„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Montag, 7. Juni 2021

Schlangen ... Sägen ... Verletzungen ... und wir

Die Säge war scharf. Der Schreiner hatte sie nach der Arbeit liegengelassen. Jetzt lag sie da, als eine hungrige, launige Schlange sich näherte. Auf der Suche nach Nahrung will sie über die Säge hinwegkriechen. Dabei verletzte sie sich leicht an dem scharfen Werkzeug. Zornig wirbelt sie herum, erkennt den Täter, beißt in die Säge und verletzt sich heftig ihren Mund. Voll Wut umwickelte die Schlange nun ihren metallenen Feind um mit ihrem dicken Körper das Leben aus ihm herauszuquetschen. Mit jedem wütenden Drücken fühlte sie den Schmerz mehr. Aber sie verstärkte den Druck, weil sie die Säge nicht ungestraft davonkommen lassen wollte. Die Schlange weigerte sich bis zuletzt, die Säge loszulassen. Das kostete sie ihr Leben. Die ganze Zeit wusste sie nicht, dass sie nur eines hätte tun müssen. Sie hätte den anfänglichen Schmerz loslassen – und sich auf ihre Zukunft konzentrieren müssen. Stattdessen verlor die Schlange ihr Leben und sah das Ende nicht einmal kommen.

Der Autor dieser eindrucksvollen Geschichte ist nicht herauszufinden – die Moral schon. Bereits im biblischen Buch der Sprüche finden wir eine Vielzahl von Hinweisen, die uns vor dem törichten Verhalten der Schlange warnen:

Der Langmütige ist reich an Einsicht, der Jähzornige aber begeht große Torheiten. (Sprüche 14:29)

Einsicht macht einen Menschen langsam zum Zorn, und es ist ihm eine Ehre, Vergehungen zu übersehen. (Sprüche 19:11)

Zorn und Wut sind so zerstörerisch wie ein reißender Strom – (Sprüche 27:4a/HfA)

Ein Narr lässt seinem Zorn freien Lauf, aber ein Weiser hält ihn zurück. (Sprüche 29:11/NLB)

Jesus belehrt uns eines Besseren! Nicht mit Zorn und Rachegelüsten sollen wir auf Verletzungen reagieren, sondern mit dem Gegenteil. Jesus belehrt uns:

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen. (Matthäus 5:44)

Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist. Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr«. (Römer 12:17)

Es ist unbiblisch und macht krank, wenn wir die Sonne über unserem Zorn untergehen lassen. Es verletzt uns selbst, wenn wir nicht loslassen, sondern festhalten an dem, was schmerzt und erzürnt. Verlierer ist, wer sich in die Vergangenheit verbeißt.

Jesus zeigt uns den besseren Weg: Loslassen … vergeben … an Gott abgeben … nach vorne schauen … weitergehen.

Die aber Ihn lieben, sollen sein wie die Sonne, wenn sie aufgeht in ihrer Macht! (Richter 5:31)

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