uns die Nachfolge nicht auf die leichte
Schulter nehmen. Lasst uns das Werk Jesu nicht lässig treiben. Lasst uns nicht
an denen vorbeigehen, zu denen der Herr uns sendet.
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