„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 29. September 2021

Alles gesehen? Alles gehört?

Es war vor langer Zeit. Die Zeit, in der die Wanderzirkusse noch durchs Land zogen und hier und da Station machten. Der 10jährige Kurt lebte auf dem Land und hatte noch nie einen Wanderzirkus gesehen. Solch einer kam an einem Samstag in seine Gegend. „Bitte, Vater, darf ich gehen. Ich möchte den Zirkus sehen!“ bat er seinen Vater um Erlaubnis. Der sagte, er könne gehen, vorausgesetzt, er würde seine Samstagspflichten früh genug erledigen.

Samstagmorgen kam. Die Hausarbeit war getan und der kleine Junge bat seinen Vater um etwas Geld, um damit in den Zirkus zu gehen.

Sein Vater griff in die Tasche und zog eine Mark heraus, das wertvollste Geldstück, das der Junge je gesehen hatte. Und schon zog der kleine Kerl mit großen Augen los. Als er sich der Stadt nähert, sieht er die Menschen an den Straßenrändern stehen. Er hört den Lärm der vorbeiziehenden Parade. Schnell zwängst er sich durch die Menschenreihe und erhascht einen ersten Blick auf die Zirkusparade.

Da waren Tiere in Käfigen und da waren Blaskapellen. Ein Jongleur. Artisten in glitzernden Kleidern, die auf gepflegten und geschmückten Pferden ritten. Und schließlich, ganz am Schluss, bildete ein lustig geschminkter Clown das Schlusslicht der Parade. Karl war so aufgeregt als der Clown vorbeiging. Er griff in seine Tasche und reichte dem Clown das kostbare 1-Mark Stück. Dann drehte er sich um und ging nach Hause. Der kleine Knirps hatte gedacht, er hätte alles gesehen, was der Zirkus zu bieten hatte. Dabei war es nur die Parade gewesen, die zur Vorstellung einlud.

Wie oft geht es uns so, wenn es um unseren Glauben geht. Viele von uns gehören seit unseren Kindheitstagen dazu. Seit Jahren oder Jahrzehnten folgen wir Jesus nach. Über jedes Buch der Bibel haben wir eine Predigt oder mehr gehört. Wir kennen die Geschichten, wir kennen die Personen und wir kennen Jesus. Und wir schlagen unsere Bibeln zu (werden manchmal gar müde, sie überhaupt zu öffnen) und denken: „Das wars’s! Wir haben alles gesehen. Wir kennen alles. Wir verstehen alles (zumindest in allen Grundzügen) und kennen Jesus.“ Und wir drehen uns um und gehen heim … und haben einen Vorgeschmack bekommen, aber nur die Parade gesehen.

Gott hat jedes Mal etwas Neues für uns, wenn wir die bekannten Texte lesen. Sein Wort ist soviel reichhaltiger, als wir denken, Jesus so viel mehr, so gewaltiger, so viel mächtiger, so viel barmherziger als uns bewusst ist. Selbst wenn uns nicht alles ganz neu ist, ist es vielleicht wieder ganz neu. Unser Glaubensleben vertrocknet, wenn wir meinen, wir hätten alles gesehen und gehört. Unser Glaubensleben blüht, wenn wir Zeit mit Jesus, Seinem Wort und Seiner Gemeinde verbringen.

Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens; sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.

Wir laden herzlich ein zu allen unseren Gemeindestunden. An unserem Jüngerschaftsabend geht es heute um die Verse in Lukas 2:41-3:20. Dazu Lobpreis und Abendmahl. Herzlich willkommen!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 19:30 Uhr

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