„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Montag, 9. November 2020

Zwei Zeugnisse

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Jim Cymbala, Pastor der Brooklyn Tabernacle Gemeinde in New York, predigte in einer Kirche in den Slums von New York. Ich fand Folgendes über ihn im Auszug einer Predigt*:

Es war Ostersonntag. Am Ende des Tages war ich so müde, dass ich mich am Rand der Bühne hinsetzte, meine Krawatte löste und meine Füße über den Rand baumeln ließ. Es war ein wunderbarer Gottesdienst gewesen. Viele Menschen waren dem Aufruf gefolgt, nach vorne zu kommen. Seelsorger sprachen mit ihnen. Als ich dort saß, schaute ich den Mittelgang entlang. In der dritten Reihe saß ein Mann, ungefähr fünfzig, zerzaust und schmutzig. Er sah mich ziemlich verlegen an, als wollte er sagen: "Kann ich mit dir reden?" Zu uns kommen ständig Obdachlose, die um Geld oder etwas anderes bitten.

Als ich dort saß, sagte ich mir selbst – obwohl ich mich jetzt dafür schäme: „Was für eine Art, einen Sonntag zu beenden. So eine gute Zeit, zu predigen und zu dienen, und jetzt ist hier ein Kerl, der wahrscheinlich etwas Geld für mehr Wein will."

Er kam auf mich zu. Als er ungefähr einen Meter von mir entfernt war, roch ich einen so schrecklichen Geruch, wie ich ihn in meinem Leben noch nie gerochen hatte. Es war so schlimm, dass ich einatmete, indem ich wegschaute, dann mit ihm sprach und dann wegschaute, um wieder einzuatmen. Ich konnte nicht in seine Richtung einatmen.

Ich fragte ihn: "Wie heißt du?" "David." "Wie lange lebst du schon auf der Straße?" "Sechs Jahre." "Wie alt bist du?" "Zweiunddreißig."  Er sah wie Fünfzig aus, die Haare verfilzt, die  Vorderzähne fehlten; die Augen vom Wein leicht glasig. "Wo hast du letzte Nacht geschlafen, David?" "In einem verlassener Lastwagen."

Ich griff nach meiner Geldbörse in meiner Hosentasche und dachte: „Ich werde ihm etwas Geld geben. Ich werde nicht einmal einen der Seelsorger bemühen. Sie sind alle beschäftigt, sich um andere zu kümmern.

Normalerweise geben wir den Leuten kein Geld. Wir nehmen sie mit und kaufen ihnen etwas zum essen. Ich nahm das Geld – und er hob abwehrend die Hand. Er sagte: "Ich will dein Geld nicht. Ich möchte diesen Jesus, den, über den du gesprochen hast, weil ich es sonst nicht schaffen werde. Ich werde auf der Straße sterben."

Ich vergaß David völlig und fing an, über mich selbst zu weinen. Ich wollte jemandem ein paar Dollar geben, den Gott mir geschickt hatte. Sehen Sie, wie einfach es ist? Ich hätte die Entschuldigung gehabt, dass ich müde war. Aber es gab keine Entschuldigung. Ich hatte David nicht so gesehen, wie Gott ihn sieht. Ich fühlte nicht, was Gott fühlt. Aber oh, hat sich das geändert! 

David stand einfach da. Er wusste nicht, was los war. Ich flehte Gott an: „Gott, vergib mir! Vergib mir! Bitte verzeih mir. Es tut mir so leid, Dich so zu vertreten. Es tut mir leid. Hier bin ich mit meiner Botschaft und meinen Punkten, und du schickst jemanden und ich bin nicht bereit dafür. Oh Gott!"

Etwas kam über mich. Plötzlich fing ich an intensiver zu weinen und David fing an zu weinen. Er lehnte sich gegen meine Brust, als ich dort saß. Er fiel gegen mein weißes Hemd und meine Krawatte, und ich legte meine Arme um ihn, und dort weinten wir miteinander. Sein Geruch wurde zu einem Aroma. Hier hat der Herr mir Folgendes klar gemacht: Wenn du diesen Geruch nicht liebst, kann ich dich nicht gebrauchen, denn hierzu habe ich dich gerufen; zu diesem Dienst, zu diesem Geruch.

Christus hat Davids Leben verändert. Er fing an, Teile der Bibel auswendig zu lernen. Wir haben ihm eine Wohnung besorgt und ihn in der Kirche angestellt, Wartungsarbeiten durchzuführen; und wir haben seine Zähne reparieren lassen. Er war ein gutaussehender Mann, als er aus dem Krankenhaus kam. Sie entgifteten ihn in 6 Tagen.

Das Erntedankfest verbrachte er in meinem Haus; auch Weihnachten. Als wir Geschenke austauschten, zog er ein kleines „Etwas“ hervor und sagte: "Das ist für dich." Es war ein kleines weißes Taschentuch. Es war das einzige, was er sich leisten konnte.

Ein Jahr später stand David in der Gemeinde auf und sprach über seine Bekehrung zu Jesus. In dem Moment, als er das Mikrofon nahm und anfing zu sprechen, sagte ich: "Der Mann ist ein Prediger." Am vergangenen Ostern haben wir David ordiniert. Er ist Assistenzpastor einer Gemeinde in New Jersey. – Und ich war so nah dran gewesen zu sagen: „Hier, nimm das Geld; Ich bin ein vielbeschäftigter Prediger." Wir können so voll von uns selbst werden.

Möchtest du diese Woche dem Herrn gehorsam sein, und das Evangelium verbreiten? Wirst du wachsen in der Kraft des Heiligen Geistes im Bereich der Evangelisation? Wirst du die Kraft von Apostelgeschichte Kapitel 2 entdecken?

* (übersetzt und leicht gekürzt)

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