„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Donnerstag, 25. November 2021

David Brainerd (1718-1747)

Hier der 2. Gastbeitrag von Malte Haß:

Da stand David Brainerd nun. Mitten in der Wildnis unter den Indianern, von seiner Tuberkulose gequält, ohne Beistand durch einen Glaubensbruder und mit einem Brief in der Hand: einem Angebot, an einer reichen Gemeinde als Pastor zu dienen. Was sollte er tun? Das Angebot annehmen und die Indianer im Stich lassen, die sich eh nicht für ihn oder Gott interessierten? Oder weiter darauf vertrauen, dass die Missionierung der Indianer Gottes Aufgabe für ihn ist? Mit einer Zusage an die „reiche“ Gemeinde wäre alles Leid, all der Schmerz und die Einsamkeit vorbei. Doch er entschied sich für die Indianer und gegen die Annehmlichkeiten. Er vertraute fest seinem Gott und glaubte daran, dass dies sein Weg ist. Und als würde David seine Entscheidung unterstreichen wollen, machte er sich nun auf dem Weg zu dem Stamm der Delawaren, einem Volk, das für Folter und Skalpieren ihrer Gefangen bekannt war.

Ich kann mir gut vorstellen, dass David Brainerd sich besonders einen Vers wie den aus Johannes 14,1 zu Herzen genommen hat:

„Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“

Wir wissen es nicht, aber passen würde es zu ihm und zu seiner Entscheidung.

Was für ein Gottvertrauen musste er gehabt haben, dass er weiter seinen Weg mit Gott bei den Indianern folgte und nicht dem verlockenden Angebot erlag. Und wie viel mehr Gottvertrauen hat er wohl gehabt, als er sich dann zu einem gefährlichen Indianerstamm begab. Manchmal sehen einige Angebote zu schön aus, um sie eigentlich auszuschlagen. Da ist es besonders wichtig, seinen Platz bei Gott zu kennen. Manchmal muss man sich aktiv gegen den leichten Weg entscheiden, wenn wir im Inneren spüren, dass der HERR uns zu seinen Ehren den anderen Weg gehen lassen will. Aber nie brauchen wir Angst davor zu haben, dass wir dadurch in Situationen geraten, die Gott nicht vorher gesehen hat. „Euer Herz erschrecke nicht!“ Darum dürfen wir auch beten, und wir können auch hier darauf vertrauen, dass Gott uns dieses furchtlose Herz schenkt, sobald es wichtig ist.

So erlebte auch David Brainerd Gottes Kraft, als er nach einer Drohung der Medizinmänner, alle Indianer zu verfluchen, die sich dem Gott „des weißen Mannes anschließen“, sich in die Mitte des gesamten blutrünstigen Stammes stellte und er ihnen zurief:

„Schaut mich an! Ich bin ein Christ, das wisst ihr genau! Aber sagt mir: Warum habe ich keine Angst vor euren Schamanen? Ich weiß genau, dass sie mir nichts anhaben können, weil mein Gott mächtiger ist als sie!

Auch uns ruft der Herr zu: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt  an mich!“ Und auch wir dürfen in jeder schweren Entscheidung und in jeder brenzligen Situation auf diese Worte bauen.

Soweit der Gastbeitrag.

Während David Brainerd anfangs wenig Frucht als Ergebnis seiner Arbeit und Gebete sah, durfte er kurz vor seinem frühen Tod (mit 29 Jahren) feststellen:

"Nun kann ich, wie ich denke, aufs Ganze gesehen zu recht sagen, dass es hier alle Anzeichen und Belege für ein bemerkenswertes Werk der Gnade unter diesen Indianern gibt, welche man vernünftigerweise wünschen oder erwarten kann." (19. Juni – 5. November 1745 / Tagebucheintrag)

Apropos Gebet: Wir laden ein zum Frühgebet:

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen

Freitag: 6-7:00 Uhr

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