„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 18. Februar 2022

Veränderung

Letztes Jahr liefen sowohl mein Personalausweis, wie auch mein Reisepass ab. Obwohl Auslandsreisen wegen all der Auflagen und wöchentlichen Veränderungen seit geraumer Zeit nicht sonderlich attraktiv erscheinen, ließ ich beide Ausweise erneuern. Dazu wurde ein neues Passbild für beide fällig.

Ein unbekannter Auto schrieb, wie es ihm selbst in einer ähnlichen Situation erging:

Als ich dem Beamten meinen zehn Jahre alten Pass und das neue Bild reichte, seufzte ich. „Mir gefällt das Original besser“, sagte ich ihm.

„Keine Sorge!“, erwiderte er. "Glauben Sie mir – in zehn Jahren wird Ihnen dieses Bild gefallen."

Recht hat er. Im Buch des Predigers, Kapitel 12 werden die Beschwerden des Alters poetisch beschrieben. Interessant zu lesen! Körperlich beginnen wir irgendwann, uns zu verändern. Die Muskeln rutschen alle in den Bauch und sind nur noch schwer zu bändigen, die Haare verlieren ihre Farbe … oder sogar ihre „Bodenhaftigkeit“, die Kraft nimmt ab und die Falten nehmen zu. Wohl dem, der sich früh genug mit dieser Tatsache arrangiert!

Und wohl dem, bei dem nicht nur der Verfall körperlicher Kraft – sondern auch der Aufbau geistlicher Kraft zu erkennen ist. So natürlich, wie ein Passbild von heute nach 10 Jahren einen Alterungsprozess aufzeigen sollte, so sollte unser geistliches Leben Jahr für Jahr einen Wachstumsprozess aufzeigen. In 2 Korinther 3:18 belehrt uns Gott durch Paulus:

Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn. (Schl)

Seit dem Tag, an dem Jesus unsere Augen für Seine Gnade und Vergebung geöffnet hat, haben wir einen freien Blick auf Seine Herrlichkeit, (in dem Maß, wie wir sie ertragen können). Der Blick auf – und die Meditation über Jesus und Seine Herrlichkeit verwandelt uns mehr und mehr und lässt uns Seine Herrlichkeit auf dieser Erde reflektieren, so wie der Mond das Licht der Sonne reflektiert.

Und ich frage mich: „Ist meine Reflektion von Jesu Herrlichkeit im letzten Jahr gewachsen? Ist sie nur gleich geblieben … oder ist sie sogar zurückgegangen?“ Ich frage mich: „Tritt mein Blick auf Jesus, mein Verständnis Seiner Herrlichkeit auf der Stelle, oder kenne ich Ihn heute besser als vor einem Jahr? Liebe ich Ihn inniger als vor einem Jahr? Diene ich Ihm eifriger als vor einem Jahr? Der zitierte Vers behauptet: Wenn ich ein Leben lebe, in dem meine Augen unablässig auf Jesus gerichtet sind, dann werde ich verwandelt; das kann gar nicht anders sein. Und zwar werde ich verwandelt in Sein Bild – und das durch Seinen Geist.

Unser Erscheinungsbild wird sich auf jedem Foto von Jahr zu Jahr ändern. Nicht immer zu unserem Vorteil. Was soll’s! Unser geistliches Erscheinungsbild soll sich auch ändern! Das ist viel wichtiger. Unser Licht soll immer heller leuchten und ein Licht sein, das die Herrlichkeit Jesu in der Welt reflektiert. Und je mehr wir Jesu Herrlichkeit nach außen reflektieren, umso mehr werden wir auch Seine Herrlichkeit in unserem Herz und unserer Seele erfahren!

Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln. (2. Korinther 3:18 / NLB)

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