„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 1. März 2023

Es ist normal und nimmt zu

Geliebte, laßt euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe
nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges
(1 Petrus 4:12)

Nach wie vor beurteile ich unser Land und unsere Lebensbedingungen als angenehm, frei und im Großen und Ganzen positiv tolerant. Aber die Türen schließen sich langsam.

Seit Jahren kämpfen Medien mit immer heftigeren Mitteln gegen die Botschaft Jesu und die Gruppen, die sie verkündigen. Protestversuche sind in der Regel relativ schwach und dienen bestenfalls dazu, die kritischen Beiträge für eine Weile etwas breiter zu streuen.

Die Polarisierung nimmt zu. Selbst im ‚christlichen’ Bereich biedern sich die einen der Politik und der neuen Toleranz an, indem sie auf Distanz gehen zu den Lehren des Wortes Gottes und aufweichen, was es aufzuweichen gibt. Wer den Boden des Wortes Gottes nicht verlassen will, wird isoliert. Dann werden bibelverbundene Christen selbst von „Mitchristen“ in die Ecke der Extremen und Intoleranten gestellt. Um niemandem auf die Füße zu treten wird auf das eine, das uns als Christen kennzeichnet: „Die Botschaft des Christus“ verzichtet.

Dazu kommt die Neudefinierung verschiedener Begriffe. „Toleranz“ ist jetzt nicht mehr das „Stehenlassen“ einer anderen Sichtweise. Toleranz bedeutet heute immer mehr, andere Sichtweisen genauso zu akzeptieren und gut zu heißen wie meine eigene. Toleranz wird (oft, nicht immer) als ein einseitiger Nichtangriffspakt verstanden. Ich soll andere tolerieren, selbst wenn es im Kontrast zu meinem eigenen Verständnis steht, aber ich muss mir Angriffe durch solche gefallen lassen, die ich selbst nicht kritisieren darf.

Ich „zappte“ für ein paar Minuten durch die Regionalprogramme im Fernsehen. Im Dritten unterhielten sich drei Personen und definierten den Begriff „Sekte“. Nach ihrer Definition war die Religionsgemeinschaft, um die es ging, eine Sekte. Warum?
Zum einen verwerfen sie ein historisch-kritisches Bibelverständnis. Nun, das tue ich auch!
Zum anderen nehmen sie die Bibel heute noch wörtlich. Ich auch!
Außerdem glauben sie an ein bestimmtes Endzeitszenario. Auch da gehe ich mit.
Des Weiteren glauben sie an das Gerettetwerden der Gläubigen und Verlorengehen der Nichtgläubigen. Auch hier schließe ich mich an.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Macht mich das – und mit mir alle evangelikalen Christen – zu einem Sektierer? Nach der neuen Sekten-Definition schon.

Die Religionsgemeinschaft, um die es ging, ist tatsächlich eine Sekte. Allerdings nicht aufgrund der gelisteten Kriterien, sondern aufgrund folgender Tatsachen:
Sie werden durch ihre Organisation gesteuert, nicht durch die Bibel.
Sie haben die Bibel bewusst verfälscht, um ihre Irrlehren zu rechtfertigen.
Ihre Bibelerklärung widerspricht dem Gesamtinhalt der Bibel.
Ihre Extraschriften neben der Bibel sind unverzichtbar, fast gleichwertig der Bibel.
Als ungläubig gilt jeder, der nicht zu ihrer Organisation gehört.
Der Ausstieg für Sektenmitglieder ist äußerst schwer.

Durch solche Sendungen, Polarisierungen, Angriffe durch Politik, Medien und die „Neue Toleranz“ aber auch durch pseudochristliche, religiöse Kommentare wird die Luft tatsächlich immer dünner für solche, die an die Botschaft der Bibel glauben. Von Verfolgung möchte ich dabei gar nicht sprechen. Verfolgung geschieht bei uns (hoffentlich) noch lange nicht. Aber mit Einschränkungen, Verwarnungen, Bedrohungen, Nachteilen, Randalismus und dergleichen müssen auch wir in Zukunft rechnen. Es sei denn, wir schweigen, lassen unser Licht nicht mehr leuchten und ignorieren den klaren Auftrag Jesu. 
Neustes Beispiel in der Liste: Am 24. Oktober hob das Oberlandesgericht einen Freispruch des Bremer Pastors, Olaf Latzel, auf und sorgte damit für eine erneute Verlängerung des Prozesses gegen ihn. Latzel hatte in einem gemeindeinternen Seminar eine klare, biblische Stellung bezogen zu Genderthematik und
Homosexualität. Für seine unglückliche Wotwahl, die manche Gegner auf die Goldwaage legten, hatte er sich später entschuldigt.

Wie sollen wir reagieren? Angst? Sorge? Ärger? Zugegeben - Ärger kommt da schon manchmal auf. Aber Gottes Wort sagt uns:

„Wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird,
dann freut euch darüber.“
(Jakobus 1:2)

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“
(1 Petrus 5:7)

„Dient Gott, solange ihr es noch könnt,
denn wir leben in einer schlimmen Zeit.“
(Epheser 5:16)

Das wollen wir mit Jesu Hilfe praktizieren. Auch heute Abend, an unserem Zeugnisabend. Verschiedene aus unserer Mitte berichten über ihr Erleben mit Jesus. Komm, sei dabei!
 
Calvary Chapel Freier Grund, 
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen 
 Beginn: 19:30 Uhr

1 Kommentar:

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