Ein dritter Gastbeitrag von Malte Haß
William Carey arbeitete unentwegt an der Übersetzung der Bibel in die verschiedenen Sprachen der Inder und einige andere asiatische Sprachen. Dafür erarbeitete er sich eine ganze Bibliothek an Wörter- und Grammatikbüchern, kaufte eine Druckerei und ließ kostspielige Punzen in jenen Sprachen herstellen. Ein ganzes Lebenswerk.
Am Donnerstag den 12. März 1812 kam ein Mitarbeiter zu Carey gelaufen. „Feuer!“ rief er nur. Die Druckerei stand in Flammen. Alle Versuche, die Bücher, das Bibelpapier und die Punzen zu retten, waren vergebens und die ganze Halle brannte in dieser Nacht nieder. Wie muss sich da wohl Carey gefühlt haben? Es muss ihm den Boden unter den Füßen weggezogen haben, denn seine ganze Arbeit war dahin – und das, obwohl er sie doch für den HERRN getan hatte? Einen Lichtblick gab es zwar, denn die Punzen für 14 Sprachen hatten den Brand überlebt, doch Carey spürte den Verlust; und es nagte an ihm. Später schrieb er unter Tränen:
„In einer einzigen
Nacht ist die Arbeit von Jahren vernichtet worden. Wie unerforschlich sind Gottes Wege! Ich
hatte eben einige Werke zur höchsten mir möglichen Vervollkommnung gebracht und
ich betrachtete die Mission vielleicht mit zu viel Selbstgefälligkeit. Der Herr
hat mich gedemütigt, damit ich noch einfältiger zu ihm aufschaue.“
Wie sehr muss das
an seine Substanz gegangen sein. Doch er suchte den Fehler nicht bei Gott. Denn
William Carey wußte: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und
eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR“ – Jesaja 55,8
William Carey hat
angeblich keine Erklärung gefunden, warum Gott seine Druckerei abbrennen lies.
Doch für ihn war klar, dass es einen Grund geben muss und dass Gott nie aus
Willkür handelt. Er spürte, dass Gott durch dieses Ereignis an ihn
arbeiten möchte und das gab ihm neuen Mut. Am darauffolgenden Sonntag
kam für ihn nur ein Predigttext in Frage „Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin.“ (Psalm 46,11)
Auch wir dürfen
wissen, dass Gott in jeder Situation an uns arbeiten will. Niemals geschieht
etwas, ohne dass Gott dafür einen Grund hat. Wir können es zwar nicht
immer verstehen, aber wir können uns vertrauensvoll an diese eine
Wahrheit klammern:
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ (Römer 8,28)
Soweit der Gastbeitrag. Ich erinnere mich gut, als mir erzählt wurde, wie einem Missionarskollegen auf den Philippinene ähnliches passierte. Er hatte gerade die Übersetzung der Bibel in einer neue Sprache abgeschlossen und war mit den Unterlagen auf dem Weg zur Jahreskonferenz seiner Mission. Ich glaube, es war ein Autounfall ... der Wagen brannte aus ... alle Unterlagen wurden zerstört und die Arbeit von Jahren - oder vermutlich Jahrzehnten - war dahin.
Hätte Gott nicht...? Doch! Er hätte! Hat Gott Seinem Diener je erklärt, warum ...? Nicht, dass ich wüsste. Dazu ist unser Herr auch nicht verpflichtet. Schlechte Dinge geschehen auch im Leben guter Menschen. Auch in Deinem und meinem Leben. An uns ist es, zu vertrauen und uns im Leben und im Sterben, in Gewinn und in Verlust an dem Vers festzuhalten, der auch im Gastbeitrag zitiert wurde: Römer 8:28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“
Die Entscheidung, daran festzuhalten und die Kraft, es zu tun, muss wachsen. Sie wächst in der lebendigen, täglichen Gemeinschaft mit Jesus und Seiner Gemeinde. Wir laden ein, Dich stärken und segnen zu lassen. Wir laden ein zu unserem Gottesdienst. Herzlich Willkommen!
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Sonntag: 10:30 Uhr
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