Ich muss
bekennen: Irgendwo erschrecken mich manche Verse immer wieder neu, obwohl ich
sie kenne und sicher auch schon darüber gepredigt habe. Dennoch sind es
erschreckende, um nicht zu sagen „schreckliche“ Verse.
Wie definieren
wir „Heiligkeit“, die „Heiligkeit Gottes“? Vermutlich verbinden wir unsere
Definition mit der Hoheit Gottes, der Schönheit Gottes, Seiner Vollkommenheit,
Seiner Größe und Herrlichkeit, mit Licht, dem Himmel und der Welt Gottes – und
natürlich haben wir alle gehört, dass „Heiligkeit“ Abgeschiedenheit bedeutet,
getrennt von Sünde und allem Bösen. Heiligkeit spricht von der göttlichen
Andersartigkeit.
Alles schön.
Heiligkeit ruft also ein Maß an Freude über Gottes Majestät und Größe hervor und
irgendwo auch ein Maß an Ehrfurcht und demütigem Staunen.
In 3 Mose 10:3
erklärt Mose seinem Bruder Aaron:
„Ich will mich als heilig erweisen bei denen die
mir nahen,
und vor dem ganzen Volk will ich mich
verherrlichen.“
Das hört sich zunächst gut an. Gott möchte also allen, die Ihm nahen, Seine
Herrlichkeit, Seine Schönheit und Reinheit zeigen und sie mit hineinnehmen in Sein
Licht.
Ja ... schon!
Aber der Zusammenhang, in dem diese Verse stehen, ist nicht ein Zusammenhang des
Jubels und der Freude. Als Mose diese Worte sagt, hat Gott gerade Aarons beide
Söhne durch heiliges Feuer umkommen lassen, weil sie unheiliges Feuer vor Ihn
gebracht hatten. Sie wollten dem Heiligen mit Unheiligem dienen und hatten sich
darum über Seine Anweisungen hinweggesetzt.
“Da ging Feuer aus von dem Herrn und
verzehrte sie,
so daß sie starben vor dem Herrn.“ (3 Mose 10:2)
Darum erschrecken
mich diese Verse. Während ich die „Heiligkeit Gottes“ verbinde mit
Herrlichkeit, Reinheit und Andersartigkeit, schließe ich gerne die
Gerechtigkeit aus. Ich vergesse, dass Reinheit Reinigung voraussetzt.
Ich vergesse, dass Gottes heiliges Feuer nicht nur bevollmächtigt, sondern auch
läutert. Ich vergesse, dass Gottes heilige Liebe sich nicht dadurch ausdrückt,
dass Er 5 gerade sein lässt, sondern, dass Er in Seiner Liebe korrigierend
eingreift.
Diesen biblischen
Blickwinkel der Heiligkeit Gottes müssen wir verinnerlichen. Dieses Wissen muss
vom Kopf ins Herz rutschen – und es wird die Furcht Gottes erzeugen, von der
die Bibel spricht: heilige Furcht, nicht zu sündigen, heilige Furcht, auf den
Wegen Gottes zu gehen. Nicht Angst – aber Furcht.
Niemand von uns
wird auf Erden den Zustand sündloser Vollkommenheit erreichen. Jeder von uns
wird auf Erden immer wieder die liebevolle Reinigung durch die gnädigen Hände
und das machtvolle Blut Jesu erfahren dürfen. Aber die heilige Furcht Gottes
ist dazu nötig.
Wer mit der Sünde
spielt, wer an der Sünde festhält oder im Kompromiss lebt, der hat die
Heiligkeit Gottes noch nicht erfasst. Solch eine Person hat weder die Herrlichkeit Jesu erkannt, der
es wert ist, alles aufzugeben, um Ihn zu gewinnen. Noch hat er den Anspruch
Gottes verstanden, dass Bekehrung eine Ganzhingabe ist, mehr als nur eine
Abgabe unserer Sünde an Jesus. Und schließlich fehlt solch einer Person das
Verständnis für die Heiligkeit Gottes. In Gottes Heiligkeit kann Sünde sich
nicht erfreuen und auch nicht überleben. Wer aber durch Jesu Blut gereinigt und
durch Gottes Feuer geläutert ist, der findet keinen herrlicheren Ort, keinen
tieferen Frieden, keine erfüllendere Freude, keinen tragenderen Frieden als in
der Gegenwart des heiligen Gottes.
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