„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 10. Juni 2020

Freude

Freut euch im Herrn allezeit;
abermals sage ich: Freut euch!
(Philipper 4:4)

Wenn ich an Freude denke, denke ich an Geburtstage, Geselligkeit mit Freunden, ein gutes Essen, einen superguten Urlaubstag, Ausgelassenheit und Sorglosigkeit, an Singen, Tanzen oder Jubeln. Und mit Recht. Solche Events schaffen Freude. Aber es gibt auch Freude, die nicht tanzt und nicht singt.

Der Autor Max Lucado schreibt über Robert Reed, einen Menschen, den er getroffen hat:
Bildquelle: hier

"Ich habe alles was ich zur Freude brauche!" sagt Robert. Seine Hände sind verdreht, seine Füße sind nutzlos. Er kann sich nicht selbst baden. Er kann sich nicht selbst ernähren. Er kann sich nicht die Zähne putzen, nicht die Haare kämmen und sich nicht anziehen. Klettbänder halten seine Hemden zusammen. Sein Reden hört sich an wie eine leiernde Audiokassette. Robert hat Zerebralparese – eine Bewegungsstörung aufgrund frühkindlicher Hirnschädigung.

Die Krankheit hält Robert davon ab, Auto zu fahren, Fahrrad zu fahren oder spazieren zu gehen. Es hinderte ihn allerdings nicht daran, die High School zu beenden und die Abilene Christian University zu besuchen, die er mit einem Abschluss in Latein absolvierte.

Zerebralparese hinderte Robert nicht daran, am St. Louis Junior College zu unterrichten oder sich auf fünf Missionsreisen nach Übersee zu wagen. Und Roberts Krankheit hinderte ihn nicht daran, Missionar in Portugal zu werden.

1972 zog er alleine nach Lissabon, mietete ein Hotelzimmer und begann Portugiesisch zu lernen. Er fand einen Restaurantbesitzer, der ihn nach der Hauptverkehrszeit fütterte, und einen Lehrer, der ihn in der Sprache unterrichtete.

Dann stellte er sich täglich in einen Park, wo er Broschüren über Jesus verteilte. Innerhalb von sechs Jahren führte er siebzig Menschen zum Herrn, von denen eine seine Frau Rosa wurde.

Max Lucado schreibt weiter: Ich habe Robert kürzlich sprechen hören. Ich sah, wie andere Männer ihn in seinem Rollstuhl auf die Plattform trugen. Ich sah zu, wie sie ihm eine Bibel in den Schoß legten. Ich sah, wie seine steifen Finger die Seiten aufdrückten. Und ich sah, wie die Leute im Publikum Tränen der Bewunderung von ihren Gesichtern wischten. Robert hätte um Sympathie oder Mitleid bitten können, aber er tat genau das Gegenteil. Er hielt seine gebogene Hand in die Luft und prahlte: "Ich habe alles, was ich zur Freude brauche."

Seine Hemden werden vom Klettverschluss zusammengehalten, aber sein Leben wird von der Freude zusammengehalten.

Soweit Max Lucado. Freude – ein mysteriöses Wort! Und doch erfahrbar – selbst unter widrigen Umständen. In einer Veröffentlichung des Moody Bible Institute wird von einem Mann aus dem 3 Jahrhundert nach Christus berichtet. Der Mann stand kurz dem Tod und er schrieb letzte Worte an einen Freund. Er schrieb:

"Es ist eine schlechte Welt, eine unglaublich schlechte Welt. Aber ich habe mittendrin ein ruhiges und heiliges Volk entdeckt, das ein großes Geheimnis gelernt hat. Sie haben eine Freude gefunden, die tausendmal besser ist als jede Freude an unserem sündigen Leben. Sie werden verachtet und verfolgt, aber es interessiert sie nicht. Sie sind Meister ihrer Seelen. Sie haben die Welt überwunden. Diese Leute sind: die Christen - und ich bin einer von ihnen.“

Ein mysteriöses Ding – diese Freude. Diese Freude, die Robert Reed kannte, trotz seiner Krankheit … die der Mann aus dem 3. Jahrhundert kannte, obwohl er verachtet und verfolgt war und dem Tod ins Auge sah.

Diese Freude ist nicht irdisch, sie ist himmlisch. Sie wächst als Frucht des Heiligen Geistes in denen, die Schritt halten mit Jesus, die „im Geist wandeln“.

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede,
Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,
Sanftmut, Selbstbeherrschung.
(Galater 5:22)

Wir laden ein zu unserem Jüngerschaftsabend, heute, um 19:30 Uhr, live im Gemeindesaal und live
im Stream. Herzlich Willkommen!

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