„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 16. November 2020

Dank für nicht erhörtes Gebet?

In seinem kurzen Buch: „Das Lachen ist des Glaubens liebstes Kind“ gibt Christoph Morgner: ein einleuchtendes Beispiel dafür, dass es gut ist, dass Gott nicht alle unserer Gebete erhört. Morgner schreibt*:

Oft zeigt sich unsere Selbstüberschätzung darin, dass wir bestimmte Vorstellungen haben, wie Gott handeln muss. Wir erwarten, dass die Gebete ganz in unserem Sinne erhört werden. Das wäre jedoch nicht immer gut. Wir melden bei Gott unsere Bedürfnisse und Wünsche an, aber Gott sieht mehr: Er sieht das, was wir wirklich brauchen. Wie groß hier der Unterschied sein kann, bringt eine kleine Geschichte auf den Punkt, die mir ein Pfarrer erzählt hat.

Als kleiner Junge besuchte er für mehrere Tage seinen Opa. Abends, beim Schlafengehen, sieht er, wie der Opa seine Zähne aus dem Mund nimmt und sie unter dem Wasserhahn abspült. „Das gibt’s doch nicht!“ denkt sich der Junge. Er selber muss zur Zahnbürste greifen und mühselig in seinem Mund Zahn für Zahn herum stochern – und beim Opa geht das so einfach. Da wird unser Junge neidisch und beginnt, Tag für Tag zu beten: „Lieber Gott, schenk mir doch bitte so schöne Zähne wie sie der Opa  hat!“ Das war sein empfundenes Bedürfnis. Was er aber wirklich brauchte, war nun wirklich etwas anderes. Später, als Erwachsener, bekennt er lächelnd und froh: „Wie danke ich Gott, dass er dieses Gebet nicht erhört hat!“

Viele Christen können im Leben zurückblicken und danken Gott, dass Er dieses oder jenes Gebet nicht erhört hat. Wenn wir allerdings in Krisenzeiten stecken, scheint uns unser Anliegen oft das sinnvollste und naheliegende zu sein.

Du darfst daran festhalten, dass der Herr den Überblick hat. Er sieht, was Du nicht siehst. Er weiß, was Du nicht weißt und Er liebt Dich so sehr, dass Er manch ein Gebet nicht erhört – um Dich zu segnen. In alledem darfst Du auf den besten Übersetzer vertrauen, den es geben kann. Wenn unsere Anliegen manchmal „falsch“ rauskommen, kommen sie trotzdem richtig bei Gott an.

Ebenso kommt aber auch der Geist
unseren Schwachheiten zu Hilfe.
Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt;
aber der Geist selbst tritt für uns ein
mit unaussprechlichen Seufzern.
(Römer 8:28)

Sei mutig im Gebet! Bete freimütig zum Herrn! Grüble nicht bei jedem Anliegen. Bete von Herzen und leg’s in Gottes Hand. Er wird’s wohl machen!

* (leicht bearbeitet)

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