„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 13. November 2020

Meine guten Werke

Mein Pastor freut sich, wenn ich komme,
nur ich und er sind wirklich »Fromme«!
Die andern sind zwar auch nicht übel,
doch ich hab schon die dickste Bibel.

Ich dien mit Augen, Herz und Händen
und füll den Korb mit meinen Spenden.
Ich liebe alle meine Feinde
und mäh den Rasen der Gemeinde.

 Ich habe immer gute Laune
und spiel im Lobpreisteam Posaune,
gab meinen Kindern Bibelnamen
und bei der Predigt ruf ich: „Amen!“

 Ich trage sonntags ’ne Krawatte,
die vor mir schon mein Vater hatte.
Mein Auto voller Fischaufkleber
beeindruckt unsern Nachbarn Weber.

 Ich bin stets freundlich und bescheiden,
mich mag wohl jeder gerne leiden.
Ich sitz bei den Gemeinderäten
und kann auch ganz fantastisch beten.

 Bei meinen vielen guten Werken
– das muss auch mein Erlöser merken –
ist es ja fast schon etwas schade,
dass ich errettet bin aus Gnade …

Dieses amüsante (oder sollte ich sagen nachdenkenswerte) Gedicht fand ich kürzlich auf einer Webseite. Der Verfasser ist unbekannt. Was würden die meisten Gläubigen geben, so ein Christ zu sein. Und wenn wir solche Christen wären, wären wir nicht versucht, ähnlich zu denken?

Ja, wir wissen, dass wir allein aus Gnade gerettet sind. Aber wie groß die Gnade Gottes wirklich ist, das werden wir wohl erst in der Ewigkeit erfahren – oder erahnen. Bevor wir überhaupt fähig waren, ein einziges - im biblischen Sinn - gutes Werk zu tun, mussten wir erst einmal gerettet werden. Rettung, ganz ohne Eigennachweis oder eigenes Zutun. Und dann die Nachfolge. Ganz so, wie der anonyme Verfasser des Gedichts, werden wir es wohl kaum hinkriegen. Aber einiges schaffen wir vielleicht doch … zumindest annähernd:

  • Wir gehören zu den treusten Gottesdienstbesuchern
  • Wir spenden regelmäßig und großzügig
  • Wir sind nicht nur Konsumenten; wir dienen in der Gemeinde
  • Wir haben im allgemeinen eine positive Ausstrahlung
  • … und wir können wohlklingend beten.

Das muss doch für was gut sein. Wenn wir aus Gnade errettet sind, sind dann nicht alle unsere Werke umsonst? – Was unser Heil angeht: Ja, sind sie. Der Schächer am Kreuz hatte keine Gelegenheit mehr, auch nur ein einziges gutes Werk zu tun. Und doch ist er jetzt bei Jesus. Das ist Gnade! So groß ist Gottes Gnade!

Sollte uns das demotivieren? Nein! Lasst uns Jesus von ganzem Herzen und mit aller Kraft dienen. Aber nicht zu unserer Errettung, sondern aus Dankbarkeit und zu Seiner Ehre!

Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben,
und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus
zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat,
dass wir darin wandeln sollen.

(Epheser 2:6-8)

„Denn Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt.
Deshalb ehrt Gott mit eurem Leib!“

(1 Korinther 6:20)

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