Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich,
sandte sie zu Jesus und ließ ihn fragen:
Bist du derjenige, der kommen soll,
oder sollen wir auf einen anderen warten?
(Lukas 7:19)
Lord Halifax war ein bedeutender britischer Politiker Anfang des letzten Jahrhunderts. Über ihn wird berichtet: Einmal teilte er sich ein Eisenbahnabteil mit zwei bieder aussehenden Jungfern. Kurz bevor er sein Ziel erreichte, fuhr der Zug durch einen Tunnel. In der völligen Dunkelheit küsste Halifax mehrmals geräuschvoll seinen Handrücken. Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, erhob er sich galant, lüftete seinen Hut und sagte in edler Manier: „Darf ich mich bei derjenigen von Ihnen Beiden bedanken, die für den charmanten Zwischenfall im Tunnel zuständig war.“ Dann verließ er schnell das Abteil und ließ die beiden alten Damen sich gegenseitig anstarren.
Wie lange die Beiden wohl an sich selbst oder an der jeweils anderen gezweifelt haben? Allerdings waren ihre Zweifel völlig unbegründet – sie wussten es nur nicht. Und sie konnten ihre Zweifel ausräumen, falls sie miteinander gesprochen haben. Ob sie das taten sagt der Bericht nicht.
Kürzlich haben wir uns in unsrer Bibelstunde mit dem Thema ‚Zweifel im geistlichen Leben‘ beschäftigt. Ausgelöst wurde der Gedanke an dieses Thema u.a. durch die Frage einer Zehnjährigen an ihre Mutter: „Mama, woher wissen wir eigentlich, dass wir an den richtigen Gott glauben und nicht Allah der Richtige ist?“
Wie hättest Du geantwortet? Es ist keine Sünde, solche Fragen zu stellen. Besser, wir stellen Fragen und erhalten Antworten, als dass Zweifel sich verstecken, an uns nagen und den eigenen Glauben schwach und verunsichert werden lassen. Selbst Johannes der Täufer, ein Verwandter Jesu, der vorhergesagte Vorläufer Jesu, der Täufer Jesu kam ins Zweifeln. Die Frage ist: Müssen Zweifel sein? Wie gehe ich mit meinen Zweifeln um?Im oben zitierten Vers aus Lukas 7 finden wir 2½ Hinweise; wenn wir Jesu Antwort dazunehmen, sind es drei. Jesus antwortete den Boten des Johannes (Lukas 7:22): „Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium verkündigt.“
Drei Gegenmittel gegen Zweifel:
1. Johannes kannte Gottes Wort. Er kannte das Buch des Propheten Jesaja. Er kannte die Verheißungen durch Jesaja über den Messias. Dieses Wissen, vervollständigt durch die Worte Jesu, sind das erste Gegenmittel gegen Zweifel. Jesus weist Johannes darauf hin, dass Er, Jesus, die Messiasverheißungen des Propheten Jesaja erfüllt!
2. Das zweite Gegenmittel ist der von Johannes gesuchte Kontakt mit Jesus. Nicht nur kannte Johannes Gottes Wort. Er suchte auch den Kontakt mit dem Autor. Satans Ziel ist es immer – immer! – unseren Glauben in Gottes Wort und unsere Beziehung zu Jesus zu erschüttern. Durch Daniel 11:32b offenbart Gott, wie wir festbleiben können: „die Leute aber, die ihren Gott kennen, werden festbleiben und handeln.“
Gottes Wort kennen … Jesus kennen...
3. Das dritte Gegenmittel gegen Zweifel ist die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Das hört sich platt und pauschal an, ist aber biblisch korrekt. Johannes der Täufer offenbart seinen Jüngern, dass Zweifel an ihm nagen. Er bittet sie um Hilfe – und sie sind bereit, die Extrameile für ihn zu gehen und ihm zu helfen. Leider handeln wir oft genau entgegengesetzt: Sobald uns was nicht passt, sobald wir was nicht verstehen oder uns Fragen kommen, ziehen wir uns zurück, schmollen oder grübeln und fahren den Karren immer tiefer in den Dreck, statt ihn durch Jesus, Sein Wort und gemeinsam mit anderen wieder flott zu kriegen. Was für ein stärkendes Element die Gemeinschaft der Heiligen ist!
Johannes setzte alle drei Gegenmittel gegen seine Zweifel ein – und Jesus hatte lobende Worte für ihn (Lukas 7:27+28):
Dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten soll«. Denn ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, gibt es keinen größeren Propheten als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er.
Jesus ist bei uns, auch in unseren Zweifeln. Das zeigen uns viele Bibelstellen.
Die ganze Predigt zum Thema „Zweifel“ findest Du in
unserer Mediathek HIER
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