„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 1. März 2021

Bleib dran!

Für über ein Jahr habe ich mich selbst bestochen. Mehrere Jahre war ich Mitglied in einem Fitnessstudio. Um die Anstrengung und Langeweile, 20 Minuten auf dem Fahrrad stur vor mich hin zu strampeln, zu besiegen, nahm ich mir interessante Bücher mit. Ich weiß nicht, wie viele gute Biographien und Missionsbücher ich dort gelesen habe. (Heute höre ich die Audiobibel; auch ein guter Zeitvertreib auf dem Stepper). Eine Biographie war die von Smith Wigglesworth mit dem Titel: „Glaubensapostel.“  Wiggleswort wurde 1859 in England geboren und schreibt über die Erinnerungen an seinen Vater.

„Ich kann mich an einen frostigen Tag erinnern, an dem mein Vater den Auftrag hatte, einen Graben auszuheben, ca 6,5 Meter lang und knapp einen Meter tief – um ihn dann wieder zu füllen. Das alles für wenig Geld, das er für Lebensmittel brauchte, da nichts mehr im Haus war. So fing er mit einer Spitzhacke an. Der Frost war tief in die Erde eingedrungen, aber darunter lag eine Schicht feuchter, lockerer Erde.“ (aus: Frodsham: ‘Smith Wigglesworth – Apostle of Faith.’ – eigene Übersetzung)

Als ich das las, wurde ich unweigerlich an eine Gebetsreise in ein islamisches Land erinnert, an der ich viele Jahre lang teilgenommen hatte. Diese Reise war wie die Arbeit mit einer Spitzhacke auf gefrorenem Boden. Gedanken schießen einem durch den Kopf: Ist es alles der Mühe wert? So viel Mühe für so wenig Frucht? Wie oft müssen wir die Spitzhacke über unsere Köpfe schwingen und mit Macht auf den hart gefrorenen Boden schlagen? Und wie oft sind wir versucht, aufzugeben und es sein zu lassen? Und das nicht nur auf Gebetsreisen. Nein, auch im Alltag als Christen.

Georg Müller, Vater der Waisenkinder in Bristol, bringt sich in Erinnerung. Von ihm wird erzählt, dass er begann, für fünf seiner Freunde zu beten. Es dauerte eine Weile, bis der erste zum Glauben an Christus kam. Es dauerte weitere 10 Jahre, bis die nächsten beiden Freunde gerettet wurden. Die Bekehrung des vierten Freundes dauerte 25 Jahre. Und es schien, als würde sich der letzte der fünf Freunde überhaupt nicht bekehren. Müller betete 52 Jahre für ihn, aber erlebte nicht die Bekehrung seines Freundes. Müller starb – und kurz nach seiner Beerdigung fand der fünfte seiner Freunde zu Jesus.

Es dauerte! Aber Müllers Ausdauer wurde belohnt. Oft braucht es seine Weile, bis der gefrorene Boden durchbrochen ist und die weiche, feuchte Erde zum Vorschein kommt. Lasst uns nicht aufgeben. Hier ist, was Spurgeon zum Thema Ausdauer zu sagen hatte: „Durch Ausdauer, erreichte die Schnecke die Arche!“

„… und wurde belohnt!“ möchte ich hinzufügen. Gib nicht auf! Du hast das Versprechen Gottes in Galater 6:9:

„Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn 
zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten.
 
PS: Gestern erhielt ich einen Rundbrief, dass sich in der Stadt, für die wir viele Jahre im Zug von Gebetsreisen gebetet haben, 138 Menschen bei einer Organisation gemeldet haben um über Computer das Wort Gottes zu bekommen. Außerdem gibt es seit geraumer Zeit einen wachsenden Hauskreis. Als wir reisten und beteten, war der Boden hart. Jetzt ist Gott am Werk! Ihm die Ehre!

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