„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Sonntag, 2. Mai 2021

ZWISCHENRUF. "Lobpreis Protest" ...?

Ich bin mir nicht sicher, wie ich meine emotionale Reaktion beschreiben soll. Entsetzt? Angewidert? Erbost? Es grenzt in meinem Empfinden an Gotteslästerung.

In den USA gibt es eine Bewegung, angeführt von dem Anbetungsleiter Sean Feucht, die mittelst des Lobes Gottes gegen Corona Einschränkungen arbeitet und aktiv gegen bestehende Gesetze rebelliert. Dabei fallen mir Beschreibungen auf, die ich nur ungerne in einem Atemzug aussprechen würde. So wird Feucht als „Lobpreisleiter und Aktivist“ bezeichnet. Natürlich kann man behaupten, dass Jesus das auch war. Aber hätte Er sich selbst so bezeichnet?  Eine weitere Kombination, die Jesus sicher nicht für sich in Anspruch genommen hätte ist die Aussage Feuchts, dass er die (amerikanische) Gemeinde zu Erweckung aufruft und sich zur politischen Lage äußert.

Feuchts 1-Jahr-alte Bewegung nennt sich “Let Us Worship” (Lasst uns anbeten) – als Reaktion auf die COVID-19 Einschränkungen für Gemeinden. An den Veranstaltungen nehmen Hunderte von Menschen teil. Als die Stadt Seattle sein Konzert in einem Park absagte und den Park schloss, ignorierte man das und hielt den Event in einer Seitenstraße ab. In Nashville erhielt Feucht keine Erlaubnis für sein Konzert, führte sein Konzert dennoch mit tausenden Teilnehmern – dicht an dicht – durch. „COVID“ Lobpreis – wie der Artikel überschrieben ist.

Der Bericht widert mich an. Anbetung hat mit Gott zu tun und mit Ihm alleine! Nicht mit COVID! Nicht mit Politik! Nicht mit Persönlichkeiten. Das aber scheint in dieser Bewegung genau der Punkt zu sein, wie es ein Pastor aus Nashville beschreibt: „Es scheint hier mehr um Sean zu gehen und weniger um Jesus!

Ja! Wir brauchen Erweckung! Nicht nur Amerika, sondern auch Deutschland. Deutschland vielleicht noch viel mehr. Aber eine Erweckung durch „Lobpreis-Protest“ gibt es nicht! Hier wird ein pseudo-frommes Mittel zum politischen Zugpferd und zum Megafon der eigenen Unzufriedenheit gemacht. Darauf liegt kein Segen Gottes!

Ja! Wir alle brauchen Erweckung! Aber die beginnt nie durch Protest; die beginnt immer durch Buße und Gebet. Erweckung beginnt, indem die Gemeinde auf ihre Knie geht (zumindest im Herzen) und ihre Sünden bekennt – nicht, indem sie auf die Straße geht und  die Sünden anderer kritisiert.

Ja! Wir brauchen Erweckung, wo Christen wieder neu einander lieben, einander annehmen, einander ermutigen, JESUS zu folgen und miteinander beten und nicht großen Namen oder coolen Rednern nachrennen.

Bis heute (2 Mai 2021) hat COVID-19 über 3.195.000 Menschen das Leben gekostet oder dabei mitgeholfen. Das ist eine unvorstellbare Zahl und unvorstellbares Leid für noch viele Millionen mehr. Aber bis heute (2 Mai 2021) hat COVID-19 noch größeres Unheil angerichtet. Unzählige Gemeinden sind zerstört. Christen sind entzweit. Christen haben den Namen Jesu nicht verehrt, sondern Ihn in den Schmutz gezogen. Tausende von Christen vergessen ihren von Gott gegeben Auftrag, setzen sich für oder gegen COVID-19 ein, kämpfen für ihre Überzeugungen und veranstalten „Lobpreis-Proteste“.

Möge der Herr Seine Kinder segnen, die – oft in weniger entwickelten Ländern – ihrem Auftrag nachkommen, von Jesus reden und Ihn bezeugen. Und möge Er alle, die sich nach Erweckung sehnen, auf die Knie bringen, statt zu protestieren!

[Wenn] mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen. (2 Chronik 7:14)

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