„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 28. Januar 2022

Die schiefe Seite

Pastor Jentezen Franklin berichtet von dem Prediger einer kleinen Kirche, der gelegentlich ein Mitglied seiner Gemeinde bat, nach der Predigt zu beten. Jedes Mal, wenn dieser bestimmte Mann betete, betete er: „Oh Gott, danke für dieses Wort heute und segne diese Menschen heute.“ Dann beendete er das Gebet mit der seltsamsten Aussage: „Und, oh Gott, oh Herr, stütze uns auf unserer schiefen Seite.“ Mal um Mal, wenn der Prediger ihn aufforderte, betete er: „Oh Herr, stütze uns auf unsere schiefen Seite.

Schließlich zog ihn der Pastor beiseite und fragte: „Ich mag, wie du betest, aber ich verstehe deinen Schlusssatz nicht. Wovon redest du – „uns auf unserer schiefen Seite zu stützen?

Der Mann antwortete: „Nun, Pastor, ich bin ein Bauer. Ich lebe auf einem Bauernhof auf dem Land. Dort habe ich eine alte Scheune, die schon lange dort steht. Sie hat viele Wetter und viele Stürme überstanden, und viele Insekten haben daran genagt.“ „Eines Tages habe ich mir die Scheune angesehen, als ich auf meinem Traktor saß, und ich bemerkte, dass sie sich zur Seite neigte. Also dachte ich mir: Oh nein, die Scheune neigt sich und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Ganze zusammenbricht. Weißt du, was ich getan habe? Ich habe ein paar Kiefernbalken geholt und sie auf die schiefe Seite gestellt. Jetzt neigt sie sich immer noch und wird es wahrscheinlich auch immer tun. Aber ich stützte sie auf ihrer schiefen Seite ab. Sie wird nicht umfallen, weil ich sie auf ihrer schiefen Seite abgestützt habe. Und darüber musste ich nachdenken, als ich auf dem Traktor saß.


“Ja Pastor,“
erzählte der Mann weiter, „als ich auf dem Feld fuhr, dachte ich über das Jahr nach, das ich hatte, und über einige der Stürme, die ich durchgemacht habe. Ich dachte über einige der Leute nach, die mich nerven, die mir meine Freude rauben und meinen Geist lähmen. Ich musste einfach denken: Ich bin immer noch hier! Ich stehe immer noch nach all dem Zeug, das ich durchgemacht habe. Die Stürme und die heulenden Winde – sie konnten mich nicht stürzen. Durch die Gnade Gottes stehe ich immer noch.“ Der Mann schloss mit den Worten: „Von Zeit zu Zeit stehe ich schief. Ich neige zu meinen alten Wünschen, neige zu Wut, neige dazu, verbittert oder hasserfüllt auf die Menschen zu werden, die mich nerven, oder ich neige dazu, zu den alten Gewohnheiten und dem alten Leben zurückzukehren, das ich früher hatte. Und wenn ich spüre, dass ich mich zu dieser Tendenz hinneige, erinnere ich mich nur an diese alte Scheune und dann bete ich laut auf meinem Traktor: „Herr, ich danke dir, dass du mich auf meiner schiefen Seite stützen wirst.“

Eine schiefe Seite haben wir alle – oder mehrere. Was ist Deine schiefe Seite? Die gute Nachricht ist: Gott möchte uns stützen, damit wir nicht stürzen. Er möchte uns vor dem Fall bewahren und aufrecht stehen lassen. In Psalm 62:6+7 betet David:

Nur auf Gott wartet still meine Seele; denn von ihm kommt meine Hoffnung. 7 Nur er ist mein Fels und mein Heil, meine sichere Burg; ich werde nicht wanken.

Und auch Paulus bezeugt die Hilfe Gottes in Apostelgeschichte 26:22:

Aber da mir Hilfe von Gott zuteilwurde, so stehe ich fest bis zu diesem Tag und lege Zeugnis ab vor Kleinen und Großen und lehre nichts anderes, als was die Propheten und Mose gesagt haben, dass es geschehen werde.

Sie alle hatten ihre „schiefen Seiten“, die einer Stütze bedurften, ebenso wie Abraham, Mose oder Petrus. Aber alle erfuhren, was auch die Söhne Korahs erfuhren und in Psalm 46:2 besingen: Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Beistand in Nöten reichlich gefunden.

Möge der Herr Dich und mich heute besonders auf unserer schiefen Seite stützen!

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