Alles Umsonst! So muss sich Hagar gefühlt haben, als sie am Brunnen in der Wüste saß; müde, durstig, schwanger, allein, hoffnungslos, auf der Flucht … die Liste ist endlos. Menschlich gesehen hätte sie ja stolz sein können. Sie wurde dem Patriarchen Abraham zur Nebenfrau gegeben – und war schwanger geworden. Ihrer Chefin, die eigentliche Frau Abrahams, war eine Schwangerschaft verwehrt geblieben. Jetzt gab es Zoff zwischen Sarai und Hagar – und Hagar floh. Welche Gedanken werden ihr durch den Kopf geschossen sein, als sie da saß, weinte und dem Herrn ihr Leid klagte? Vielleicht der Gedanke, dass alles umsonst sei. Ihre Schwangerschaft, die Freude, die sie darüber empfand, die Freude Abraham auf ein Kind, die ‚Beförderung‘ von der Sklavin zur Nebenfrau, all die Hoffnungen und Träume, die vermutlich damit verbunden waren. Scheinbar alles umsonst.
Aber so war es nicht. Nichts war umsonst. Sie begegnet dem einzigartigen Gott Abrahams und lernt Ihn kennen als „El Roi“ – den Gott, der sie sieht. Und Gott sah sie, hörte sie, half ihr und segnete sie. Die Gottesbegegnung war vielleicht der größte Segen. Aber auch der Name, den sie ihrem Kind geben sollte, war ein Segen – ‚Ismael‘ – ‚Gott hört!‘ Zusätzlich legte Gott einen Segen auf das Leben Ismaels.
Wie oft geht es uns ähnlich im Leben. Wir kommen an Punkten an, wo wir uns fragen: ‚Hat das alles einen Sinn? Ist mein Leben, mein Dienst für den Herrn effektiv? Bringt es Frucht? Oder ist nicht doch alles umsonst?‘
M.R. DeHaan war ein amerikanischer Bibellehrer und Mitherausgeber des Andachtshefts „Unser tägliches Brot“. Er berichtet von einem Soldaten, der im Sterben lag und von einem Seelsorger betreut wurde.
Der Soldat bat den Seelsorger, für ihn einen Brief an seine Sonntagschullehrerin zu schreiben: „Sag ihr, dass ich Christ bin wegen dem, was sie mir in der Sonntagsschule beigebracht hat.“
Der Brief wurde versandt und folgende Nachricht kam als Antwort der Sonntagschullehrerin: „Letzten Monat habe ich meine Sonntagschulklasse gekündigt, weil ich das Gefühl hatte, mein Unterricht sei umsonst gewesen. Dann kam die Nachricht von meinem ehemaligen Schüler. Möge Gott mir meine Ungeduld und meinen Mangel an Glauben vergeben. Ich werde meinen Pastor bitten, mich wieder unterrichten zu lassen, und ich verspreche durch Gottes Gnade, nicht aufzuhören.“
Obwohl diese Frau es nicht merkte, hatte Gott sie gesehen. Er führte auch sie vom Frust zur Freude. Wie oft fragen wir uns, ob unsere Arbeit, unsere Tränen, unsre Gebete, unser Zeugnis am Arbeitsplatz überhaupt was bewirken.
Gottes Wort sagt in Psalm 126:5+6: Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. 6 Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.
Lass Dich in Deinem Dienst für Jesus nicht entmutigen, sei er groß oder klein, sichtbar oder unsichtbar, zeitintensiv oder spontan, ermüdend oder belebend. Hab Geduld! Bleib dran!
Ein kleiner Junge fragt seinen Opa: „Warum wirfst du die schönen Kartoffeln weg?“ Der Opa pflanzte Kartoffeln im Garten und der Enkel hielt es für Verschwendung, die Kartoffel einfach zu vergraben.
Der Opa nutzte die Gelegenheit, dem Kleinen zu erklären, dass es nur dann eine Ernte geben wird, wenn wir zuerst Saatgut ausstreuen.
Zwei Tage später war der Enkel wieder im Garten und schaute sich den Boden an. „Opa,“ beschwerte er sich, „da kommt aber nichts hoch.“
Manchmal denken wir, alles sei umsonst. Oder wir werden ungeduldig und verlieren die Vorfreude auf die Ernte. Lasst uns festhalten an der Verheißung Gottes: (Psalm 126:5-6):
Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.
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