„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 3. Oktober 2022

Einheit

Während ich über den Begriff Einheit nachdenke, über den „Tag der Deutschen Einheit", habe ich den Eindruck, dass es sich dabei um ein „exotisches“ Wort handelt. Neue Umfragen zeigen, dass die Verdrossenheit der Deutschen mit ihrem Land und dessen Politik wächst. Einheit – gibt es die überhaupt? Es kommt mir vor, als sei die Welt mit allem erfüllt, nur nicht mit Einheit – weder im Großen, noch im Kleinen.

Im Großen: Seit 11 Jahren Krieg in Syrien, seit über 7 Monaten in der Ukraine. Brandneu der Militärputsch in Burkina Faso, nur 9 Monate nach dem bisher letzten Putsch dort.

Überall auf der Welt Abermillionen entwurzelte Menschen auf der Flucht. Viel Gerede – nicht gerade leise – über Atomwaffeneinsätze und eine mit ihren Regierungen unzufriedene Bürgerschaft in allen Ländern, soweit das Auge blickt.

Im Kleinen: gehen weltweit Kinder und Jugendliche auf die Straßen, statt zur Schule, werden jährlich über 70 Millionen unschuldige Kinder ermordet, bevor sie überhaupt einmal die Chance haben, dass jemand sie in die Arme schließt, sind ganze TV-Show-Serien darauf ausgelegt, dass die Gäste vor einem Millionenpublikum miteinander streiten und polarisieren.

Auf religiösem Gebiet: ist es eine Tatsache, dass das Christentum die derzeit weltweit am meisten gehasste und meistverfolgte Religionsgemeinschaft ist. Die Zahl der christlichen Märtyrer im 20.Jahrhundert übertrifft die Summe der Märtyrer aller Jahrhunderte zuvor. Leider, LEIDER (!) zerbricht die Einheit auch im Mikrokosmos der christlichen Gemeinde und der christlichen Familie. Nicht, dass das verwundern müsste. Ebenso wie Kriege, Pest, Teuerung und Hungersnot, ist die dahinschmelzende Einheit unter Christen ein Zeichen des Kommens Jesu. In Gottes Wort lesen wir unter anderm:

Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten. (Matthäus 24:12)

Und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein. (Matthäus 10:26)

Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Die Menschen werden sich selbst lieben … den Eltern ungehorsam … lieblos, unversöhnlich, verleumderisch … gewalttätig, dem Guten feind, Verräter … dabei haben sie den äußeren Schein von Gottesfurcht, deren Kraft aber verleugnen sie ... (aus 2. Timotheus 3:1-5)

Der Zerbruch der Einheit zeigt sich an Ehescheidungen unter Christen, Spaltungen und Abspaltungen in christlichen Gemeinden, Rechthaberei, Lieblosigkeit und Verurteilung. Beispiele dafür sind so offensichtlich, dass sie hier nicht genannt werden müssen.

Immer wieder hat es Versuche gegeben, Einheit zu schaffen. Die ökumenische Bewegung hat betreffs christlicher Einheit versagt, weil sie den Boden der Heiligen Schrift verlassen habt. Die Evangelische Allianz kämpft tapfer. Einzelne Gemeinden bemühen sich. Wer aber christliche Nachrichtenmagazine liest – online oder im Heft – der liest fast immer mehr über Streitereien als über biblische Einheit.

Seit 32 Jahren arbeitet Deutschland daran, das Land zu einigen, mit Erfolg, aber langsam.

Als Christen haben wir völlig andere Voraussetzungen für geistliche Einheit untereinander: Dabei bedeutet geistliche Einheit nicht, in allem übereinzustimmen. Geistliche Einheit geschieht nicht durch 100% Übereinstimmung in allem, sondern durch den Geist Gottes.

Das Wichtigste aber ist die Liebe. Sie ist das Band, das uns alle in vollkommener Einheit verbindet. (Kolosser 3:14 / NLB)

Befleißigt euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens: Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung! Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist. (Epheser 4:3-6)

Christliche Einheit ist nur durch die Liebe Gottes in uns möglich. Sonst sind wir wie alle Welt. Zur christlichen Einheit müssen wir uns „befleißigen“ – mit Fleiß und Einsatz danach streben. Und es muss sich immer um das drehen, was Paulus im Epheserbrief hervorhebt. Wenn uns irgendwer oder irgendwas oder irgend ein Thema mehr beherrscht als Jesus, dann ist die Gefahr groß, dass wir zu Spaltpilzen werden, statt zu Förderer biblischer Einheit.

Und ich bin nicht mehr in der Welt; diese aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, gleichwie wir! … auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. (Jesu Gebet für die Seinen in Johannes 17:11+21)

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