„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 7. Oktober 2022

Sitara, Haile und Nurul

Fast immer, wenn ich die Hefte oder Gebetsanliegen von Open Doors in den Händen halte, werde ich erinnert an Gottes Segnungen für uns Christen in der westlichen Welt. Klar, auch uns gefällt das eine oder andere nicht, gerade in dieser Zeit der Preissteigerungen an allen Enden und der unangenehmen politischen Entscheidungen. Aber ums Überleben geht es in meinem persönlichen Leben nicht. Auch nicht ums Hungern, um ein Dach über meinem Kopf oder um die Bedrohung meines Glaubenslebens. Ich danke Gott für die Freiheit und die Fürsorge, die wir in unserem Land besitzen.

HIER informiert OPEN DOORS über Menschen, die trotz Widerwärtigkeiten und Anfeindungen am Glauben festhalten. Lass Dir ihre Erfahrungen als Ermutigung zur Dankbarkeit für Dein eigenes Leben dienen und als Ermutigung zum Gebet für die drei erwähnten Personen.

Sitara wurde geschlagen

Sitara (Name geändert) war noch ein Kind, als ihre Mutter erkrankte und unter fortschreitender Lähmung litt. Um sich um sie zu kümmern, musste Sitara die Schule aufgeben. Als jemand vorschlug, Christen für die Mutter beten zu lassen, brachte Sitara sie mit Erlaubnis des Vaters zu einer Kirche.

Obwohl die Christen dort ein Jahr lang für sie beteten, starb sie. Sitaras Vater war tief enttäuscht, zudem wurde die Familie von den anderen Dorfbewohnern geächtet und beschimpft, weil sie bei Christen Hilfe gesucht hatte. Der Vater gab Sitara die Schuld und verbot seinen Kindern, sich mit Christen zu treffen. Dennoch besuchte Sitara heimlich die Kirche – aber jedesmal, wenn ihr Vater davon erfuhr, verprügelte er sie und verwehrte ihr das Abendessen. Vor sechs Jahren starb ihr Vater plötzlich an Herzversagen. Seither sind die Geschwister (21, 15 und 8 Jahre alt) auf sich allein gestellt, doch andere Christen helfen ihnen. „Vielen Dank für eure Ermutigung. Wir wissen: Gott ist unser Vater. Wann immer wir etwas brauchen, beten wir und er erhört uns“, sagt Sitara gegenüber Partnern von Open Doors.

Haile ist seit 17 Jahren in Haft

In den frühen Morgenstunden des 23. Mai 2004 stand die Polizei vor der Tür von Haile Naigzhi. Er wurde verhaftet und nach Wongel Mermera gebracht – eine Haftanstalt, die für ihre schlimmen Haftbedingungen berüchtigt ist. Sein Verbrechen: Er war Pastor einer staatlich nicht anerkannten Kirche.

Pastor Naigzhi ist nach fast zwei Jahrzehnten noch immer in Wongel Mermera. Es wird angenommen, dass er sich in einem schlechten Gesundheitszustand befindet. Seine Frau und seine drei Kinder sind 2013 aus Eritrea geflohen, nachdem sie glaubhafte Informationen erhalten hatten, dass die Regierung auch sie verhaften wollte. „Ich vermisse meinen Mann sehr“, sagte Hailes Frau. Seine Kinder mussten ohne Vater aufwachsen, der jüngste Sohn (18) erinnert sich nicht mehr an eine gemeinsame Zeit als Familie.

Nuruls Geschwister enteigneten ihn

Nurul, seine sechs Brüder und eine Schwester wohnten mit ihren Familien auf dem gemeinsamen Grundstück. Um der Familie willen duldeten seine muslimischen Geschwister zunächst, dass Nurul sich jede Woche in seinem Haus mit anderen Christen traf.

Doch als Nuruls Hausgemeinde wuchs, wurden sie immer wütender auf ihren Bruder. Sie verspotteten Nurul und seine Familie, gelegentlich kam es auch zu tätlichen Übergriffen. Schließlich erstellten sie ein gefälschtes Dokument, in dem der Besitz, den Nurul von seinem Vater geerbt hatte, an die Geschwister übertragen wurde. Auf dieser Grundlage verwiesen sie Nurul und seine Familie des Hauses. Um dem Nachdruck zu verleihen, brachten sie die Leiter der örtlichen Moschee mit. Nurul und seiner Familie wurde eine Frist gesetzt, um das Dorf zu verlassen, andernfalls würden sie all ihren Besitz zerstören und sie aus dem Dorf schleppen. Nurul mietet nun anderswo ein Haus. Die Vertreibung hat ihn mitgenommen, aber Groll gegenüber seinen Geschwistern hegt er nicht: „Ich habe ihnen vergeben.“

GEBET:
Danke, Herr Jesus, für die Freiheit, in der ich leben darf und den Frieden in unserem Land. Danke für die Segnungen in meinem täglichen Leben und den Gnadenbonus der Glaubensfreiheit. Lass mein Herz erfüllt sein mit Dankbarkeit und ersetze jedes Klagen und Murren in mir durch Dank und Lobpreis.

Herr, ich danke Dir für die Ermutigung, die Du mir uns anderen schenkst durch meine verfolgten Geschwister, die in allem Leid an ihrem Glauben festhalten und Dir treu bleiben. Lass Sitara und ihre Geschwister weiterhin standhaft bleiben und Deine Fürsorge erfahren. Ermutige Haile und seine Familie, jeden an seinem Ort und führe sie bald wieder zusammen durch Dein wunderbares Handeln. Lass auch Nuruls Zeugnis und Glaubenstreue ein Ansporn für seine Verwandten sein, Dich zu suchen und zu finden. Amen!

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