Für über ein Jahr habe ich mich selbst bestochen. Mehrere Jahre war ich
Mitglied in einem Fitnessstudio. Um die Anstrengung und Langeweile, 20 Minuten auf dem Fahrrad stur vor mich hin zu strampeln,
zu besiegen, nahm ich mir interessante Bücher mit. Ich weiß nicht, wie
viele gute Biographien und Missionsbücher ich dort gelesen habe. (Heute höre ich die Audiobibel; auch ein guter Zeitvertreib auf dem Stepper). Eine
Biographie war die von Smith Wigglesworth mit dem Titel:
„Glaubensapostel.“ Wiggleswort wurde 1859 in England geboren und
schreibt über die Erinnerungen an seinen Vater.
„Ich kann mich an einen frostigen Tag
erinnern, an dem mein Vater den Auftrag hatte, einen Graben auszuheben,
ca 6,5 Meter lang und knapp einen Meter tief – um ihn dann wieder zu
füllen. Das alles für wenig Geld, das er für Lebensmittel brauchte, da
nichts mehr im Haus war. So fing er mit einer Spitzhacke an. Der Frost
war tief in die Erde eingedrungen, aber darunter lag eine Schicht
feuchter, lockerer Erde.“ (aus: Frodsham: ‘Smith Wigglesworth – Apostle of Faith.’ – eigene Übersetzung)
Als ich das las, wurde ich unweigerlich an
eine Gebetsreise in ein islamisches Land erinnert, an der ich viele Jahre lang teilgenommen hatte. Diese Reise
war wie die Arbeit mit einer Spitzhacke auf gefrorenem Boden. Gedanken
schießen einem durch den Kopf: Ist es alles der Mühe wert? So viel Mühe
für so wenig Frucht? Wie oft müssen wir die Spitzhacke über unsere Köpfe
schwingen und mit Macht auf den hart gefrorenen Boden schlagen? Und wie
oft sind wir versucht, aufzugeben und es sein zu lassen? Und das nicht
nur auf Gebetsreisen. Nein, auch im Alltag als Christen.
Georg Müller, Vater der Waisenkinder in
Bristol, bringt sich in Erinnerung. Von ihm wird erzählt, dass er
begann, für fünf seiner Freunde zu beten. Es dauerte eine Weile, bis der
erste zum Glauben an Christus kam. Es dauerte weitere 10 Jahre, bis die
nächsten beiden Freunde gerettet wurden. Die Bekehrung des vierten
Freundes dauerte 25 Jahre. Und es schien, als würde sich der letzte der
fünf Freunde überhaupt nicht bekehren. Müller betete 52 Jahre für ihn,
aber erlebte nicht die Bekehrung seines Freundes. Müller starb – und
kurz nach seiner Beerdigung fand der fünfte seiner Freunde zu Jesus.
Es dauerte! Aber Müllers Ausdauer wurde
belohnt. Oft braucht es seine Weile, bis der gefrorene Boden
durchbrochen ist und die weiche, feuchte Erde zum Vorschein kommt. Lasst
uns nicht aufgeben. Hier ist, was Spurgeon zum Thema Ausdauer zu sagen
hatte: „Durch Ausdauer, erreichte die Schnecke die Arche!“
„… und wurde belohnt!“ möchte ich hinzufügen. Gib nicht auf! Du hast das Versprechen Gottes in Galater 6:9:
„Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn
zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten.
PS: Gestern erhielt ich einen Rundbrief, dass sich in der Stadt, für die wir viele Jahre im Zug von Gebetsreisen gebetet haben, 138 Menschen bei einer Organisation gemeldet haben um über Computer das Wort Gottes zu bekommen. Außerdem gibt es seit geraumer Zeit einen wachsenden Hauskreis. Als wir reisten und beteten, war der Boden hart. Jetzt ist Gott am Werk! Ihm die Ehre!
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