„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Dienstag, 11. Juli 2023

Ein besonderer Vers aus dem Propheten Jeremia

Auch wenn Jeremia berufen war, Israel durch ernste Worte zur Umkehr zu bewegen, finden wir doch immer wieder auch Edelsteine der Gnade und der Verheißungen Gottes. Ganz bekannt ist Gottes Zuspruch an die Seinen in Jeremia 31:3:

„Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“

Aber der Hauptteil des Buches sind nun mal Warnungen und Verheißungen von kommenden Gerichten. Unter diesen Warnungen sticht ein Vers mit deutlichen Worten hervor, Worte, die über die Gültigkeit des Alten Testaments hinausgehen. In Jeremia 48:10 warnt Gott durch den Propheten:

Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt
(Jeremia 48:10a / SchlÜ)
Verflucht sei, wer meinen Auftrag nachlässig ausführt!
(Jeremia 48:10a / HfA)

Das sind nicht nur ernste Worte, sondern erschreckende Worte. Eine Generation zurück haben sie die Menschen Ehrfurcht gelehrt. Heute werden sie eher verschwiegen, denn Liebe, Gnade und Vergebung Gottes schmecken uns besser. Wie sollte Gott verfluchen, selbst wenn Sein Werk lässig, müßig und ohne echtes Anliegen getan wird?

Jan Palach wurde am 11. August 1948 in Prag geboren. Er starb mit 20 Jahren am 19. Januar 1969, 3 Tage, nachdem er sich aus Protest gegen den Einmarsch der Sowjetunion und die Niederschlagung des Prager Frühlings mit Benzin übergossen und angezündet hatte.

Weitere Information über den Tod Palachs kommen durch den Bibellehrer William MacDonald. Er schreibt zu dem Vers aus Jeremia 48:10: „Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt“:

Das Werk des Herrn ist so wichtig, dringend, erhaben und ehrfurchtgebietend, dass ein Fluch auf jedem liegt, der es nachlässig tut. Gott, der das Beste will und auch verdient, kann Faulheit, Zögern, Halbherzigkeit und schlampige Methoden nicht ertragen. Wenn wir an die unendlich wichtigen Dinge denken, um die es geht, wundert uns das nicht.

Im Herbst 1968 gab ein junger Christ in Prag einem anderen jungen Tschechen namens Jan Palach Zeugnis. Jan zeigte aufrichtiges Interesse, worauf der Christ ihm versprach, ein Neues Testament vorbeizubringen. Er war voller guter Absichten, ließ aber Wochen verstreichen, bevor er das Neue Testament überhaupt besorgte. Dann schob er es immer wieder auf, es vorbeizubringen.

Am 16. Januar 1969 stand Jan Palach auf dem Wenzelsplatz, übergoss sich mit Benzin und verbrannte sich. Er hat es nicht mehr erlebt, das ihm versprochene Neue Testament auch nur zu sehen.

Gute Vorsätze sind nicht genug. Es wird oft gesagt, dass die Straßen der Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert sind. Aber durch sie wird die Arbeit nicht getan. Sie müssen in Taten umgesetzt werden. Im Folgenden einige Möglichkeiten, wie das geschieht:

Erstens: Lehnen wir es niemals ab, wenn der Herr uns deutlich macht, eine x-beliebige Tat oder einen Dienst für Ihn zu tun. Wenn Er Herr ist, haben wir ihm ohne Wenn und Aber zu gehorchen. 

Zweitens: Schieben wir die Sache niemals auf. Verzögerungen sind tödlich. Sie rauben anderen Hilfe und Segen und erfüllen uns mit Schuld und Gewissensbissen.

Drittens: Tun wir es sorgfältig. „Alles, was deine Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner ganzen Kraft“ (Prediger 9,10).
Wenn es überhaupt zu tun wert ist, dann ist es auch wert, gut getan zu werden. Immerhin tun wir es zur Ehre Gottes. „Ob ihr nun esset oder trinket oder irgend etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes“ (1. Korinther 10,31).

Wir sollten alle mit der Gesinnung von Amy Carmichael
(1867-1951, englische Indienmissionarin und Dichterin) erfüllt sein, die schrieb: „Die Gelübde Gottes sind auf mir. Ich kann mich nicht aufhalten, mit Schatten zu spielen oder irdische Blumen zu pflücken, bis ich mein Werk getan und darüber Rechenschaft abgelegt habe.“

Lasst uns die Nachfolge nicht auf die leichte Schulter nehmen. Lasst uns das Werk Jesu nicht lässig treiben. Lasst uns nicht an denen vorbeigehen, zu denen der Herr uns sendet.

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